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Diese Bachelorarbeit geht der Frage nach, auf welche Weise in der stationären Erziehungshilfe die Arbeit mit Eltern und Familien durch die pädagogische Fachkraft erfolgreich gestaltet werden kann. Hierzu wird der systemische Ansatz herangezogen und dem Erkenntnisinteresse nachgegangen, welcher Grundvoraussetzungen es bedarf, um Eltern und Familien erreichen zu können. In besonderer Weise wird hierbei die Haltung der pädagogischen Fachkräfte herausgearbeitet, die sich aus dem Bewusstsein systemtheoretischer Funktionsmechanismen speist. Zudem werden Vorgehensweisen aufgezeigt, die sich an dieser Haltung anlehnen.
Anhand eines konkreten Fallbeispiels wird ein innerbetrieblicher Abwärtsschritt im späten Erwerbsleben (ein Verschieben auf das sprichwörtliche Abstellgleis) thematisiert und daran die subjektive Perspektive von Anerkennung in einem solchen Übergang genauer beleuchtet.
Der Mensch strebt nach Anerkennung für sein Tun, und die Erwerbsarbeit bietet hierfür in gegenwärtigen westlichen Arbeitsgesellschaften nach wie vor eine, wenn nicht die, maßgebliche Quelle. Des Weiteren rücken für diese Arbeitsgesellschaften, vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, Mitarbeitende über 55 Jahren zunehmend gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch in den Blick. Gleichzeitig werden individuelle Lebensläufe tendenziell brüchiger und dadurch nehmen Übergangsanforderungen und -erfahrungen im Lebenslauf eines Menschen zu. Diese Grundlegungen bilden die Basis und den Begründungszusammenhang der Arbeit. Es wird der Frage nachgegangen: Wie erfahren Individuen einen beruflichen Abstieg mit wenig Anerkennung im innerbetrieblichen Übergang und wie gehen sie damit um?
Die Zielsetzung der Arbeit ist, auf diese vulnerable Phase im Erwerbsleben von älteren Menschen aufmerksam zu machen und die professionelle Handlungspraxis für die subjektive Anerkennungsperspektive von Betroffenen in einer Statuspassage zu sensibilisieren.
Soziotherapie bei psychisch kranken Eltern - Grundlagen und Handlungsansätze zum Thema Kinderschutz
(2008)
Die Arbeit beschäftigt sich mit "Soziotherapie mit psychisch kranken Eltern" als Handlungsfeld der Sozialen Arbeit im Kontext des Kinderschutzes. Dabei soll die Frage erörtert werden, wie Fachkräfte der Sozialen Arbeit im Rahmen soziotherapeutischer Maßnahmen das Thema Kinderschutz professionell mitdenken und in ihren Handlungsprozess einbinden können. Im ersten Teil der Arbeit werden dazu Grundlagen zu den Themen "Kinderschutz", "psychisch kranke Eltern und ihre Kinder" sowie "Soziotherapie" dargestellt und darauf aufbauend Aufgaben und Anforderungen an die Soziale Arbeit formuliert. Im zweiten Teil der Arbeit führt der Weg von der Theorie zu Handlunsgsweisen und Haltungen professioneller Arbeit. Als theoretische Basis dient das Konzept der Lebensweltorientierung nach Thiersch
In der Bachelor Thesis wird das Thema Sozialraum als Benachteiligungsfaktor? erarbeitet. Nach der Klärung der Begrifflichkeiten wird das Thema historische thematisiert: Wie kam es zu belasteten Stadtteilen? Wie wurde und wird darauf reagiert? Anschließend werden Sozialraumtheorien erläutert und in den Quartierseffekten nach Häußermann zusammen gefasst. Das darauf folgende Kapitel soll dann der Frage nachgehen, mit welchen Benachteiligungen Menschen in belasteten Stadtteilen konfrontiert werden könnten. Anhand eines Beispiels sollen dann noch die theoretischen Kapitel erläutert werden. Darüber hinaus wird auch die Aufgabe der Sozialen Arbeit im Bezug auf solche Stadtteile erörtert.
