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‚Nachhaltigkeit‘ spielt heute vielerorts eine wichtige Rolle. Ob nun Getränkehersteller damit werben, die von ihnen hergestellte Limonade sei ‚nachhaltig‘ oder ob Parteien und Verbän-de sich – unabhängig von ihren inhaltlichen Überzeugungen – für ‚nachhaltige politische Veränderungen‘ einsetzen: ‚Nachhaltigkeit‘ ist in aller Munde.
Disziplin und Profession Sozialer Arbeit scheinen sich jedoch entweder von diesem unscharfen Begriff abgewendet zu haben oder haben ihn sich bisher nur sehr vereinzelt zu eigen gemacht. Die vorliegende Arbeit fragt daher: Welche Diskurse könnten in der Sozialen Arbeit (Organisationen, Professionelle, Profession und Disziplin) zum Thema Nachhaltigkeit stattfinden? Ergeben sich hierfür Fragen aus den normativen Bezugspunkten Menschenrechte und Gerechtigkeit? Im Anschluss daran ist fraglich, ob eine Auseinandersetzung mit diesen Themen nicht bereits stattfindet: Welche Diskurse können in ausgewählten professionellen und disziplinären Auseinandersetzungen freigelegt werden?
Dafür werden die ethischen Grundlagen und globalen politischen Strategien zur Sicherung von Menschenrechten und Nachhaltigkeit betrachtet und auf ihre Eignung als ethischer Referenzrahmen für die Soziale Arbeit untersucht. Die Arbeit stellt ein Diskursangebot zu Sozialer Arbeit, die Nachhaltigkeit als Gerechtigkeitsfrage betrachtet und sich ihrer daher explizit mit ihr auseinandersetzt, dar.
Mit dieser Arbeit ist die Absicht verbunden, sich den Unsicherheiten in Bezug auf ethische
Diskurse in der Sozialen Arbeit zu stellen, die sich aus der
Gegenwartsdiagnose verschiedener Sozialarbeitswissenschaftler_innen ergeben. Denn,
so z.B. Dungs, werden ethische Fragestellungen gerade dort relevant, „wo Vertrauen in
Bewährtes riskant wird“ (Dungs 2011, S. 113). Mit dieser Arbeit ist also der Versuch
verbunden, einen Beitrag zur systematischen Weiterentwicklung des Prozesses der
Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen in der Sozialen Arbeit anzubieten, der
- wie es beispielsweise von Dungs u.a. gefordert wird - durch einen „Dialog zwischen
Sozialer Arbeit und Sozialphilosophie“ (Dungs u.a. 2006a, S. 10) vorangetrieben werden
kann. Erste Fragen, die sich hierbei ergeben können, sind z.B. folgende: Wie
sind die gegenwärtigen Umbrüche zu erklären und wie können diese angemessen
thematisiert und analysiert werden? Welche Implikationen haben diese Veränderungen für
den Diskurs um eine Professionsethik Sozialer Arbeit? Wie kann eine Professionsethik
Sozialer Arbeit schließlich im Kontext der Unsicherheit (noch) aussehen? Zur Bearbeitung dieser Fragen wird insbesondere das Ethikkonzept einer Postmodernen Ethik nach Zygmunt Bauman herangezogen.