300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
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Die Bachelorarbeit gibt Einblicke in die Prekarisierungsdebatte. Sie stellt die aktuelle Beschäftigungs- und Arbeitsmarktsituation von SozialarbeiterInnen in Deutschland im Lichte dieser Diskussion dar und überprüft die unterschiedlichen Beschäftigungsformen in Quantität und Qualität. Sie stellt dabei die Frage, wie sich prekäre Beschäftigung definiert und ob in der Sozialen Arbeit ein Wandel der Arbeitsverhältnisse stattgefunden hat. Überwiegen Normalarbeitsverhältnisse oder werden sie durch atypische Beschäftigungsverhältnisse ersetzt? Haben atypische Beschäftigungsverhältnisse eine Tendenz zur prekären Beschäftigungen? Welche arbeitsmarktpolitischen und tariflichen Entwicklungen begünstigen die Prekarisierungstendenzen der Beschäftigungsverhältnisse von SozialarbeiterInnen?
Um die Würde aller Menschen, auch derer, die von Behinderung betroffen sind, anzuerkennen, haben die Vereinten Nationen in New York die BRK entwickelt. In 50 Artikeln werden Richtlinien aufgezeigt, die die Rechte von Menschen mit Behinderung schützen und fördern sollen. Artikel 27 der BRK fordert, dass Menschen mit Behinderung ein Recht auf Arbeit haben. Der Arbeitsmarkt muss für alle Menschen gleichermaßen zugänglich sein. Auch Menschen mit Behinderung soll ermöglicht werden, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit selbst verdienen zu können. Im Laufe meiner Bachelorarbeit und aus den Erfahrungen, die ich in der praktischen Arbeit bei uns im Café Morlock gewonnen habe, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass diese Forderungen der EU-Behindertenrechtskonvention zum jetzigen Zeitpunkt nur teilweise umzusetzen sind. Wir müssen berücksichtigen, dass wir uns in einer Übergangsphase von der Integration zur Inklusion befinden. Zwar wird in unserem Betrieb Empowerment und Inklusion praktisch umgesetzt, die Menschen mit Behinderung sind in den Arbeitsprozessen den Angestellten gleich gestellt und werden entsprechend ihren Fähigkeiten inklusiv eingesetzt, aber sie erhalten keinen vergleichbaren Lohn und können daher auch ihren Lebensunterhalt nicht selbst verdienen, wie es die BRK nach Artikel 27 fordert. Dennoch habe ich die Erfahrung gemacht, dass unser Weg zur Inklusion eine Chance und ein Gewinn für alle Beteiligten ist: Für die Mitarbeiter mit Behinderung, die Angestellten, die Kunden und für mich selbst.
Durch die Teilhabe am Arbeitsmarkt kann ein Großteil der deutschen Bevölkerung am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wohlstand partizipieren. Doch aufgrund einer manifestierten „Sockelarbeitslosigkeit“ gibt es zunehmend Menschen, welche dauerhaft von der materiellen, aber auch teilweise gesellschaftlichen und kulturellen Partizipation in unserer Gesellschaft ausgeschlossen sind. Gerade Erwerbslosigkeit bedeutet in unserer Gesellschaft eine der primären Armutsrisiken und ist damit eine bedeutsame Dimension sozialer Ungleichheit. Unterschiedliche nationale wie auch internationale sozialepidemiologische Studien sind mittlerweile in der Bewertung der gesundheitlichen Situation von erwerbslosen Personen zu einem relativ einheitlichen Ergebnis gekommen. Mit diesen Untersuchungen konnte belegt werden, dass insbesondere langzeitarbeitslose Personen im Durchschnitt vermehrt von psychosozialen und somatischen Belastungen und Beeinträchtigungen betroffen sind als Erwerbspersonen und Personen der oberen Statusgruppen. Der Hauptteil dieser Arbeit ist in fünf aufeinander aufbauende Themenkomplexe gegliedert. Das zweite Kapitel beinhaltet eine sozialpolitische Einführung in die Thematik der „Erwerbslosigkeit“ mit dem Schwerpunkt „Langzeitarbeitslosigkeit“. Hierzu soll zunächst auf die historischen Entwicklungen der Erwerbslosigkeit in Deutschland eingegangen werden. Ausgehend davon wird die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt dargelegt und im Hinblick auf die Fragestellung dieser Arbeit genauer beleuchtet. Hierzu werden die unterschiedlichen Rechtsbereiche