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Das Selbstverständnis von Pflegepädagoginnen und Pflegepädagogen im Spiegel von Tradition und Wandel
(2011)
Die Bachelorarbeit untersucht das Selbstverständnis von Pflegepädagoginnen und Pflegepädagogen. Dabei wird im Spiegel eines historischen Rückblicks die Entwicklung des beruflichen Selbstverständnisses analysiert. Im Anschluss daran wird ein Entwurf von professionellem pflegepädagogischen Selbstverständnis konzipiert, welches handlungsleitend für professionelles Lehren sein soll, um den stetig wachsenden Anforderungen der Profession Pflege gerecht zu werden.
In dieser Bachelorarbeit werden die Familienpolitk, das Familienbild und die Betreuungsmöglichkeiten für Kinder von null bis sechs Jahren in den Ländern Deutschland und Schweden verglichen. Im ersten Kapitel werden beide Staaten in den europäischen Kontext eingebetten, anschließend werden die einzelnen Länder vorgestellt und im letzten Kapitel folgt der Vergleich der einzelnen Punkte und eine kritische Reflexion. In Bezug auf Deutschland werden auch Unterscheidungen zwischen Ost- und Westdeutschland hervorgehoben.
Die Begriffe „Nachhaltigkeit“ und „nachhaltige Entwicklung“ rücken immer mehr in den weltpolitischen und gesellschaftlichen Fokus. Seit Beginn der 1970er Jahre finden regelmäßig internationale Konferenzen zu Themen wie Biodiversität, Klimaschutz, Welthunger, Ressourcenknappheit, Wüstenbildung, etc. statt.
Auch seitens des Gesundheitswesens besteht ein wachsendes Interesse an Nachhaltigkeitsthemen, welches sich bisher in erster Linie auf ökonomische und soziale Dimensionen beschränkt. Durch die hohe ethische Verantwortung der Gesellschaft gegenüber und durch das Postulat der Generationengerechtigkeit, besteht für das Gesundheitswesen und speziell für den Bereich der Pflege die Pflicht, auch ökologische Nachhaltigkeit ins Zentrum des täglichen Denkens und Handelns zu rücken.
Durch diese Bachelorarbeit soll geklärt werden, warum das Gesundheitswesen eine hohe ethische Verantwortung für alle Dimensionen von Nachhaltigkeit trägt, inwieweit diese verankert ist und welchen Stellenwert speziell ökologische Nachhaltigkeit einnimmt. Darüber hinaus werden Umweltbelastungen aufgezeigt, die durch den Gesundheitssektor entstehen und es wird am exemplarischen Beispiel der Nutzung von Einmalhandschuhen diskutiert, welche Kontroversen bei falscher und unreflektierter Nutzung derselben entstehen können. Darüber hinaus wird verdeutlicht, dass Hygienerichtlinien nicht konträr zu einer nachhaltigen Entwicklung stehen müssen und es werden weitere Perspektiven aufgezeigt, die zu einer nachhaltigen Entwicklung im Gesundheitswesen beitragen können.
Die berufspraktische Pflegeausbildung steht im Spannungsfeld zwischen Gesundheits- und beruflichem Bildungswesen. Daraus ergeben sich multiple aktuelle und künftige Herausforderungen, welche an die Akteure und Akteurinnen der berufspraktischen Pflegeausbildung auf unterschiedlichen Ebenen gestellt werden. Inwieweit Professionalisierung bei der Bewältigung dieser Herausforderungen behilflich sein kann und wie professionalisiert sich die berufspraktische Pflegeausbildung auf ihren verschiedenen Ebenen bisher artikuliert, wird in dieser Arbeit herausgearbeitet. Dies erfolgt in einer Gegenüberstellung mit Pflegewissenschaft und -praxis sowie der berufspraktischen Ausbildung des Dualen Systems. Der Vergleich konzentriert sich dabei überwiegend auf die strukturellen Bedingungen der verschiedenen Systeme, welche jeweils unterschiedliche Chancen bieten und Grenzen aufzeigen. Exemplarisch wird in dieser Arbeit für eine Strukturebene der berufspraktischen Pflegeausbildung ein lösungsorientierter Ansatz entwickelt und skizziert. Durch ein dreigestuftes Professionalisierungs- und Qualifizierungskonzept soll für PraxisanleiterInnen ein höherer Kompetenzerwerb und neue berufliche Perspektiven ermöglicht werden. Außerdem sollen dadurch Möglichkeiten zur Durchlässigkeit im Bildungssystem sowie Möglichkeiten zur Anrechenbarkeit beruflich erworbener Kompetenzen für PraxisanleiterInnen entstehen. Aktuellen und künftigen Herausforderungen der berufspraktischen Pflegeausbildung kann dadurch lösungsorientiert begegnet werden.
