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Bevor mit einem traumatisierten Kind gearbeitet werden kann ist ein Verständnis der Grundlagen zum Thema Trauma nötig. Zunächst wird darum die Bedeutung des Begriffes Trauma geklärt werden. Welche Ereignisse können Ursachen für die Entstehung eines kindlichen Traumas sein und wie äußert es sich? Außerdem werden psychische Störun-gen beschrieben, die sich in der Folge einer Traumatisierung entwickeln können. Im zweiten Kapitel wird beschrieben, welche Auswirkungen traumatische Erlebnisse spe-ziell auf Kinder haben. Es wird näher darauf eingegangen, welche Beeinträchtigungen in den Bereichen Identität, Bindungsfähigkeit und emotionaler Entwicklung entstehen kön-nen. Anschließend wird in dem Kapitel „Intervention“ vorgestellt, welche Verpflichtungen sich aus dem § 8a des SGB VIII für die Jugendhilfe ergeben. Es werden die verschiedenen Gefahren, denen Kinder ausgesetzt sein können und ein Eingreifen des Jugendamtes unabdingbar machen, dargestellt. Um weiter der Frage nachzugehen, wie auf traumati-sierte Kinder in den Hilfen zur Erziehung reagiert werden kann, werden Handlungsstrate-gien betrachtet, die bei Verdacht auf eine Gefährdung bzw. einer Traumatisierung des Kindes zu empfehlen sind. In einem weiteren Schritt wird das Setting der Erzieherischen Hilfen vorgestellt. Da ich durch mein praktisches Semester eigene Erfahrungen in einer Einrichtung der Erzieheri-schen Hilfen gemacht habe, stellt dieser Bereich der Kinder- und Jugendhilfe ein persönli-ches Interesse für mich dar. Um diesem Interesse und der Eingrenzung des Themas Rechnung zu tragen, beschränke ich mich auf eben dieses Setting. Es gibt den Rahmen für die Arbeit mit den traumatisierten Kindern vor. Zuerst wird geklärt, welche Gesetze als Grundlage der Erzieherischen Hilfen gelten. Dann werden die verschiedenen Hilfeformen vorgestellt und deren Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Im nächsten Schritt wird der Frage nachgegangen, unter welchen Voraussetzungen die Kinder an die Hilfen gelangen und welche Kinder mit den Leistungen der Hilfen zur Erziehung angesprochen werden. Danach wird die Notwendigkeit der Hilfe herausgestellt. Abschließend wird diskutiert, wel-che Möglichkeiten sich aus den Erzieherischen Hilfen für die Arbeit mit traumatisierten Kindern ergeben, und an welchen Stellen Grenzen gezogen werden müssen. Anschließend werden die Möglichkeiten einer Prävention dargestellt. Da die Kinder meist bereits mit Traumaerfahrungen in die Einrichtungen kommen, ist es schwierig die Bedeu-tung der Prävention zu erfassen. In meiner Arbeit möchte ich Teile der Resilienzforschung vorstellen, da diese Möglichkeiten aufzeigt, Kinder vor Traumatisierungen zu schützen, aber auch sie für erneute traumatische Erlebnisse und in der Bewältigung von Vergange-nem zu stärken. Einige interessante Ergebnisse hat hierzu die Kauai-Studie geliefert, die in diesem Zusammenhang vorgestellt wird. Dazu werden Möglichkeiten dargestellt, die sich in Bezug auf eine Umsetzung für die Traumabewältigungsarbeit in der praktischen Arbeit mit den Kindern in den Hilfen zur Erziehung ergeben. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit dem professionellen Umgang mit traumatisierten Kinder in den Einrichtungen. Was bedarf es nun konkret, wenn einem Kind dabei geholfen werden soll, ein Trauma zu bewältigen. Hierzu werden zunächst die Ziele der Traumabe-wältigung vorgestellt. Welche Schritte sind dafür nötig und welche Methoden können da-bei hilfreich sein? Auch der Frage nach möglichen Gefahren, die eine Konfrontation mit einem erlebten Trauma mit sich bringt, wird nachgegangen. Außerdem werden konkrete Vorschläge gemacht, wie mit einem Kind über traumabedingte Gefühle und Gedanken gesprochen werden kann. Um einen Bogen zum ersten Kapitel zu spannen, wird auf den „Flashback“ noch einmal eingegangen. Diesmal jedoch mit einem starken Praxisbezug, in dem beschrieben wird, wie reagiert werden kann, wenn ein Kind in der Einrichtung einen Flashback erlebt, oder wie dieser gemeinsam mit dem Kind kontrollierbarer gemacht wer-den kann. Um darauf hinzuweisen, dass es im Erleben von Traumata Unterschiede zwi-schen den Geschlechtern gibt, wird zudem eine geschlechterbewusste Pädagogik vorge-stellt. Schließlich wird im letzten Punkt davon ausgegangen, dass das kindliche Trauma überwunden werden konnte. Dabei wird beschrieben, worauf zukünftig geachtet werden sollte, um einen Rückfall zu vermieden. Abschließend werden in einem Fazit die Antworten, die sich auf meine Fragestellungen gefunden haben, zusammengefasst und in einer kritischen Reflektion Stellung dazu be-zogen.