kurz erläutert. Sodann folgt eine theoretische Einführung in die Themen psychosoziale Gesundheit und Krankheit. Anhand ausgewählter Theorien wird die Entstehung von psychosozialer Gesundheit und Krankheit dargestellt. Des Weiteren sollen die beiden relevanten gesundheitswissenschaftlichen Strategien, die Gesundheitsförderung und die Prävention, definiert und inhaltlich voneinander abgegrenzt werden. Aus dieser Perspektive werden Untersuchungen zur Gesundheit und Krankheit Langzeitarbeitsloser dargestellt und beleuchtet. Des Weiteren soll eruiert werden, ob erwerbslose Personen einen besonderen Bedarf an Angeboten der Gesundheitsförderung haben und wenn ja, wie konkrete Ansätze konzipiert sein müssen, um nachhaltig wirken zu können. Hierzu soll zunächst das Potential der Sozialen Arbeit im Bezug auf die Initiierung von gesundheitsför-derlichen Maßnahmen für langzeitarbeitslose Menschen herausgearbeitet und dargestellt werden. Daran anschließend wird die Frage abgehandelt, wie durch die Soziale Arbeit adäquate Ansätze zur Gesundheitsförderung gestaltet und entwickelt werden können. Anhand unterschiedlicher Praxisbeispiele, welche die Arbeitsförderung im SGB II mit Angeboten der Gesundheitsförderung ergänzen, sollen zunächst Wege der Gesundheitsförderung für und mit Langzeitarbeitlosen dargestellt werden. Des Weiteren werden Chancen und Herausforderungen einer arbeitsmarktintegrativen Gesundheitsförderung diskutiert. In einem Ausblick werden abschließend Potentiale, Herausforderungen und Handlungsansätze der Sozialen Arbeit sowie anderer relevanter Akteure in der Gesundheitsförderung für und mit langzeitarbeitslosen Personen dargestellt. Hierbei steht zum einen die konkrete Praxis und die Handlungsforschung im Fokus, zum anderen aber auch die Kompetenz der Sozialen Arbeit, sich auf politisch-struktureller Ebene einzubringen, Netzwerke zu bilden und ein politisches Mandat für sich in Anspruch zu nehmen.
Die Unterschiede im Verhalten der Menschen wurden schon in früherer Zeit bemerkt und kontinuierlich untersucht. Von Zeiten des Babylons bis zum heutigen Tag interessiert sich die Wissenschaft für das „Wie?“ und „Warum?“ menschlichen Verhaltens. Die beobachtbaren Verhaltensunterschiede bilden den Bezugspunkt des Temperamentsbegriffs. Die Gründe für Persönlichkeitsunterschiede sind sowohl physiologisch als auch Umwelt- bzw. Sozialisationsabhängig. Die Frage der Passung des Temperaments und der Gesellschaft ist seit Langem aktuell und kompliziert. Bestimmte Persönlichkeitsmerkmale haben in der Gesellschaft ein besseres Image als die anderen. Die Differenzierung zwischen Temperament und der Persönlichkeit eines Menschen ist hierbei wenig sinnvoll. Die Erziehung der Kinder zu gesellschaftstauglichen Erwachsenen spielt bei dieser Passung beinahe die grundlegendste Rolle. Wobei hier die Erziehung nicht technizistisch sondern unterstützend und fördernd gesehen werden soll. Introversion als eine der bekanntesten und meist erforschten Persönlichkeitsmerkmale ist das Merkmal mit einem eher schlechteren Image. Die Wissenschaft ist der Meinung, dass Entwicklung bestimmter Verhaltensstörungen bereits im Kindesalter vom Temperament abhängig sein kann. Dennoch weisen die wissenschaftlichen Überlegungen darauf hin, dass die Entwicklung dieser Art von Problemen nicht nur Temperaments- sondern auch durch die soziale Umwelt bedingt ist. Trotzdem lässt sich die sichere Prognostizierung der negativen Entwicklungen aufgrund des Temperaments nicht machen. Zumal menschliche bzw. kindliche Entwicklung von unvorhersehbaren Einflüssen und freier Selbstgestaltung betroffen ist und deshalb immer gestaltbar, formbar, beeinflussbar - plastisch ist. Die Vorgehensweisen bei der Erziehung der introvertierten Kinder sind von Bedeutung, weil sie die Passung von individuellen Persönlichkeitseigenschaften und der gesellschaftlichen Vorstellungen begünstigen können. Grundlegend sind dabei die Haltung der Erziehenden und das Verständnis von unterstützender und fördernder jedoch nicht von richtungsgebender Erziehung.