Diese Arbeit will die Themen Trauma, Tod und Trauer, sowie speziell die traumatische Erfahrung einer Totgeburt aufarbeiten. Aus zwei Erfahrungsberichten von Frauen, die in den 60 er Jahren ein Kind tot gebären mussten und einem Erfahrungsbericht aus heutiger Zeit werden verletzende und hilfreiche Erfahrungen in Bezug gesetzt. Das Thema Trauma wird im allgemeinen und im speziellen abgehandelt. Die Arbeit will Außenstehende sensibilisieren im Umgang mit traumatisierten und trauernden Menschen und gibt praktische Tipps und Hilfestellungen. Zum Schluss der Arbeit werden die Handlungsfelder in der Sozialen Arbeit und ihr Hineinwirken in Institutionen (Krankenhaus, Bestattungsunternehmen, Arztpraxen, SPDis,...) beleuchtet. Anhand Literatur und persönlichen Erfahrungen werden außerdem die Bereiche psychologische Betreuung, seelsorgerliche Betreuung, Selbsthilfegruppen und Einzel-Beratung in den Blick genommen und Ideen entwickelt für einen guten Umgang mit diesen Themen.
Die Bachelorarbeit soll unter Einbezug internationaler und deutscher Literatur einen Überblick zum Thema „Auswirkungen von Rassismus auf die psychische Gesundheit Betroffener“ geben. Die vorliegende Bachelorthesis widmet sich folgenden Fragestellungen: Welche Folgen hat Rassismus für die psychische Gesundheit
von PoC und anhand welcher Ansätze könnten potenzielle Zusammenhänge erklärt werden? Welche Implikationen ergeben sich daraus für die Soziale Arbeit und inwiefern spielt Rassismus eine Rolle in dieser?
In dieser Bachelorarbeit wurde das Phänomen der weiblichen Beschneidung, insbesondere die Argumente für die Weiterführung dieser Praxis, analysiert und erfasst. Darüber hinaus wurde ihr Einfluss auf die gesellschaftliche Stellung von Frauen und ihre Bedeutung für die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession dargelegt.
Empowerment ist die Hilfe zur Selbsthilfe durch das Bestärken von Menschen zu einem föderalen Leben – so kann Empowerment in einem Satz umschrieben werden. Kernideen von Empowerment lassen sich schon lange in der Geschichte, Literatur und Pädagogik wieder finden. Als Konzept lässt sich Empowerment am besten an seinen Leitideen und Menschenbildern festmachen. Das wohl bedeutendste daran ist der Paradigmenwechsel: Weg vom Defizit-Blickwinkel, hin zu einer „Philosophie der Menschenstärken.“ Unter welchen Bedingungen gelingt es Kindern, eigene Stärken gemeinsam mit anderen zu entdecken? In Bezug auf kindliche Lebenswelten könnte sich der Empowerment-Blick vor allem auf eine Erziehungswissenschaft richten, die Kindern personale und soziale Ressourcen, die auf ihre individuelle Lebenswelt zugeschnitten sind, weitergibt.
Die Bachelorarbeit überträgt ausgewählte Konzepte der Professionalität Sozialer Arbeit auf die ambulante Suchthilfe in Deutschland.