Alkoholismus ist eine weit verbreitete Krankheit. Allein in Deutschland sind circa 1,6 Millionen Menschen alkoholabhängig, was bedeutet, dass jeder fünfzigste Mensch an Alkoholismus erkrankt ist. Dabei sind Frauen nicht sehr viel seltener vertreten als Männer. Am DSM-IV gemessen sind 1,4% aller Frauen in Deutschland alkoholabhängig, 1,2% betreiben zumindest Alkoholmissbrauch (vgl. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. o.J.). Darüber hinaus verzichtet nur jede fünfte Schwangere komplett auf Alkohol während der Schwangerschaft (vgl. Singer / Batra / Mann 2011, S. 428). Demzufolge kommen in Deutschland jedes Jahr in etwa 6000 – 7000 Kinder mit alkoholbedingten Schädigungen zur Welt, was durch Alkoholabstinenz während der Schwangerschaft gänzlich vermeidbar wäre (vgl. Feldmann o.J.). Diese erschreckend hohen Zahlen bieten Anlass, sich mit den Gründen und Auswirkungen von Alkoholkonsum auseinanderzusetzen. Dazu wird sich die folgende Arbeit vor allem mit dieser Frage beschäftigt: Welche Auswirkungen hat Alkoholkonsum während der Schwangerschaft auf das ungeborene Kind und wie können diese verhindert werden? Im Folgenden wird als Einstieg auf die Suchtproblematik eingegangen. Dafür wird zunächst Sucht im Allgemeinen betrachtet, um dann den Alkoholismus näher zu beleuchten. Dabei wird der Schwerpunkt auf die Entstehung von Alkoholismus, die verschiedenen Alkoholtypologien und die Folgen von übermäßigem Alkoholkonsum gelegt. Kapitel 3 beschäftigt sich mit Alkoholkonsum während der Schwangerschaft und fetalen Alkoholeffekten sowie vor allem dem fetalen Alkoholsyndrom als Folge dessen. Dazu wird zuerst eine kurze Definition gegeben sowie die Epidemiologie angesprochen. Anschließend wird der Verlauf einer alkohol- und drogenabstinenten Schwangerschaft erläutert. Darauf aufbauend werden die körperlichen und geistigen Schädigungen sowie deren Folgen geschildert, die durch Alkoholkonsum während der Schwangerschaft auftreten können. Dabei soll auch veranschaulicht werden, in welchen Entwicklungsphasen Alkohol dem Kind wie schadet und inwiefern sich die embryonale Entwicklung verändert. Kapitel 4 beschäftigt sich mit Präventionsmöglichkeiten bezüglich Alkohol und Schwangerschaft. Dafür wird zwischen primären, sekundären und tertiären Präventionen unterschieden. Diese werden zuerst kurz erklärt und dann jeweils mit Beispielen für eine themenbezogene Prävention veranschaulicht. Das fünfte Kapitel bildet den Abschluss dieser Arbeit. Darin soll es eine Zusammenfassung der Erkenntnisse sowie ein Fazit geben.