Jugendarbeit in ländlich geprägten Stadtteilen - eine Bedarfsanalyse bei Jesinger Jugendlichen
(2012)
In dieser Auftragsarbeit wurden Möglichkeiten und Grenzen von Freizeitgestaltung im Gemeinwesen ermittelt. Theoretische Bezüge ließen sich zu den Themen Lebenswelt, Sozialisation, Geschlechtersensibilität, Freizeit und Raumaneignung herstellen. Die Erhebungsmethoden waren partizipativ und aktivierend angelegt. So wurde ein Mix aus verschiedenen, ineinandergreifenden Methoden entwickelt. Aus der Gegenüberstellung von ermittelten Möglichkeiten und Grenzen der gemeinwesenbezogenen Freizeitgestaltung fand die Formulierung dessen statt, was man als Bedarf von Jugendlichen bezeichnen kann. Die Ergebnisse dieser Arbeit sind als erste Impulse für die Weiterentwicklung der Jugendplanung in Kirchheim unter Teck zu betrachten. Bitte beachten!: Der Anhang ist aus Gründen des Datenschutzes nur ohne Transkripte der Interviews einsehbar.
Das Ziel dieser Arbeit ist zu erläutern, ob der Montessori-Kindergarten als Bildungseinrichtung den Kindern die Entwicklung von Fertigkeiten ermöglicht und eine angemessene Entwicklung fördert, um bessere Chancen für eine erfolgreiche Biografie in gesellschaftlicher und individueller Hinsicht zu erlangen. Im zweiten Kapitel konzentriere ich mich auf die psychologischen Aspekte des Kindes im Alter zwischen drei und sechs Jahren. Ich stelle dieses Thema anhand der Theorie Jean Piagets vor. Im zweiten Teil dieses Kapitels wird der Stellenwert des Kindergartens aus der Perspektive von Bronfenbrenners ökosystemischen Ansatzes dargestellt. Im dritten Kapitel liegt der Fokus auf Maria Montessoris pädagogischem Ansatz. Nach der Erläuterung der reformpädagogischen Bewegung folgt eine kurze Darstellung der Bewegung „vom Kinde aus“. Außerdem beschreibt das Kapitel die wichtigsten Merkmale der Montessori-Theorie, ihre Entwicklungsstufen und die Hauptelemente ihrer Pädagogik. Anschließend stelle ich die Pädagogik der Montessori-Kinderhäuser vor. Im vierten Kapitel befasse ich mich mit den PISA-Studien und zwar insbesondere mit den Ergebnissen, die für die frühkindliche Bildung und daher für diese Arbeit wichtig sind. Anschließend setze ich mich gezielt mit den Voraussetzungen, die für den Schülererfolg aus der Perspektive der PISA-Studien notwendig sind, auseinander; im Mittelpunkt steht dabei die Frage, wie diese durch die Kindergarten-Pädagogik von Maria Montessori vermittelt werden. Abschließend fasse ich im sechsten Kapitel die wesentlichen Inhalte dieser Arbeit zusammen und diskutiere die Antworten auf die durch mich aufgeworfenen Fragen.