Zu Anfang dieser Arbeit werden ausgewählte Aspekte der Geschichte Sozialer Arbeit
beleuchtet um deutlich zu machen, wo die Ausgangpunkte zu ihrer jetzigen Stellung als
Profession (sofern sie eine ist) liegen (Kap. 4). Hier soll auch nochmal deutlich gemacht
werden, wie stark die Soziale Arbeit mit den Strukturen der Gesellschaft zusammenhängt, in
der sie agiert. Anschließend daran erfolgt eine Konkretisierung des Arbeitsfeldes der
Suchthilfe (Kap. 5). Anfangs wird der Begriff der „Sucht“ näher bestimmt, nähere
Informationen zur Diagnostik und zur Verortung der Suchthilfe im Bereich der
gesundheitsbezogenen bzw. Klinischen Sozialen Arbeit gegeben (Kap. 5.1). Das folgende
Kapitel beschäftigt sich mit der Entstehung und Entwicklung der Suchthilfe und der Frage, seit
wann Sucht als Krankheit gilt (Kap. 5.2). Danach wird das Arbeitsfeld der ambulanten Suchthilfe näher betrachtet (Kap. 5.3), sowie die Aufgaben und Zuständigkeit der Sozialen
Arbeit in diesem Teilbereich der Suchthilfe herausgearbeitet (Kap. 5.4 und 5.5).
Nach dem Überblick über das Arbeitsfeld, das in dieser Arbeit betrachtet werden soll, legt das
nächste Kapitel den Fokus auf Professionalität und professionelles Handeln in der Sozialen
Arbeit (Kap. 6). Anfangs werden die Begrifflichkeiten Professionalität und professionelles
Handeln erläutert, sowie ein erster Überblick über die theoretischen Grundlagen dazu gegeben
(Kap. 6.1). Danach werden die Professionalitätskonzepte von Hiltrud von Spiegel und Ulrich
Oevermann in ihren Grundzügen vorgestellt und mit der Sozialen Arbeit in der Suchthilfe
verknüpft (Kap. 6.2 und 6.3). Abschließend wird noch das Konzept eines „professionellen
Habitus“ für die Soziale Arbeit nach Becker-Lenz und Müller-Hermann vorgestellt (Kap. 6.4).
Da sich Professionalität in der Suchthilfe gewissen Hürden gegenüberstehen sieht, werden
diese anschließend noch kurz erläutert (Kap. 7). Schlussendlich wird dann das Fazit
gezogen und ein Versuch unternommen, die Forschungsfrage dahingehend zu beantworten,
wie sich die ausgewählten Konzepte von Professionalität in der Sozialen Arbeit auf die
ambulante Suchthilfe übertragen lassen, sowie ein Ausblick gegeben, der auch aktuelle
Entwicklungen aufnimmt (Kap. 8).
Die Kommunikation mit Demenzerkrankten wird in dieser Arbeit anhand eines Modells auf praktischer Ebene beleuchtet. Damit werden Problemstellen und Kommunikationsstörungen analysiert und mögliche Ansatzpunkte für eine gelingende Kommunikation mit Demenzerkrankten herausgearbeitet. Spezifische Kommunikationsprobleme aufgrund der Demenzerkrankung und den Gegebenheiten der stationären Altenhilfe werden dargestellt und die gängigen pflegerischen Interventionen auf ihre Grenzen und Möglichkeiten hin analysiert.