In allen Lebensbereichen nehmen körperliche Aktivitäten ab. Sei es im Alltag, im Beruf oder in der Freizeit, körperliche Aktivitäten sind sichtbar im Rückgang. Überforderungen, Stresszustände, Depressionen, Burnouts, Missbefinden, körperliche Beschwerden, Sinnlosigkeit und Stimmungstiefs prägen die heutige Gesellschaft. Die psychische Befindlichkeit wird belastet und dauerhafte psychische Störungen können die Folge sein. Doch wie kann man dieser Entwicklung entgegenwirken? Kann körperliche Aktivität die psychische Befindlichkeit beeinflussen und kann sie bei psychischen Störungen positive Wirkung zeigen? Existieren bereits Therapieformen, in denen körperliche Aktivität zur Anwendung kommt? Wird auch in der sozialen Arbeit körperliche Aktivität eingesetzt? Die vorliegende Arbeit möchte diesen Fragen nachgehen und einen Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und psychischer Befindlichkeit aufzeigen.
Duale Studiengänge in der Pflege stellen den jüngsten Zweig im Akademisierungsprozess der Pflege da. Duale Studiengänge in der Pflege können seit geraumer Zeit ausbildungsintegriert verlaufen, sind somit erstqualifizierend. Das Bedeutet, dass innerhalb des Studienverlaufs zwei Bildungsabschlüsse erworben werden können. Ein berfsqualifizierender und ein akademischer Bachelorgrad befähigen Absolventinnen und Absolventen direkt in der Pflege tätig zu sein. Vor diesem Hintergrund werden Neugründungen von ausbildungsintegrierenden dualen Studiengängen in Baden-Württemberg identifiziert, kategorisiert und differenzierter beschrieben. Ziel ist es Kompetenzentwicklungen an den Lernorten Hochschule, Schule und Praxis aufzuzeigen. Handlungsfelder nach Ansicht der Studienganganbieter und der politischen beziehungsweise berufspolitischen Diskussion zu benennen. Großes Förderpotential liegt im Lernort Praxis, da Studierende hier berufliche Handlungskompetenzen entwickeln. Praxisanleiterinnen und Praxisanleiter benötigen durch Fort- und Weiterbildungsprogramme, eine Vertiefung im pflegewissenschaftlichen Gebiet.
Die Gestaltung der Eingewöhnungsphase ist für ein Kind von besonderer Bedeutung. Tagesmütter werden in Baden-Württemberg derzeit im Umfang von 160 Unterrichtsstunden in Anlehnung an die Qualifizierung des Deutschen Jugendinstituts (DJI-Curriculum) ausgebildet. Aufgrund der kurzen Qualifizierungsdauer ist anzunehmen, dass das Thema "Gestaltung der Eingewöhnungsphase" in der Qualifizierung nicht ausreichend behandelt wird und Tagesmütter infolgedessen wichtige Aspekte in der Gestaltung der Eingewöhnungsphase nicht berücksichtigen. Die vorliegende Arbeit untersucht im Rahmen einer qualitativen Studie diese beiden Hypothesen, um daraus Empfehlungen für die Qualifizierung von Tagesmüttern abzuleiten. Die Prüfung der ersten Hypothese erfolgt mittels einer Auseinandersetzung mit dem DJI-Curriculum. Die zweite Hypothese wird anhand von Leitfadeninterviews mit vier Tagesmüttern geprüft, um herauszufinden, wie Tagesmütter Eingewöhnungen gestalten.
Die vorliegende Arbeit sucht Zusammenhänge zwischen Empathie und Gewalt unter und von Jugendlichen. Dabei werden die Fragen beantwortet: Gibt es einen Zusammenhang zwischen mangelnder Empathiefähigkeit und Gewalt bei Jugendlichen? Wo liegen Möglichkeiten der Sozialen Arbeit? Wo liegt eine Entwicklungsbedarf vor? Die ersten drei Kapitel stellen die Themen Jugendalter, Empathie und Gewalt in exemplarischer Form dar. In einem vierten Kapitel werden unter Einbezug aktueller Forschungsergebnisse Zusammenhänge zwischen mangelnder Empathiefähigkeit und Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen betrachtet. Im fünften Kapitel wird das Thema Gewalt und Empathie von und unter Jugendlichen unter Gesichtspunkten der Sozialen Arbeit bearbeitet. Dabei werden Herausforderungen an die Soziale Arbeit und deren Perspektiven erläutert. Hier sind Interventionsmöglichkeiten und die Zusammenarbeit mit anderen Professionen zentrale Aspekte. Im Fazit wird kritisch betrachtet, welche Rolle die Soziale Arbeit und deren Akteure in der Arbeit mit jungen Menschen haben.
