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Achtsamkeit
(2020)
Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) wird als psychotherapeutisches Verfahren am häufigsten in der Praxis angewendet. In der evangelischen Seelsorgelehre wurde diese Form der Therapie hingegen bislang in ihrer Vielfalt kaum angemessen wahrgenommen. Dem Anspruch der aktuellen Poimenik, verschiedene psychologische und psychotherapeutische Strömungen kritisch zu diskutieren und zu rezipieren, wird mit diesem dialogischen Ansatz Rechnung getragen. Der vorliegende Tagungsband versammelt die Beiträge namhafter Autoren aus den Bereichen der Psychologie, Psychotherapie und Seelsorgelehre. Er trägt damit wesentlich zum Schließen dieser Wahrnehmungs- und Forschungslücke bei. Im Fokus des Bandes stehen dabei die Fragen um Spiritualität und Sinn, die in den Feldern von Seelsorge und Psychotherapie disziplinübergreifend von Bedeutung sind.
Advance Care Planning
(2020)
Das internationale Konzept ‚Advance Care Planning (ACP)‘ etabliert sich in Deutschland sukzessive unter dem Begriff der „Gesundheitlichen Versorgungsplanung für die letzte Lebensphase“. Übergeordnetes Ziel von ACP ist es, Menschen die Möglichkeit zu geben, im Rahmen eines begleiteten Gesprächsprozesses zentrale Vorausverfügungen hinsichtlich ihrer gesundheitlichen Versorgung für Phasen der Nichteinwilligungsfähigkeit zu formulieren und durch eine entsprechende strukturelle Einbettung diesen antizipierten Willensäußerungen im Bedarfsfall Geltung zu verschaffen. Ausgehend von der Skizzierung zentraler Eckpunkte und Rahmungen des Konzeptes arbeitet der Beitrag reflexionswürdige ethische Implikationen und daran gebundene moralische Forderungen heraus, denn das Konzept ist äußerst komplex. Diese Ausführungen sind getragen davon, dass eine qualitätsvolle sowie eine ethisch vertretbare Realisierung des Konzeptes, eine qualitätsvolle Begleitung am Lebensende maßgeblich an das Bewusstsein und den Umgang der professionell im Gesundheitswesen tätigen Personen und Berufsgruppen gebunden ist, die moralischen Forderungen und ethischen Implikationen verantwortungsvoll im Blick zu behalten.
Appreciative Inquiry (AI) ist eine ressourcenorientierte Methode aus dem Bereich der Organisationsentwicklung und wird im anglofonen Sprachraum als eine Methode partizipativer Forschung rezipiert. AI steht für wertschätzende Erkundung: Statt an Defiziten anzusetzen, ermöglicht AI als eine partizipative Forschungsmethode, Stärken in Organisationen, Gemeinschaften oder Netzwerken zu erforschen, aufzudecken und Impulse für Veränderungen zu setzen. Im deutschsprachigen Raum ist AI als Forschungsmethode noch wenig bekannt. Im folgenden Beitrag stellen wir die Anwendung von AI als Methode Partizipativer Gesundheitsforschung exemplarisch an einer Fallstudie vor. Im Rahmen der Fallstudie untersuchten wir – eine Forschungsgemeinschaft mit Mitgliedern aus Wissenschaft und Praxis – ein Netzwerk zur Gesundheitsförderung auf Stadtteilebene. Auf der Basis der Wertehaltung von AI wurde das Design erarbeitet, Interviews mit Fachkräften des Netzwerks durchgeführt und Daten in einem gemeinsam gestalteten Prozess ausgewertet. Schlussfolgerungen aus den Ergebnissen mündeten in die Entwicklung eines Instrumentes zur Beratung von Stadtteilen und Kommunen. Abschließend diskutieren wir in diesem Beitrag Chancen und Grenzen von AI sowie unsere verschiedenen Blickwinkel und Perspektiven innerhalb der Forschungsgemeinschaft auf den Prozess.
Soziale Arbeit, Gesundheitsämter, Medizin und Pflege waren an der Erfassung, Verfolgung, Zwangssterilisierung und Tötung von als »krank« oder »behindert« angesehenen Menschen im Nationalsozialismus beteiligt. Was können wir aus der Einteilung in »lebenswertes« und »lebensunwertes« Leben für heute lernen? Wie kann sich an die getöteten Kinder in den mehr als 30 so genannten »Kinderfachabteilungen« erinnert werden? Welche Forschungsergebnisse gibt es zu den überproportional gestorbenen Säuglingen im Kinderkrankenhaus »Sonnenschein« in Bethel in der NS-Zeit? Zu diesen Fragen liefert das Buch aktuelle Antworten.