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Vor dem Hintergrund der sich stetig intensivierenden multidimensionalen Folgen des anthropogenen Klimawandels existieren teils deterministische Vorstellungen hinsichtlich dessen, dass diese grenzüberschreitende Herausforderung die fragile Situation in subsaharischen Postkonfliktkontexten in Zukunft weiter verschärfen und die Schaffung eines transformativen friedlichen Wandels erheblich erschweren könnte. Dem gegenübergestellt bietet der Ansatz des Environmental Peacebuilding einen Impuls dahingehend, sich mit den potenziell friedensfördernden Charakteristika des Klimawandels auf innerstaatlicher Ebene in den heterogenen Regionen Sub-Sahara Afrikas tiefergehend auseinanderzusetzen.
Die vorliegende Masterthesis zielt demnach einerseits darauf ab, zu ergründen, inwieweit der Ansatz des Environmental Peacebuilding zur Beförderung eines lokal verorteten, positiven Friedens in den benannten Kontexten dienlich sein könnte.
Andererseits liegt ein expliziter Fokus auf der Fragestellung, inwiefern International Non-Governmental Organisations eine tragende Rolle einnehmen könnten, um diesen Ansatz auf lokaler Ebene in der Form umzusetzen, als dass den kritischen Diskursen bezüglich des „liberal peacebuilding“ und den hiermit einhergehenden „top-down“ – Herangehensweisen Rechnung getragen werden kann.
Zuletzt verfolgt diese Masterthesis die Zielsetzung, zu ergründen, ob die Internationale Soziale Arbeit zu der Weiterentwicklung des Forschungs- und Praxisfeldes des Environmental Peacebuilding beitragen könnte. Dies könnte, entgegen der fehlenden Präsenz der Sozialen Arbeit im Rahmen der benannten Fachdiskurse, insbesondere anhand des Ansatzes der Green Social Work und aufgrund des Indigenisierungsprozesses der global operierenden Profession erfolgen.
Der Klimawandel bedroht nicht nur die Natur und ihre Strukturen selbst, sondern auch die Menschen und ihre Systeme. Vor allem Länder des Globalen Südens sind vermehrt von extremen Wetterphänomenen und Katastrophen betroffen, sind jedoch selbst nicht die Hauptverursacher von Treibhausgasemissionen. Aufgrund der dadurch verstärkten Ungleichheit und Ungerechtigkeit, die das Leben und Wohlbefinden der Menschen in negativem Sinne beeinflussen, können diese als Adressat*innen der Sozialen Arbeit betrachtet werden. Diese Masterarbeit widmet sich der Frage, inwieweit ökologische Ansätze sowie ökologische Gerechtigkeit in die Profession der Sozialen Arbeit integriert werden können und welche Chancen sowie Herausforderungen dies mit sich bringt. Dazu wurden Interviews auf Deutsch und auf Englisch geführt, um über die nationalen Grenzen hinweg einen Einblick zu erhalten.
Menschen mit hohem Körpergewicht sind Stigmatisierungen und Diskriminierungen in nahezu allen Lebensbereichen ausgesetzt. Im Zuge der Transformationen des Sozialstaats in welchem Körper auf kapitalistische Verwertbarkeit und Marktförmigkeit geprüft werden, sind hochgewichtige Menschen einem Normalisierungs- und Optimierungsdruck ausgeliefert. Die Verantwortung für eine Veränderung wird dabei an das Individuum selbst, also an den hochgewichtigen Menschen, gerichtet. Außerdem wird durch ein verkürztes Ursachen- und Lösungskonzept angenommen, dass hohes Körpergewicht selbstverschuldet ist. Durch den sozialpolitisch geförderten Diskurs um die Bekämpfung einer ‚Adipositas-Epidemie‘ wird zudem eine dramatische Szenerie erstellt, die hochgewichtige Menschen zu einer Bedrohung erklärt.
Die gewichtsbezogene Stigmatisierung findet aber nicht nur innerhalb der Gesellschaft statt (öffentliche Stigmatisierung), sondern wird von den hochgewichtigen Menschen internalisiert (Selbststigmatisierung). Die gewichtsbezogene Selbststigmatisierung führt zu vermehrten medizinischen und psychologischen Beschwerden und tritt vor allen Dingen bei Frauen auf.
Aus medizinischer Sicht ist die Adipositaschirurgie das am meisten wachsende Gebiet der Viszeralchirurgie und wird aktuell, im Gegensatz zu konservativen Maßnahmen (wie z.B. Diätverhalten), als die wirksamste Methode beschrieben, um Menschen mit hohem Körpergewicht zu einer langfristigen Gewichtsreduktion zu verhelfen und die damit
möglicherweise einhergehenden Komorbitäten und eingeschränkte Lebensqualitäten zu verbessern. Dennoch kann es nach dem Eingriff zu lebenslangen Einschränkungen und Komplikationen, sowie einer erneuten Gewichtszunahme kommen. Gleichzeitig wird die Nachsorgebehandlung von Patient*innen ab dem 3. Jahr deutlich weniger wahrgenommen, als unmittelbar nach dem Eingriff.