Geschwister behinderter Kinder-Die Schwierigkeit der Gleichberechtigung in Familie und Gesellschaft-
(2011)
In meiner Arbeit geht es um die Schwierigkeit der Gleichberechtigung in Familie und Gesellschaft in Bezug auf die Geschwisterkinder von einem behinderten Kind. Es werden kurz die allgemeinen Defintionen der Behinderung erklärt, auf die Herausforderungen, die in Gesellschaft und Familie entstehen können, und zum Schluss verschiedene Hilfsangebote, sowohl für die Familie, als auch explizit für die Geschwisterkinder von einem Kind mit Behinderung, eingegangen.
Mit der Weltwirtschaftskrise von 1929 ist die Massenarbeitslosigkeit zu einem zentralen Problem in den westlichen Industrieländern geworden. Dieser miserable Zustand zieht sich bis in die heutige Zeit in die Bundesrepublik Deutschland hinein und ist nach wie vor ein zentrales Thema in der Politik und Öffentlichkeit. Arbeitslosigkeit bringt nicht nur finanzielle Einschränkungen mit sich, sondern hat auch Auswirkungen auf die Versorgung mit Gütern des Lebensbedarfs und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Zahlreiche Studien haben mittlerweile erwiesen, dass Arbeitslose häufiger an gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden als Erwerbstätige, was wiederum ein Vermittlungshemmnis darstellt. Obwohl die Misere auf dem Arbeitsmarkt bekannt ist, werden Arbeitslose mit Faulheits- und Missbrauchsvorwürfen aufgrund politischer Kampagnen und Medien konfrontiert. Diese Debatten scheinen einen erheblichen Einfluss auf das gesellschaftliche Meinungsbild zu haben. Doch die hauptsächlich negativen Auswirkungen und Folgen von Arbeitslosigkeit bleiben im Hintergrund und werden nur gelegentlich thematisiert. Das Thema Arbeitslosigkeit und die mit ihr verbundenen Konsequenzen für die Betroffenen, soll die Basis dieser Arbeit sein. Hierzu ist es erforderlich eingangs auf die Entstehung von Gesundheit einzugehen und verschiedene Modelle hierzu zu veranschaulichen. Anschließend sind Wirkungszusammenhänge der Problematik dargestellt, um darauf folgend die Situation von Arbeitslosen aus unterschiedlichen Perspektiven verstehen zu können. Ziel dieser Arbeit ist es also herauszuarbeiten, welche gesundheitlichen Folgen Erwerbslosigkeit bewirken kann und welche Handlungsmöglichkeiten die Soziale Arbeit aufgrund dessen hat.
