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In einer Serie von Artikeln stellen wir im IGA Boten die Ergebnisse einer kleinen Studie vor – hier liegt nun der zweite Teil vor Ihnen. Im letzten IGA Boten (siehe Nr. 55) wurden zunächst die Belastungen und potentiell traumatisierenden Situationen in den Blick genommen. In dieser Ausgabe sollen nun die Folgen, die aus den Erfahrungen entstanden sind, beschrieben werden. Warum ist das ein so wichtiges Thema für die Interessengemeinschaft Arthrogryposis? Andreas Krüger, ein Facharzt für Kinderund Jugendpsychiatrie und Psychotherapie beschreibt in seinem Buch „Erste Hilfe für traumatisierte Kinder“ (2017) sehr klar, wie wichtig diese Erkenntnisse für Familien sind und stellt die Frage, warum ein gewisses Grundwissen über eine medizinische Notfallversorgung eine Selbstverständlichkeit ist, während wir so wenig über den »psychischen Notfall« und dessen Versorgung wissen.
Die Diplompädagogin und Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Katrin Boger arbei-tet seit 2010 in eigener Praxis in Aalen und hat eine eigene Methode der Traumaarbeit mit Säuglingen, Kleinkindern und Vorschul-kindern entwickelt (die Integrative Bindungs-orientierte Traumaarbeit I.B.T.). In den letzten Jahren behandelte sie immer mehr Säuglinge und Kleinkinder in ihrer Praxis, die stress-reiche Ereignisse erlebt hatten, unter denen sie noch immer zu leiden schienen. Die Ereignisse erstreckten sich von einer kom-plizierten Geburt, über Frühgeburten, frühe Erkrankungen, Unfälle und Operationen u.v.m., wodurch sie sich mehr und mehr auf diese Zielgruppe spezialisiert hat. Auch der Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Steffen Bambach hat eine eigene Praxis in Eisenach, in der er eine psychotherapeutische Behandlung für trau-matisierte Patient*innen und ihre Familien anbietet. In den letzten Jahren hat er sich ebenfalls auf Traumatisierungen durch medizinisch notwendige Eingriffe spezialisiert. Im Interview berichten die beiden von ihren Erfahrungen und ihrem sehr ähnlichen thera-peutischen Ansatz in der Arbeit mit den trau-matisierten Kindern und ihren Eltern.
Soziale Arbeit, Gesundheitsämter, Medizin und Pflege waren an der Erfassung, Verfolgung, Zwangssterilisierung und Tötung von als »krank« oder »behindert« angesehenen Menschen im Nationalsozialismus beteiligt. Was können wir aus der Einteilung in »lebenswertes« und »lebensunwertes« Leben für heute lernen? Wie kann sich an die getöteten Kinder in den mehr als 30 so genannten »Kinderfachabteilungen« erinnert werden? Welche Forschungsergebnisse gibt es zu den überproportional gestorbenen Säuglingen im Kinderkrankenhaus »Sonnenschein« in Bethel in der NS-Zeit? Zu diesen Fragen liefert das Buch aktuelle Antworten.
Lasst uns nicht alleine!
(2020)
In einer Serie von Artikeln stellen wir im IGA-Boten die Ergebnisse eines koope-rativen Forschungsprojektes der IGA e.V. mit der Hochschule Esslingen vor – hier liegt nun der dritte Teil vor. In den letzten IGA-Boten (siehe Nr. 55 und 56) wurden zunächst die Belastungen und die potentiell traumatisierenden Situationen sowie mögliche daraus entstandene Folgen in den Blick genommen. In dieser Ausgabe soll es nun um einen ganz wichtigen Faktor gehen, der mit darüber bestimmt, wie eine belastende Situation erlebt wird und ob sie im Nachhinein verarbeitet werden kann: die soziale Unterstützung. Oder mit den Worten von Eckart von Hirschhau-sen, Arzt, Wissenschaftsjournalist und Fernsehmoderator (2020: 11): „Manchmal braucht es nur jemanden, der dich einfach in den Arm nimmt und pustet! [...] Wis-sen ohne Zuwendung bleibt kalt. Und Zuwendung ohne Wissen bleibt manchmal unter unseren Möglichkeiten.“ Daher wollen wir uns im Folgenden mit beidem beschäftigen.
Soziale Probleme begünstigen die Entwicklung seelischer Erkrankungen - ihre Lösung fördert das Gelingen der psychotherapeutischen Behandlung. Daher ist eine frühzeitige Einbindung der Klinischen Sozialarbeit mit ihren sozialdiagnostischen Instrumenten und den sozialtherapeutischen Interventionen in den Gesamtbehandlungsplan notwendig. Der vorliegende Band gibt einen grundlegenden Überblick über die Bedeutung dieser Methoden für den psychotherapeutischen Prozess. Dafür zeigen die Autorinnen und Autoren die Schnittstellen der Sozialen Arbeit und der Psychotherapie auf, erläutern zentrale Aspekte einer psychosozialen Diagnostik und Intervention und geben einen ausführlichen Einblick in verschiedene Praxisfelder, in denen Psychotherapie und Soziale Arbeit gleichermaßen involviert sind. Insgesamt stellt dieses Werk die Chancen und Grenzen der Klinischen Sozialarbeit in der Psychotherapie anschaulich und übersichtlich dar und dient somit auch als wertvolle Hilfe für eine erfolgreiche interprofessionelle Zusammenarbeit.