Aus soziologischer Sicht kann die Adipositaschirurgie im Sinne einer ‚Optimierungs- und Normalisierungspraxis‘ verstanden werden. Sie stützt die gesellschaftlich konstruierten Erwartungen an das Individuum, das einerseits leistungsstark, flexibel und ‚normal‘ sein soll und andererseits selbst dafür Verantwortung übernehmen soll. Gleichzeitig trägt die Adipositaschirurgie dazu bei, dass hohes Körpergewicht weiterhin als Bedrohung wahrgenommen wird, welches nun jedoch durch den chirurgischen Eingriff ‚bekämpft‘ werden kann. Allerdings ist die Adipositaschirurgie selbst Gegenstand negativer Zuschreibungen. So wird Menschen, die sich adipositaschirurgisch behandeln lassen zugeschrieben, dass sie den Weg des geringsten Widerstandes gehen würden. Die Zugänge zur Adipositaschirurgie sind jedoch sehr hochschwellig und werden durch Einzelfallentscheidungen seitens der Krankenkassen nicht regelhaft finanziert. Dies hängt mit der Tatsache zusammen, dass Adipositas im deutschen Krankenversicherungssystem nicht als Erkrankung anerkannt ist. Aus diesem Grund ist auch die Nachsorgebehandlung, die lebenslang und interdisziplinär erfolgen sollte, um Komplikationen vorzubeugen und Mangelerscheinungen zu verhindern, nicht einheitlich geregelt und finanziert.
Vor diesem theoretischen Hintergrund, der viele Widersprüche aufdeckt, stellt sich die Frage, welche Erfahrungen Menschen, die sich adipositaschirurgisch behandeln lassen, machen und wie sich diese erzählen. Diese Arbeit geht deshalb folgenden Fragen nach:
‚Wie erzählen sich Menschen, die Erfahrungen mit hohem Körpergewicht und Adipositaschirurgie gemacht haben bezogen auf gewichtsbezogene Stigmatisierung und Diskriminierung? Und was bedeutet dies für die Soziale Arbeit?‘.
Der Infusionsständer ist ein häufig verwendetes, jedoch nicht von der Pflegewissenschaft in den Fokus genommenes Hilfsmittel. Dabei bringt die Nutzung des Infusionsständers nicht nur Vorteile, sondern auch Gefahren und Risiken für die Nutzer*innen mit sich. Die Projektleiter*innen Frau Prof. Dr. Elsbernd und Fr. Prof. Dr. Meinecke nahmen sich der Thematik im Projekt „CarCasy“ an. Diese Masterarbeit schließt sich dem Projekt an und nimmt dabei das spezifische Setting ‚Altenpflege‘ in den Fokus.
Zunächst sollte geklärt werden, bei welchen Indikationen der Infusionsständer in der Altenpflege angewandt wird. Auch wurden Rahmenbedingungen wie Reinigung und Wartung, sowie das aktuelle Marktsortiment an Infusionsständern beleuchtet. Empirisch wurde erforscht, welche Vor- und Nachteile, sowie Risiken das Standard-Modell in der angewandten Pflege birgt. Weiterhin wurden Alternativen und Optimierungsvorschläge gesammelt und dargestellt.
Grundlage für das Forschungsvorhaben bildete die Grounded Theory. Als leitendes Wissenschaftsverständnis wurde die Akteur-Netzwerk-Theorie zugrunde gelegt. Das Sampling fand über einen Onlineaufruf statt. Es wurde eine Gruppendiskussion mit vier Teilnehmenden über Cisco Webex, sowie drei teilstandardisierte fokussierte Einzelinterviews per Telefon/Cisco Webex durchgeführt.
Im Setting Altenpflege zeigt sich zunächst eine Unsicherheit der Pflegenden bezüglich der Anschaffung, Reinigung und Wartung der Infusionsständer. Der Infusionsständer wird hier hauptsächlich für s. c. Infusionen und die enterale Ernährung verwendet. Der Aufbau des Standard-Infusionsständer repräsentierte sich als Allzweckhilfsmittel, welches speziell bei der Pflege von hochbetagten, multimorbiden Menschen eine Stolpergefahr darstellen kann. Im Aufbau zeigten sich speziell verschmutzte und defekte Rollen als Störquelle für eine adäquate Funktion.
Aus den Ergebnissen ergab sich, dass adaptive Systeme für andere Hilfsmittel wie Betten, Rollstühle und Rollatoren eine adäquatere Lösung wären. Aufbauend auf den Ergebnissen muss nun in Zusammenarbeit mit der Technikentwicklung eine Umsetzungsmöglichkeit erarbeitet werden.
Schlagwörter
Infusionsständer - Altenpflege - Hilfsmittel - Grounded Theory - ANT - Technikentwicklung