Die vorliegende Bachelor- Thesis wurde im Zeitraum vom 15. August bis 15. September 2011 verfasst. Zu Beginn der Arbeit werden allgemeine Begrifflichkeiten definiert, die für das Verständnis des Themas im Gesamtkontext der wissenschaftlichen Ausführungen unumgänglich sind. Im Anschluss daran werden mögliche psychische kinderspezifische Traumata dargestellt unter Einbezug gegebener Risiko-, Mittler- und Schutzfaktoren. Wie sich individuelle Traumaerlebnisse konkret auf die physischen, psychischen und entwicklungspsychologischen Aspekte des Kindes auswirken, wird in Kapitel 4 erläutert. Ebenfalls werden innerhalb dieses Kapitels unter einem gesonderten Punkt mögliche Auswirkungen auf den stationären Gruppenalltag beleuchtet. Während meines Praktikums entstand bei mir der Eindruck, dass sich der ständige Mitarbeiterwechsel innerhalb der stationären Wohngruppen kontraproduktiv auf die Beziehungsgestaltung zwischen Fachkraft und Kind auswirkt. Dieser Eindruck wird unter 4.4.4 aufgegriffen, mit der zentralen Fragestellung, in wie fern institutionelle Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Mitarbeiterfluktuationen und das verbreitete Arbeitsmodell des Schichtdienstes unmittelbaren Einfluss auf eine gelingende Traumabewältigung ausüben. Das Thema der pädagogischen Traumabewältigung im Rahmen der Heimerziehung wird im darauffolgenden Kapitel bearbeitet und stellt zugleich den Schwerpunkt dieser Arbeit dar. Das erkenntnisleitende Interesse der Verfasserin bezieht sich speziell auf die Frage, welche Methoden und Kenntnisse bzw. pädagogischen Kompetenzen traumaspezifische Verhaltensweisen der Kinder für PädagogInnen verstehbar und handhabbar werden lassen. Unterstützende Bewältigungsmöglichkeiten lassen sich jedoch nicht nur auf pädagogischer Seite konstatieren. Auch therapeutische Unterstützungsleistungen können zur Traumabearbeitung im Heimsektor von betroffenen Kindern in Anspruch genommen werden. Somit stellt sich in diesem Kontext ebenfalls die Frage, ob therapeutische Inhalte in stationären Jugendhilfeeinrichtungen sowohl durch pädagogische Fachkräfte, als auch durch TherapeutInnen zur Anwendung kommen und wenn ja, wie dann ganz praktisch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Professionen aussieht. Wann man von einem professionellen Umgang mit traumatisierten Kindern sprechen kann und welche institutionellen Rahmenbedingungen Traumabewältigungsvorgänge in Erziehungshilfeeinrichtungen verhindern oder aber fördern, wird speziell in den letzten beiden Kapiteln thematisiert.
Es werden die Probleme von Jungen im Grundschulalter im Zusammenhang mit ihrer Sozialisation und der Schule dargestellt und hinterfragt. Im Anschluss daran werden ausgehend von einer theoretischen Basis Handlungsvorschläge für die Soziale Arbeit am Beispiel der Sozialpädagogischen Familienhilfe entwickelt.
Inhalt der Arbeit ist die Erschließung der Bedeutung von Gehörlosigkeit aus der allgemeinen Betrachtung von Behinderung hinaus und unter gesellschaftlich bedingten Gesichtspunkten. Unter den gesammelten Gesichtspunkten soll die Soziale Arbeit für die resultierenden Probleme des Alltags sensibilisiert, und Lösungsansätze aufgezeigt werden.
„Verbringen Sie zu viel Zeit im Netz?“ (tagesschau.de, 2011) – Diese Frage wurde am 26. September auf der Startseite von tagesschau.de gestellt. 23.9% gaben an, dass sie eher wenig und sehr zielorientiert im Internet unterwegs seien. Für 43,4% ist es normal, fast ständig online zu sein und 25,5% antworteten hierauf, häufig zu denken, dass sie weniger Zeit im Netz verbringen sollten. Insgesamt wurden 9121 Stimmen abgegeben (vgl. tagesschau.de, 2011). Die Nennung dieser (nicht repräsentativen) Umfrage soll deutlich machen, dass die Häufigkeit der Internetnutzung im öffentlichen Interesse steht und auch, zumindest bei dieser Umfrage, wohl fest in den Alltag integriert ist. Etwa ein Viertel der Teilnehmer beschäftigen sich außerdem damit, dass sie ihre Nutzungszeit reduzieren sollten. Einen gänzlich anderen Aspekt der Internetnutzung bildet der folgende