Die Unterschiede im Verhalten der Menschen wurden schon in früherer Zeit bemerkt und kontinuierlich untersucht. Von Zeiten des Babylons bis zum heutigen Tag interessiert sich die Wissenschaft für das „Wie?“ und „Warum?“ menschlichen Verhaltens. Die beobachtbaren Verhaltensunterschiede bilden den Bezugspunkt des Temperamentsbegriffs. Die Gründe für Persönlichkeitsunterschiede sind sowohl physiologisch als auch Umwelt- bzw. Sozialisationsabhängig. Die Frage der Passung des Temperaments und der Gesellschaft ist seit Langem aktuell und kompliziert. Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale haben in der Gesellschaft ein besseres Image als die anderen. Die Differenzierung zwischen Temperament und der Persönlichkeit eines Menschen ist hierbei wenig sinnvoll. Die Erziehung der Kinder zu gesellschaftstauglichen Erwachsenen spielt bei dieser Passung beinahe die grundlegendste Rolle. Wobei hier die Erziehung nicht technizistisch sondern unterstützend und fördernd gesehen werden soll. Introversion als eine der bekanntesten und meist erforschten Persönlichkeitsmerkmale ist das Merkmal mit einem eher schlechteren Image. Die Wissenschaft ist der Meinung, dass Entwicklung bestimmter Verhaltensstörungen bereits im Kindesalter vom Temperament abhängig sein kann. Dennoch weisen die wissenschaftlichen Überlegungen darauf hin, dass die Entwicklung dieser Art von Problemen nicht nur Temperaments- sondern auch durch die soziale Umwelt bedingt ist. Trotzdem lässt sich die sichere Prognostizierung der negativen Entwicklungen aufgrund des Temperaments nicht machen. Zumal menschliche bzw. kindliche Entwicklung von unvorhersehbaren Einflüssen und freier Selbstgestaltung betroffen ist und deshalb immer gestaltbar, formbar, beeinflussbar - plastisch ist. Die Vorgehensweisen bei der Erziehung der introvertierten Kinder sind von Bedeutung, weil sie die Passung von individuellen Persönlichkeitseigenschaften und der gesellschaftlichen Vorstellungen begünstigen können. Grundlegend sind dabei die Haltung der Erziehenden und das Verständnis von unterstützender und fördernder jedoch nicht von richtungsgebender Erziehung.
In dieser Bachelorarbeit ging ich der Frage nach inwieweit die psychischen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz nach Trost, Beschäftigung, Identität, primärer Bindung und Einbeziehung vom Angebot des Snoezelen befriedigt werden. Zugleich werden aber auch die Grenzen, die dieses Angebot aufweist betrachtet. Zuerst wird auf das Krankheitsbild der Demenz genauer eingegangen und anschließend werden die theoretischen Grundlagen des Snoezelenangeobtes eingehender betrachtet. Anschließend erfolgt dann die Beurteilung ob die Bedürfnisse durch das Snoezelen erfüllt werden. Am Schluss werden Empehlungen aufgeführt, was bei der Einrichtung eines Snoezelenraumes für Menschen mit Demenz zu beachten ist.
Sozialpädagogen/ Sozialarbeiter gehören zu den Berufsgruppen mit der höchsten Burnoutrate. Wie kann es dennoch gelingen, in diesem anspruchsvollen und beanspruchenden Beruf auf Dauer nicht "auszubrennen"? Ausgehend von einer Annäherung an den Begriff Burnout und seine Geschichte werden mögliche Erklärungszusammenhänge für die Burnoutentstehung erläutert sowie die Frage wirkungsvoller Burnout-Prävention auf individueller, organisatorischer und gesellschaftlicher Ebene diskutiert.
Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, die Thematik der Regulationsstörungen am Beispiel des exzessiven Schreiens aus Sicht des Säuglings und der Eltern darzustellen. Wichtig ist dabei, die Dynamik, die das exzessive Schreien auslösen kann, zu berücksichtigen. Es werden Beratungskonzepte aus der Literatur beschrieben und diese durch ein Experteninterview um ein Praxisbeispiel ergänzt. Dabei geht es um die Fragestellung, wie mit Eltern von Säuglingen mit exzessivem Schreien gearbeitet wird und inwieweit die Thematik des Spiels in der Beratung eine Rolle spielt. Der Kern der Arbeit ist die Entwicklung einer Konzeption einer Spielberatung für Eltern von Säuglingen mit exzessivem Schreien. Die Fragestellung ist, wie das Spielverhalten von Säuglingen aussieht und wie Eltern mit ihrem Kind in das Spiel finden können. Dazu dienen die Fähigkeiten und die Bedürfnisse des Säuglings und der Eltern als Grundlage. Die Spielberatung hat das Ziel, die Wachphasen des Kindes positiv zu nutzen, um die Beziehung von Eltern und Kind zu stärken und dem Teufelskreis der dysfunktionalen Interaktion entgegenzuwirken.