1. Einleitung 1.1 Bedeutung der Selbstevaluation im Spektrum von Qualität und Qualitätssicherung in der Sozialen Arbeit 1.2 Aufbau der Arbeit 2. Begriffliche Zuordnungen und Abgrenzungen 2.1 Qualität in der Sozialen Arbeit 2.2 Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung 2.3 Selbstevaluation in Abgrenzung zu Evaluation 3. Selbstevaluation in der Sozialen Arbeit 3.1 Theoretische Grundlagen 3.1.1 Systemtheorie 3.1.2 Qualitative Sozialforschung 3.1.3 Handlungsforschung 3.2 Merkmale der Selbstevaluation 3.3 Aufgaben der Selbstevaluation für die Soziale Arbeit 3.3.1 Kontrolle 3.3.2 Aufklärung 3.3.3 Qualifizierung 3.3.4 Innovation 3.3.5 Legitimation 3.4 Voraussetzungen für die Selbstevaluation 3.4.1 Methodische Vorgehensweise als Arbeitsbasis 3.4.2 Klärung der organisatorischen Rahmenbedingungen 3.4.3 Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter 4. Selbstkontrolle und Aufklärung durch Selbstevaluation: Ablauf eines Selbstevaluationsprozesses an einer beispielhaft bearbeiteten Fragestellung aus dem Arbeitsfeld der stationären Behindertenhilfe 4.1 Exkurs: Selbstbestimmung im Kontext einer Behinderung 4.2 Ausgangssituation 4.2.1 Beschreibung der Einrichtung 4.2.2 Beschreibung der Wohngruppe „Egaustrasse“ 4.2.3 Aktuelle Situation 4.2.4 Initiierung der Selbstevaluation 4.3 Ziele klären und formulieren 4.4 Organisatorische Gestaltung der Selbstevaluation 4.4.1 Institutionelle Rahmenbedingungen 4.4.2 Informationsquellen erörtern 4.4.3 Untersuchungsmethode auswählen 4.5 Inhaltliche Gestaltung der Selbstevaluation 4.5.1 Gegenstand bestimmen und Fragestellung konkretisieren 4.5.2 Operationalisierung des Gegenstandes 4.5.3 Bewertungsmaßstäbe entwickeln und Erfolgsspanne festlegen 4.6 Erhebungsphase 4.7 Daten auswerten und interpretieren 5. Grenzen der Selbstevaluation 6. Zusammenfassung 6.1 Fazit 6.2 Relevanz der Selbstevaluation für die Zukunft im Arbeitsfeld der Behindertenhilfe
In dieser Arbeit geht es um die Unterscheidung der Begriffe Integration und Inklusion. Sie werden in ihrem theoretischen Zusammenhang dargestellt und in einer Diskussion gegenüber gestellt. Vertieft wird das Thema anhand der Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Dabei wird allgemein auf Menschen mit Behinderung eingegangen und im Anschluss Bezug auf die Themen Freizeit, Wohnen und Arbeit genommen.
Diese Bachelorarbeit geht der Frage nach, auf welche Weise in der stationären Erziehungshilfe die Arbeit mit Eltern und Familien durch die pädagogische Fachkraft erfolgreich gestaltet werden kann. Hierzu wird der systemische Ansatz herangezogen und dem Erkenntnisinteresse nachgegangen, welcher Grundvoraussetzungen es bedarf, um Eltern und Familien erreichen zu können. In besonderer Weise wird hierbei die Haltung der pädagogischen Fachkräfte herausgearbeitet, die sich aus dem Bewusstsein systemtheoretischer Funktionsmechanismen speist. Zudem werden Vorgehensweisen aufgezeigt, die sich an dieser Haltung anlehnen.
Der Fokus dieser Arbeit liegt auf den Veränderungen von Erziehung und Bildung in Ein-Eltern-Familien heute. Die Fragestellung dieser Arbeit ist: „Welche Auswirkungen hat das heutige Familienleben, am Beispiel der Ein-Eltern-Familien, auf die Erziehung und Bildung von Kindern?“ In diesem Zusammenhang betrachtet diese Arbeit ebenfalls, ob bzw. welche empirischen Erkenntnisse zum Zusammenhang zwischen der familiären Lebensform „Ein-Eltern-Familie“ und Bildungschancen vorliegen.
Immer wieder berichten die Medien von Familien, die auf tragische Weise ein Kind verloren haben und in meinem privaten Umfeld sind in den letzten Jahren acht Kinder und Jugendliche durch Unfall, Suizid, Krankheit oder Gewalteinwirkung gestorben. Der Tod eines Kindes stellt für die zurückbleibende Familie ein einschneidendes und tragisches Erlebnis dar, welches unwiderruflich in der Biografie der Familienmitglieder verankert ist. Die Mitmenschen zeigen zwar zumeist Anteilnahme, können jedoch oft durch ihre eigene Unsicherheit nur begrenzt unterstützend zur Seite stehen und kehren deshalb bald in die Normalität zurück. Die Familie, die das Schicksal so schwer getroffen hat, bleibt oftmals mit ihrer Trauer allein. Es ist jedoch sehr wichtig Familien in der Zeit der Trauer zu begleiten und zu unterstützen, was möglicherweise eine Aufgabe der Sozialen Arbeit ist. Da ich während des Studiums der Sozialen Arbeit nur im zweiten Semester mit dem Thema Tod und Trauer in Berührung gekommen bin, dieses mir jedoch aufgrund eigener Erlebnisse wichtig ist, kam ich zu dem Entschluss mich diesem Thema in der Bachelorarbeit zu widmen. Die persönliche Auseinandersetzung mit den Todesfällen von jungen Menschen in meinem Umfeld brachte mich zu folgender Fragestellung: Wie geht die Soziale Arbeit mit Tod und Trauer in der Familie nach dem Tod eines Kindes um, welche Erklärungsmodelle für die Trauerbegleitung gibt es und welche Unterstützungsmöglichkeiten bietet die Soziale Arbeit an?