Erlebnisbericht eines Sozialpädagogen aus Berlin ab: „Ein 19-Jähriger, der kürzlich zu uns in die Gruppe kam, hatte über einen Zeitraum von zwei Jahren 300 Tage (in Stunden zusammengerechnet) (…) gespielt. Er war blass und kam mit deutlichem Untergewicht zu uns. Er hatte vor dem Bildschirm immer wieder vergessen zu essen. (…) Erst flog er von der Schule, lebte dann einige Zeit von Hartz IV, kam schließlich den Anforderungen des Jobcenters nicht mehr nach. Irgendwann konnte er seine Rechnungen nicht mehr zahlen, und ihm wurde der Strom abgedreht. (…) Manche Computerspieler verlassen den Computer nicht einmal mehr, um auf die Toilette zu gehen. Sie pinkeln in Flaschen, um beim Spiel nichts zu verpassen. (…) Schüler kommen nach den Ferien eine Woche zu spät in die Schule, Angestellte vergessen nach dem Wochenende wieder zur Arbeit zu gehen.“ (Wlachojiannis in Deißner 2008) Diese Art der exzessiven Nutzung hat wenig gemein mit der obengenannten Umfrage, außer dass auch hier viel Zeit mit der Internetnutzung (der beschriebene Klient spielte ein Online-Rollenspiel) verbracht wurde. Leider handelt es sich bei der obigen Schilderung nicht um einen Einzelfall. So drängt sich eine nähere Betrachtung der exzessiven Internetnutzung mit den beispielhaft benannten negativen Folgen und damit eine nähere Betrachtung der pathologischen Internetnutzung geradezu auf. Als pathologische Internetnutzung wird die krankhafte bzw. vom gesunden Umgang abweichende Internetnutzung verstanden (vgl. Kap. 3). Ein besonderes Anliegen dieser Arbeit ist es, die pathologische Internetnutzung aus Sicht der Sozialen Arbeit zu beleuchten. So nehme ich, vorerst aus persönlicher Erfahrung an, dass die Beratung pathologischer Internetnutzer häufig von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen durchgeführt wird. Selbiges gilt für den Bereich der Prävention. Ich hege ein großes persönliches Interesse an dem Phänomen der pathologischen Internetnutzung und seinen Aspekten. So bin ich seit Januar 2011 neben dem Studium in Stuttgart bei releaseU21 angestellt, um ein Beratungsangebot für pathologische Internetnutzer zu konzipieren und die Beraterinnen und Berater in Bezug auf diese neue Herausforderung zu unterstützen. Für meine eigene Vorbereitung und Einarbeitung in das Thema besuchte ich mehrere Fachtage zum Thema, wie den Fachtag Medien - Junge Menschen auf der Grenze zwischen gesundem und problematischem Medienkonsum´ am 19.07.2011 in Stuttgart oder die Stuttgarter Tage der Medienpädagogik´ am 12.04.2011 in Hohenheim, bei welchen dieses Interesse durch verschiedene Vorträge, Diskussionen und Workshops verfestigt werden konnte. Sehr spannend war, dass es bei diesen Fachtagen die verschiedensten Auffassungen darüber gab, wie die pathologische Internetnutzung zu verstehen und einzuordnen ist, und wie man sinnvoll mit diesem Phänomen umgeht. Dieses komplexe und vielfältige Thema vertieft zu bearbeiten und strukturell zu durchdringen, erschien mir eine spannende Herausforderung, der ich mich nun in dieser Bachelorthesis zuwenden möchte. Zum Aufbau und der logischen Struktur dieser Arbeit: Dieser Einleitung folgt im zweiten Kapitel eine geschichtliche Einordung. Da es sich bei dem Internet um ein neues Medium handelt, wird zuerst ein grober Überblick über die Umbrüche der medialen Epochen mit den Medienwelten der Oralität, Literalität und Virtualität gegeben, um dann in Kapitel 2.1. näher auf das Medium Internet einzugehen. Hier wird ein Überblick über die Entwicklung von der Entstehung des Internets 1969 bis heute sowohl bezüglich der Nutzungszahlen wie auch über die Art der Nutzung gegeben. Da, wie aus der obigen Schilderung deutlich wird, pathologische Internetnutzung und die Nutzung von Computerspielen eng zusammenhängen können, erfolgt anschließend die Betrachtung der Computerspielnutzung (Kap. 2.2.). Im dritten Kapitel schließt sich die Auseinandersetzung mit der pathologisch ausgeprägten Internetnutzung an. Zu Anfang werden die verschiedenen verwendeten Begriffe im Kontext der pathologischen Internetnutzung