Inhalt dieser Arbeit ist die Darstellung der Prekarisierungsentwicklung in den letzten Jahren, also der Zunahme von Unsicherheit im Bezug auf Arbeit und Lebenslage. Es werden Ursachen, atypische bzw. prekäre Beschäftigungsformen, sowie Auswirkungen auf die Lebenslage von Betroffenen untersucht. Mögliche Handlungsaufträge für die Soziale Arbeit in der Prekarität werden diskutiert und erste Ideen für ihre Umsetzung gegeben.
In einer überregionalen Zeitung findet sich in einer Literaturrezension folgender Ausschnitt: „Achtung ein schlechter Witz: Kommt ein Mann zum Arzt. Der hat eine gute und eine schlechte Nachricht. «Welche zuerst?» fragt er den Patienten. «Die schlechte!» - «Sie haben Krebs.» - «Und die gute?» - «Sie haben Alzheimer.»“ (Winkels in Zeit Literatur 2008, 64-65) Alzheimer, als eine der häufigsten Formen der Demenz, spielt die zentrale Rolle im Buch „Forgotten World“ von Stefan Merrill Block. Aus dem Zitat geht hervor, dass die Bedeutung der Demenz und deren vielschichtige Auswirkung auf den einzelnen Betroffenen bzw. die einzelne Betroffene, aber auch übergreifend auf Gesellschaft, Politik und insbesondere das Gesundheitssystem, nicht ernst genommen wird, sondern eher verharmlost wird. Gleichzeitig gibt es aber auch Autoren bzw. Autorinnen und Regisseure, die die Brisanz des Themas erkannt haben, sich intensiv damit auseinandergesetzt haben und die bedeutenden Auswirkungen in aller Ernsthaftigkeit beleuchten. Beispiele hierfür sind der Kinofilm „Spuren im Schnee“ oder auch das Buch „Ich glaube, ich fahre in die Highlands“ von Margaret Forster. Die inhaltliche Darstellung und deren Richtigkeit muss aus pflegeprofessioneller Sicht sicherlich kritisch betrachtet werden, es ist jedoch ersichtlich, dass in den letzten Jahren eine zunehmende gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Demenz stattfindet. Dies ist nicht zuletzt auf die in den letzten Jahren steigende Anzahl von Menschen mit Demenz zurückzuführen. Die Inzidenz für eine Demenzerkrankung steigt mit zunehmenden Alter stark an. Bereits im Jahr 2000 gab es Berechnungen zu Folge ca. 950000 Personen mit einer Demenz in der Altersgruppe der über 65-Jährigen. Das demenzielle Syndrom ist mit vierzig Prozent, bei beiden Geschlechtern der über 80-Jährigen, die häufigste pflegebegründete Diagnose. Bei den über 90-Jährigen werden Inzidenzwerte von über dreißig Prozent angegeben (vgl. Aeffner et al. 2002, 143-180). Grund für die Zunahme des Krankheitsbildes ist unter anderem der demografische Wandel der Bevölkerung, wie zahlreiche epidemiologische Studien belegen. Die ältere Bevölkerung, und in diesem Zusammenhang sind speziell Menschen mit Demenz gemeint, wird aber nicht nur in der Gesellschaft aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert, sondern hat auch in zahlreichen wissenschaftlichen Disziplinen, wie z. B. der Medizin, der Pflegewissenschaft oder der Geriatrie, mehr Aufmerksamkeit erhalten. Es zeigt sich, dass Handlungsbedarf bei der Pflege und Versorgung von Personen mit Demenz besteht. Die explizite Auseinandersetzung mit dem Thema „Alter und Demenz“ im vierten Altenbericht der Bundesregierung verdeutlicht, dass die Brisanz des Themas auch auf politischer Ebene erkannt worden ist und inzwischen weit oben auf der politischen Tagesordnung angesiedelt ist. Seit 2007 fördert das Bundesministerium für