Aufgabe der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession im Umgang mit irregulären Einwanderern
(2011)
Der Inhalt der vorgelegten Arbeit handelt vom Einsatz der "Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession" (Staub-Bernasconi, Silvia 2007) im Arbeitsfeld der Hilfen für irreguläre Einwanderer. Dabei werden drei unterschiedliche Praxisbeispiele vorgestellt, die solche Hilfen anbieten. Neben der Erläuterung der Problemlagen von Menschen ohne Aufenthaltsgenehmigung, geht es vor allem um die Frage, ob und auf welche Weise die Hilfe für irreguläre Einwanderer ein Arbeitsfeld für die Soziale Arbeit sein kann und welche Ableitungen sich hierfür aus der von Staub-Bernasconi, Silvia (2007) entwickelten Theorie "Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession" bei der Übertragung auf die Praxisbeispiele treffen lasssen. Das Ziel der Arbeit ist, die These zu belegen, dass die Soziale Arbeit als Menschenrechtsprofession im Arbeitsfeld mit irregulären Einwanderer benötigt wird.
Kulturelle Unterschiede nehmen einen großen Einfluss auf die Lebensgestaltung ein. Kulturelle und regionale Eigenheiten zu verstehen und diese in der sozialen Beratung zu würdigen ist Ausgangsidee der Arbeit. Ziel der Bachelorarbeit ist, einen konstruktiven Umgang mit kultureller Vielfalt aufzuzeigen und zu erkunden, ob und inwieweit die Kategorisierung in Kulturdimensionen die Soziale Beratung unterstützen kann, kulturelle Unterschiede zu würdigen.
„Verbringen Sie zu viel Zeit im Netz?“ (tagesschau.de, 2011) – Diese Frage wurde am 26. September auf der Startseite von tagesschau.de gestellt. 23.9% gaben an, dass sie eher wenig und sehr zielorientiert im Internet unterwegs seien. Für 43,4% ist es normal, fast ständig online zu sein und 25,5% antworteten hierauf, häufig zu denken, dass sie weniger Zeit im Netz verbringen sollten. Insgesamt wurden 9121 Stimmen abgegeben (vgl. tagesschau.de, 2011). Die Nennung dieser (nicht repräsentativen) Umfrage soll deutlich machen, dass die Häufigkeit der Internetnutzung im öffentlichen Interesse steht und auch, zumindest bei dieser Umfrage, wohl fest in den Alltag integriert ist. Etwa ein Viertel der Teilnehmer beschäftigen sich außerdem damit, dass sie ihre Nutzungszeit reduzieren sollten. Einen gänzlich anderen Aspekt der Internetnutzung bildet der folgende Erlebnisbericht eines Sozialpädagogen aus Berlin ab: „Ein 19-Jähriger, der kürzlich zu uns in die Gruppe kam, hatte über einen Zeitraum von zwei Jahren 300 Tage (in Stunden zusammengerechnet) (…) gespielt. Er war blass und kam mit deutlichem Untergewicht zu uns. Er hatte vor dem Bildschirm immer wieder vergessen zu essen. (…) Erst flog er von der Schule, lebte dann einige Zeit von Hartz IV, kam schließlich den Anforderungen des Jobcenters nicht mehr nach. Irgendwann konnte er seine Rechnungen nicht mehr zahlen, und ihm wurde der Strom abgedreht. (…) Manche Computerspieler verlassen den Computer nicht einmal mehr, um auf die Toilette zu gehen. Sie pinkeln in Flaschen, um beim Spiel nichts zu verpassen. (…) Schüler kommen nach den Ferien eine Woche zu spät in die Schule, Angestellte vergessen nach dem Wochenende wieder zur Arbeit zu gehen.