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Diese Bachelorarbeit setzt sich mit älteren und alten Menschen im ländlichen Raum auseinander. Sie gibt einen Überblick über Alter(n) in unserer Gesellschaft, in der Alter als eigenständige Lebensphase betrachtet wird. Demografischer Wandel, Strukturwandel des Alters und Altersbilder werden beschrieben und die Auswirkungen hiervon auf Gesellschaft und Politik aufgezeigt. Es werden exemplarisch verschiedene Aspekte der Lebenssituation älterer und alter Menschen im ländlichen Raum dargestellt und Merkmale, Entwicklungen und Strukturen ländlicher Regionen erörtert. Kommunale Sozialpolitik zeigt sich auf der einen Seite in der Sozialen Altenhilfe als Teil der sozialen Fürsorge, auf der anderen Seite in der kommunalen Daseinsvorsorge, die gerade für die Versorgung des ländlichen Raumes von besonderer Bedeutung ist. An drei Best-Practice-Beispielen werden zukunftsfähige Entwicklungen beschrieben. Die Anforderungen und Heraus-forderungen, die sich für die Soziale (Alten)- Arbeit im Hinblick auf die Spezifika des ländlichen Raumes ergeben, werden abschließend diskutiert.
‚Mehr Markt-weniger Staat‘: nach diesem Prinzip verläuft die Entwicklung des Staates, der sich zurückzieht und delegiert, sowie der Gesellschaft, die immer mehr der Ökonomiesierung verfällt. Die Ökonomie bestimmt nicht nur den Staat und Sozialsysteme, sondern wirkt hinein in jeden Lebensbereich des Menschen und beeinflusst damit die zentralen Wertvorstellungen jedes einzelnen und der Gesellschaft im Allgemeinen. Die neoliberalen Gedanken bewirken eine Rückbesinnung der staatlichen Dienstleistungssysteme auf ihre Kernaufgaben, wodurch ein neues Staatsverständnis entsteht. Angesichts der schlechten Finanzlage entsteht ein öffentlicher Druck, die sozialen Leistungen zu reformieren. Im Zuge dessen sollen die ehemals kollektiv gesicherten Güter wie Sozial- und Gesundheitssicherung, Bildung und Rechtsschutz privatisiert werden. Dabei sind die individuellen finanziellen Möglichkeiten entscheidend für die Wahl und Qualität der Leistungen. Die Deutsche Gesellschaft für Sozialarbeit widmete bereits in den Jahren 1997 und 1998 zwei wichtige Tagungen den Themen ‚Ökonomisierung des Sozialen‘ und ‚Ethos der Sozialen Arbeit‘. Effizienz, Qualitätssicherung und Kundenorientierung sind neue Begriffe, die die Soziale Arbeit zurzeit dominieren. Bei den SozialarbeiterInnen löst die zutage tretende Ökonomisierung des Sozialen viele Ambivalenzen aus. Es verbreitet sich das Gefühl in der Praxis, dass die Soziale Arbeit sich auf den marktorientierten Wettbewerb und kostengünstige Erbringung von Dienstleistungen reduziert. Wo früher die Humanität und Ethik im Vordergrund standen, dominieren heute Schlagwörter wie Sozialmanagement und Marktorientierung die Diskussionen auf allen Ebenen der Sozialen Arbeit. Die SozialarbeiterInnen stehen unter enormem Druck zwischen Ethik und Effizienz die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Soziale Arbeit nimmt in vielen Bereichen einen ‚Warencharakter‘ ein. Nur die lukrativen Marktsegmente mit entsprechenden zahlungsfähigen Zielgruppen werden bedient, so dass andere Dienstleistungen reduziert werden, die nicht gewinnversprechend sind. Wenn lediglich das ‚wettbewerbsfähige Soziale‘ Überhand gewinnt, droht das ‚sinnvolle Soziale‘ zu verschwinden. „Es geht um die Frage, wie viel Ökonomisierung kann Soziale Arbeit gebrauchen, wie viel kann sie verkraften und wo sind die Grenzen, hinter denen Soziale Arbeit zu etwas mutiert, das dem fachlichen Anspruch nicht mehr gerecht werden kann.“ (Seithe 2010, S. 77). Gerade jetzt werden ethische Haltungen und Argumente immer bedeutsamer. Soziale Arbeit muss sich gegenüber der Öffentlichkeit und der Politik immer mehr rechtfertigen und legitimieren. „Dafür benötigt sie in Theorie und Praxis eine rational begründungsfähige Wertebasis, die im Blick auf die Profession geeignet ist, in Form eines berufsethischen Codes handlungsorientierend zu wirken, um dadurch das Ethos der Profession in einer Binnen- und Außenperspektive repräsentieren zu können“ (Wilken 2000, S. 9). Sich mit den ethischen Ansprüchen intensiv zu beschäftigen, so sagt Wilken, trägt dazu bei, die Würde des Menschen und seine Teilhabemöglichkeiten besser zu vertreten. Gerade angesichts der einseitigen Ökonomisierungstendenzen und der unsicheren ethischen Grundlagen der Gesellschaft und des Staates, muss dies zum zentralen Ziel der Sozialen Arbeit werden (vgl. Wilken 2000, S. 7-10). „Die ethische Argumentationslinie eröffnet eine neue Perspektive in der scheinbar hoffnungslosen Auseinandersetzung zwischen Ökonomie und Sozialer Arbeit.“ (Klug 2000, S. 204)
Wenn Eltern psychisch erkranken hat das Auswirkungen auf das gesamte Familiensystem und seine sozialen Beziehungen. Vor allem die Kinder sind in vielfacher Weise davon betroffen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Kinder mit einem psychisch kranken Elternteil häufiger vielfältigen Belastungen in der Familie und im Alltag ausgesetzt sind und zudem ein erhöhtes Risiko haben, selbst eine psychische Störung zu entwickeln. Dennoch findet dieses Thema bislang immer noch zu wenig Beachtung. In der vorliegenden Bachelorarbeit möchte ich auf die besondere bzw. erschwerte Lebenssituation der betroffenen Kinder eingehen und beschreiben wie einzelne Hilfesysteme wie die Erwachsenenpsychiatrie oder die Jugendhilfe auf deren Probleme und Belastungen bereits reagieren, und wo noch etwas getan werden sollte.