Gesundheit mit der Aktion „Leuchtturmprojekte“ speziell Einrichtungen und Organisationen, die sich durch Innovationen im Bereich der Versorgung und Pflege bei Menschen mit Demenz hervorheben (vgl. BMG 2008a, 1-2). Des Weiteren hat die jüngste Reform des Pflegeversicherungsgesetz im Sommer 2008 die Personen mit Demenz finanziell besser gestellt (vgl. BMG 2008b, 23, 25). Festzustellen ist, dass die Demenz heute schon für viele Einrichtungen als Herausforderung angesehen wird. Einige Träger reagieren darauf mit Spezialisierungen, wie bspw. Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz, oder versuchen sich in der Anwendung von Konzepten, wie z. B. der Validation. Der Fokus liegt dabei häufig auf Veränderungen von Strukturen und Prozessen. Das Ergebnis und die Auswirkungen auf die Person mit Demenz finden dabei häufig nicht ausreichend Beachtung. Es ist fraglich, für wen Qualität geschaffen wird und welche Art der Qualität im Vordergrund steht. Häufig findet sich in der Altenpflege immer noch die Annahme, dass gut funktionierende Prozesse und Strukturen zu zufriedenen Bewohnern und Bewohnerinnen führen (vgl. Gebert, Kneubühler 2003, 383). Jedoch weisen Pflegewissenschaftler und Pflegewissenschaftlerinnen diesbezüglich auf eine nicht immer ausreichende wissenschaftliche Fundierung der demenzspezifischen Konzepte hin, so z. B. beim Einsatz der Validation (vgl. Dinand, Eickelmann 2004, 293). Zugleich fordert die Pflegewissenschaft, zielgruppenspezifische und einrichtungsspezifische Instrumente zu entwickeln. Bereits 2002 machte eine Pflegewissenschaftlerin in einer Veröffentlichung darauf aufmerksam, welche Herausforderungen für die Pflegeforschung in den nächsten Jahren anstehen werden. Dabei reichen die klassischen Forschungstypen - die Grundlagenforschung und die anwendungsorientierte Forschung - als solche nicht mehr aus. Schaeffer fordert die Entwicklung von Instrumenten und den vermehrten Einsatz der Evaluationsforschung (vgl. Schaeffer 2002, 75-76). Bislang finden sich aber wenig Instrumente in Deutschland, die sich auf das Ergebnis bei Patienten und Patientinnen bzw. Bewohner und Bewohnerinnen konzentrieren. Die Notwendigkeit der Entwicklung von Instrumenten, welche von der Wissenschaft als „gut“ eingestuft werden können, wird durch die nationalen Expertenstandards, herausgegeben vom Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP), verdeutlicht. Die geringe Anzahl an „guten“ Instrumenten führt dazu, dass in den nationalen Expertenstandards teilweise keine konkreten Instrumente empfohlen werden können. Es ist auch festzustellen, dass durch die seit kurzem verbindliche Einführung der Expertenstandards in Altenpflegeeinrichtungen die Diskussion um Instrumente nicht nur vermehrt in der Pflegewissenschaft geführt wird, sondern auch in der Pflegepraxis. Die persönliche Motivation für die Erstellung dieser Bachelorarbeit verfestigte sich durch den Besuch der Heidelberger Tagung „Lebensqualität bei Demenzerkrankung – Assessment, Intervention, Ethik und Recht“ vom 19. Mai 2008. Die Tagung verschaffte einen Überblick über die Thematik der Lebensqualität bei Demenzerkrankungen. Vorgestellt wurde dabei auch das Heidelberger Instrument zur Erfassung der Lebensqualität Demenzkranker (H.I.L.DE.). Das Instrument H.I.L.DE. und das Dementia Care Mapping (DCM) als ein weiteres Instrument