“ (Wlachojiannis in Deißner 2008) Diese Art der exzessiven Nutzung hat wenig gemein mit der obengenannten Umfrage, außer dass auch hier viel Zeit mit der Internetnutzung (der beschriebene Klient spielte ein Online-Rollenspiel) verbracht wurde. Leider handelt es sich bei der obigen Schilderung nicht um einen Einzelfall. So drängt sich eine nähere Betrachtung der exzessiven Internetnutzung mit den beispielhaft benannten negativen Folgen und damit eine nähere Betrachtung der pathologischen Internetnutzung geradezu auf. Als pathologische Internetnutzung wird die krankhafte bzw. vom gesunden Umgang abweichende Internetnutzung verstanden (vgl. Kap. 3). Ein besonderes Anliegen dieser Arbeit ist es, die pathologische Internetnutzung aus Sicht der Sozialen Arbeit zu beleuchten. So nehme ich, vorerst aus persönlicher Erfahrung an, dass die Beratung pathologischer Internetnutzer häufig von Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen durchgeführt wird. Selbiges gilt für den Bereich der Prävention. Ich hege ein großes persönliches Interesse an dem Phänomen der pathologischen Internetnutzung und seinen Aspekten. So bin ich seit Januar 2011 neben dem Studium in Stuttgart bei releaseU21 angestellt, um ein Beratungsangebot für pathologische Internetnutzer zu konzipieren und die Beraterinnen und Berater in Bezug auf diese neue Herausforderung zu unterstützen. Für meine eigene Vorbereitung und Einarbeitung in das Thema besuchte ich mehrere Fachtage zum Thema, wie den Fachtag Medien - Junge Menschen auf der Grenze zwischen gesundem und problematischem Medienkonsum´ am 19.07.2011 in Stuttgart oder die Stuttgarter Tage der Medienpädagogik´ am 12.04.2011 in Hohenheim, bei welchen dieses Interesse durch verschiedene Vorträge, Diskussionen und Workshops verfestigt werden konnte. Sehr spannend war, dass es bei diesen Fachtagen die verschiedensten Auffassungen darüber gab, wie die pathologische Internetnutzung zu verstehen und einzuordnen ist, und wie man sinnvoll mit diesem Phänomen umgeht. Dieses komplexe und vielfältige Thema vertieft zu bearbeiten und strukturell zu durchdringen, erschien mir eine spannende Herausforderung, der ich mich nun in dieser Bachelorthesis zuwenden möchte. Zum Aufbau und der logischen Struktur dieser Arbeit: Dieser Einleitung folgt im zweiten Kapitel eine geschichtliche Einordung. Da es sich bei dem Internet um ein neues Medium handelt, wird zuerst ein grober Überblick über die Umbrüche der medialen Epochen mit den Medienwelten der Oralität, Literalität und Virtualität gegeben, um dann in Kapitel 2.1. näher auf das Medium Internet einzugehen. Hier wird ein Überblick über die Entwicklung von der Entstehung des Internets 1969 bis heute sowohl bezüglich der Nutzungszahlen wie auch über die Art der Nutzung gegeben. Da, wie aus der obigen Schilderung deutlich wird, pathologische Internetnutzung und die Nutzung von Computerspielen eng zusammenhängen können, erfolgt anschließend die Betrachtung der Computerspielnutzung (Kap. 2.2.). Im dritten Kapitel schließt sich die Auseinandersetzung mit der pathologisch ausgeprägten Internetnutzung an. Zu Anfang werden die verschiedenen verwendeten Begriffe im Kontext der pathologischen Internetnutzung genannt, um dann das historische Auftreten des Phänomens zu beleuchten. Anschließend werden Störungsmodelle genannt, die in der Wissenschaft diskutiert werden. Leider kann im Rahmen dieser Bachelorthesis keine ausführliche Erörterung dieser Modelle geschehen, dies würde den Rahmen sprengen. Jedoch möchte ich auf zwei Modelle eingehen, da die Ansätze dieser Störungsmodelle auch für die Soziale Arbeit von Bedeutung sind. In Kapitel 3.1 wird die Einordnung der pathologischen Internetnutzung als Mediensucht erläutert, wobei sowohl auf die Internetsucht wie auch auf die Computerspielsucht im Speziellen eingegangen wird. Die pathologische Internetnutzung wird auch als Verhaltensstörung diagnostiziert. Diese Auffassung wird in Kapitel 3.2 dargelegt. Zusätzlich zur fehlenden, einheitlich anerkannten Definition der pathologischen Internetnutzung sind verlässliche Aussagen zur Verbreitung der pathologischen Internetnutzung rar und schwer zu vergleichen. Infolgedessen werden im vierten Kapitel einige ausgewählte diagnostische Systeme vorgestellt. Nach einer Erläuterung und