genannt, um dann das historische Auftreten des Phänomens zu beleuchten. Anschließend werden Störungsmodelle genannt, die in der Wissenschaft diskutiert werden. Leider kann im Rahmen dieser Bachelorthesis keine ausführliche Erörterung dieser Modelle geschehen, dies würde den Rahmen sprengen. Jedoch möchte ich auf zwei Modelle eingehen, da die Ansätze dieser Störungsmodelle auch für die Soziale Arbeit von Bedeutung sind. In Kapitel 3.1 wird die Einordnung der pathologischen Internetnutzung als Mediensucht erläutert, wobei sowohl auf die Internetsucht wie auch auf die Computerspielsucht im Speziellen eingegangen wird. Die pathologische Internetnutzung wird auch als Verhaltensstörung diagnostiziert. Diese Auffassung wird in Kapitel 3.2 dargelegt. Zusätzlich zur fehlenden, einheitlich anerkannten Definition der pathologischen Internetnutzung sind verlässliche Aussagen zur Verbreitung der pathologischen Internetnutzung rar und schwer zu vergleichen. Infolgedessen werden im vierten Kapitel einige ausgewählte diagnostische Systeme vorgestellt. Nach einer Erläuterung und Beurteilung dieser in Kapitel 4.1 wird auf die festgestellten Prävalenzraten in Deutschland eingegangen (Kap. 4.2). Das fünfte Kapitel beinhaltet eine genauere Beschäftigung mit verschiedenen Risikofaktoren für das Auftreten einer pathologischen Internetnutzung. Auf deren Darstellung folgt eine genauere Betrachtung und Diskussion der umstrittenen oder kaum erforschten Risikofaktoren wie beispielsweise Online-Rollenspiele (Kap. 5.1 – Kap. 5.10). In einem weiteren Schritt werden mögliche Schutzfaktoren, welche die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer pathologischen Nutzungsform mindern können, benannt (Kap. 5.11). Im sechsten Kapitel folgt ein Exkurs zu den Interventionsangeboten in Deutschland (Kap. 6.1). Hierzu gibt es leider sehr wenig aussagekräftige Daten. Deshalb habe ich auf eine 2009 durchgeführte Recherche des DZSKJ zurückgegriffen, welche einen Überblick über die Angebote aus Sicht der online-recherchierenden Klientinnen und Klienten gibt. Neben einer näheren Betrachtung der Beratungs- und Behandlungsangebote soll anschließend die zahlenmäßige Entwicklung der Angebote durch eine hierfür durchgeführte Vergleichsrecherche betrachtet werden. Daraufhin wird im Kapitel 6.2 beispielhaft auf eine Interventionsmethode eingegangen, welche in meinen Augen für die Soziale Arbeit interessant ist und auf welche auch bereits von sozialpädagogischen Beratungsstellen verwiesen wird. Um die eingangs postulierte Fokussierung auf die pathologische Internetnutzung aus Sicht der Sozialen Arbeit weiter auszubauen, wird im siebten Kapitel die pathologische Internetnutzung mit dem Konzept der Lebensbewältigung von Lothar Böhnisch näher analysiert. Nach einer kurzen Erläuterung dieses Konzeptes wird die pathologische Internetnutzung auf der Grundlage des Konzepts der Lebensbewältigung betrachtet. Es werden zuerst einige grundlegende Gedanken Böhnischs zur Sucht genannt (Kap. 7.2 und Kap. 7.3), um anschließend differenziert auf die vier Grunddimensionen nach Böhnisch einzugehen (Kap 7.4). Durch diese Vorgehensweise innerhalb der Bachelorthesis soll das Ziel erreicht werden, auf die für die Soziale Arbeit besonders relevanten Aspekte der pathologischen Internutzung einzugehen. Neben einer Zusammenfassung der in dieser Bachelorthesis gewonnen Erkenntnisse soll im abschließenden achten Kapitel beurteilt werden, inwiefern dies gelang. Darüber hinaus werden festgestellte Defizite in der Forschung benannt und somit Anregungen zur weiteren wissenschaftlichen Auseinandersetzung gegeben.
Kulturelle Unterschiede nehmen einen großen Einfluss auf die Lebensgestaltung ein. Kulturelle und regionale Eigenheiten zu verstehen und diese in der sozialen Beratung zu würdigen ist Ausgangsidee der Arbeit. Ziel der Bachelorarbeit ist, einen konstruktiven Umgang mit kultureller Vielfalt aufzuzeigen und zu erkunden, ob und inwieweit die Kategorisierung in Kulturdimensionen die Soziale Beratung unterstützen kann, kulturelle Unterschiede zu würdigen.