setzen sich beide mit dem Thema Lebensqualität bzw. Wohlbefinden bei Personen mit Demenz auseinander. Damit greifen beide Instrumente die Thematik Lebensqualität mit dem Fokus der Ergebnisqualität auf. Die Erfassung der Perspektive von Personen mit Demenz ist bei Instrumenten immer noch eher selten vorzufinden (vgl. Gebert, Kneubühler 2003, 283-284). Dies erweckte unser Interesse, uns mit diesen Instrumenten intensiver auseinander zu setzen, um einen Eindruck darüber zu bekommen, wie DCM und H.I.L.DE. die Schwierigkeit der Perspektivenübernahme lösen. Positiv hervorzuheben ist bei beiden Instrumenten, dass die Lebensqualität von Personen mit Demenz in den Mittelpunkt rückt und Strukturen und Prozesse eher im Hintergrund stehen. Beide Instrumente lassen somit eine ähnliche Zielsetzung im Ergebnis vermuten. Da beide Instrumente bislang in der Literatur noch nicht gegenübergestellt wurden und einer Diskussion unterzogen wurden, stellte dies ein ideales Thema für die Bachelorarbeit dar. Die Zunahme der Demenzerkrankungen, die aktuelle Versorgungslage von Menschen mit Demenz, die oftmals nicht ausreichend auf die Ergebnisqualität achtet, und die immer noch bestehende Forderung aus der Pflegewissenschaft zur Entwicklung von „guten“ Instrumenten und der zunehmenden Bedeutung der Evaluationsforschung waren Motivation für die intensivere Auseinandersetzung mit der Thematik, so dass wir uns folgende Ziele für diese Bachelorarbeit setzen: Ziel ist die inhaltliche Darstellung des Instrumentes Dementia Care Mapping (DCM) sowie des Heidelberger Instruments zur Erfassung der Lebensqualität Demenzkranker (H.I.L.DE.), die Klärung der Entstehungshintergründe und die Beschreibung der Vorgehensweise bei der Anwendung des jeweiligen Instrumentes. Ziel ist es, die beiden Instrumente DCM und H.I.L.DE. anhand ausgewählter pflegewissenschaftlicher Kriterien zu analysieren, zu diskutieren und anschließend auf dieser Grundlage eine begründete Empfehlung zu formulieren. Zur Erreichung dieser Ziele werden zunächst die beiden Instrumente DCM und H.I.L.DE beschrieben. Darauf aufbauend folgt im nächsten Schritt die Darstellung der aktuellen Literaturlage zu Instrumenten und hierbei speziell zum Thema pflegerische Assessmentinstrumente. Dieses Vorgehen soll dazu dienen, dass im Weiteren geeignete pflegewissenschaftliche Kriterien für die anschließende Analyse und Diskussion der beiden Instrumente ausgewählt werden können. Dabei sind die ausgewählten Kriterien maßgeblich für die Strukturierung der Analyse und der Diskussion. Anschließende erfolgt eine Gegenüberstellung der beiden Instrumente. Dies stellt die Grundlage für die Formulierung einer begründeten Empfehlung dar. Abschließend erfolgt im Resümee eine Einschätzung zur Relevanz des Themengebietes, zur Literaturlage sowie eine Überprüfung der Ziele der Bachelorarbeit. Die Literaturrecherche umfasst Publikationen aus den Bereichen Pflege und Pflegewissenschaft, Gerontologie und Geriatrie. Neben Büchern wurden auch Publikationen in Fachzeitschriften der Pflege, Pflegewissenschaft und Gerontologie und Geriatrie gesichtet. Auch Internetseiten und die Ergebnisse aus den Datenbanken Academic Search Elite, Cinal und Carelit wurden verwendet. Bei der Literatur wurde überwiegend deutschsprachige Literatur verwendet, es findet sich teilweise auch englischsprachige Literatur.