Beurteilung dieser in Kapitel 4.1 wird auf die festgestellten Prävalenzraten in Deutschland eingegangen (Kap. 4.2). Das fünfte Kapitel beinhaltet eine genauere Beschäftigung mit verschiedenen Risikofaktoren für das Auftreten einer pathologischen Internetnutzung. Auf deren Darstellung folgt eine genauere Betrachtung und Diskussion der umstrittenen oder kaum erforschten Risikofaktoren wie beispielsweise Online-Rollenspiele (Kap. 5.1 – Kap. 5.10). In einem weiteren Schritt werden mögliche Schutzfaktoren, welche die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer pathologischen Nutzungsform mindern können, benannt (Kap. 5.11). Im sechsten Kapitel folgt ein Exkurs zu den Interventionsangeboten in Deutschland (Kap. 6.1). Hierzu gibt es leider sehr wenig aussagekräftige Daten. Deshalb habe ich auf eine 2009 durchgeführte Recherche des DZSKJ zurückgegriffen, welche einen Überblick über die Angebote aus Sicht der online-recherchierenden Klientinnen und Klienten gibt. Neben einer näheren Betrachtung der Beratungs- und Behandlungsangebote soll anschließend die zahlenmäßige Entwicklung der Angebote durch eine hierfür durchgeführte Vergleichsrecherche betrachtet werden. Daraufhin wird im Kapitel 6.2 beispielhaft auf eine Interventionsmethode eingegangen, welche in meinen Augen für die Soziale Arbeit interessant ist und auf welche auch bereits von sozialpädagogischen Beratungsstellen verwiesen wird. Um die eingangs postulierte Fokussierung auf die pathologische Internetnutzung aus Sicht der Sozialen Arbeit weiter auszubauen, wird im siebten Kapitel die pathologische Internetnutzung mit dem Konzept der Lebensbewältigung von Lothar Böhnisch näher analysiert. Nach einer kurzen Erläuterung dieses Konzeptes wird die pathologische Internetnutzung auf der Grundlage des Konzepts der Lebensbewältigung betrachtet. Es werden zuerst einige grundlegende Gedanken Böhnischs zur Sucht genannt (Kap. 7.2 und Kap. 7.3), um anschließend differenziert auf die vier Grunddimensionen nach Böhnisch einzugehen (Kap 7.4). Durch diese Vorgehensweise innerhalb der Bachelorthesis soll das Ziel erreicht werden, auf die für die Soziale Arbeit besonders relevanten Aspekte der pathologischen Internutzung einzugehen. Neben einer Zusammenfassung der in dieser Bachelorthesis gewonnen Erkenntnisse soll im abschließenden achten Kapitel beurteilt werden, inwiefern dies gelang. Darüber hinaus werden festgestellte Defizite in der Forschung benannt und somit Anregungen zur weiteren wissenschaftlichen Auseinandersetzung gegeben.
Management ist ein Schlagwort, welches sich am Anfang erst einmal sehr gut anhört. Mit Management verbinden die meisten Menschen Geschäftsleute in Anzügen, die viel Geld verdienen. Die Aufgaben des Managements sind dem größten Teil der Gesellschaft oft nicht bekannt. Das Management muss Entscheidungen treffen, die auf die gesamte Einrichtung Auswirkungen haben. Es sind nicht immer leichte Entscheidungen, vor allem, wenn es um das Thema Personal oder Finanzen geht. Beide Themen lassen sich unter einer Rubrik zusammenfassen: die organisatorische Steuerung. Aristoteles hat zu Management folgendes geschrieben: „(Es gibt) zwei Dinge, auf denen das Wohlgelingen in allen Verhältnissen beruht. Das eine ist, daß (sic) Zweck und Ziel der Tätigkeit richtig bestimmt sind. Das andere aber besteht darin, die zu diesem Endziel führenden Handlungen zu finden.“ (Aristoteles o.J.) Aristoteles hat die Aufgaben des Managements schon in seiner sehr frühen Zeit richtig erkannt. Eine große Aufgabe, die alle wichtigen Tätigkeiten verbindet, ist die Steuerung in Organisationen. Diese Aufgabe, ist mittlerweile für das Management der Sozialen Arbeit ein wichtiges Aufgabenfeld geworden, welchem sie sich stellen muss...