Sozialpädagogische Unterstützung von jungen Erwachsenen mit traumabedingten psychischen Störungen
(2012)
Die Arbeit gibt einen kompakten Überblick über "sozialpädagogische Unterstützung von jungen Erwachsenen mit traumabedingten psychischen Störungen". Dabei wird aufgezeigt, wie bei intensivem Unterstützungsbedarf aufgrund früher, komplexer Traumatisierung Hilfe für Betroffene aussehen kann. Dazu werden die Entwicklungsaufgaben von jungen Erwachsenen skizziert und Traumaarten kurz erläutert. Typische Traumafolgen werden am Beispiel der PTBS aufgezeigt. Dabei werden Diagnosekriterien, Symptome, Epidemiologie, Risikofaktoren und Erklärungsansätze der PTBS bzw. von Traumafolgen aufgezeigt und komorbide Störungen genannt. Auch wird auf die potentiellen Folgen komplexer, frühkindlicher Traumen für die weitere Entwicklung hingewiesen, da diese Zielgruppe in der Regel komplexe, frühe Traumen im nahen sozialen Umfeld erlebt hat. Dann werden die spezifischen Herausforderungen der Betroffenen und die Unterstützungsansätze der Traumatherapie und der Milieutherapie sowie der Lebensbewältigungsansatz von Böhnisch dargestellt. Im letzten Punkt wird ausgehend von einem milieutherapeutischen, stationären Setting aufgezeigt, wie ein breites, ganzheitliches Unterstützungsangebot für früh und komplex traumatisierte junge Erwachsene aussehen kann und welche Aspekte bei der Unterstützung von jungen Erwachsenen mit traumabedingten psychischen Störungen berücksichtigt werden sollten.
Aufbau der Arbeit Im ersten Kapitel werden Erfahrungen aus dem Seminar Organisationsentwicklung und aus dem Praxissemester beschrieben. Des Weiteren wird die Begründung für die Auswahl und die Abgrenzung des Themas dieser Arbeit näher erläutert. In diesem Zusammenhang wird auch die Forschungsfrage begründet, die für den weiteren Verlauf der Arbeit von Bedeutung sein wird. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit sozialen Organisationen und Wandel. Dort werden aktuelle Entwicklungen und Faktoren beschrieben, die Einfluss auf den Wandel haben beziehungsweise diesen bedingen. Entwicklungsmerkmale beziehungsweise Methoden und Ansätze, mithilfe derer sich soziale Organisationen weiterentwickeln können, werden im dritten Kapitel aufgezeigt. Insbesondere werden das organisatorische Lernen und das Qualitätsmanagement als Instrumente der Organisationsentwicklung näher betrachtet. Das vierte Kapitel beginnt mit einer Zusammenfassung und dem Fazit der Arbeit. Daran anschließend werden Defizite und ein Ausblick beschrieben.
Es wird die Entpolitisierung Sozialer Arbeit durch Neue Steuerung, Agenda 2010, Aktivierender Staat, u.v.a. in der Praxis, aber auch an den Hochschulen aufgezeigt. Andererseits wird auf die Inhärenz des politischen Mandates innerhalb der Sozialen Arbeit verwiesen durch Gesetze und Rechtsprechung, durch Protagonisten der Sozialen Arbeit, aufgrund historischer Ereignisse, und zeigt einige Leitlinien für Politik Sozialer Arbeit auf. Außerdem werden Handlungsansätze diskutiert.
Die Bachelorarbeit gibt Einblicke in die Prekarisierungsdebatte. Sie stellt die aktuelle Beschäftigungs- und Arbeitsmarktsituation von SozialarbeiterInnen in Deutschland im Lichte dieser Diskussion dar und überprüft die unterschiedlichen Beschäftigungsformen in Quantität und Qualität. Sie stellt dabei die Frage, wie sich prekäre Beschäftigung definiert und ob in der Sozialen Arbeit ein Wandel der Arbeitsverhältnisse stattgefunden hat. Überwiegen Normalarbeitsverhältnisse oder werden sie durch atypische Beschäftigungsverhältnisse ersetzt? Haben atypische Beschäftigungsverhältnisse eine Tendenz zur prekären Beschäftigungen? Welche arbeitsmarktpolitischen und tariflichen Entwicklungen begünstigen die Prekarisierungstendenzen der Beschäftigungsverhältnisse von SozialarbeiterInnen?
In meiner Arbeit lege ich die Relevanz des Themas Borderline-Persönlichkeitsstörung für die Soziale Arbeit dar und zeige mögliche Wege im Umgang mit Borderline-Betroffenen auf. Dafür gebe ich anhand einer Literaturrecherche einen Überblick über die Symptomatik der Borderline-Persönlichkeitsstörung und skizziere mögliche Erklärungsansätze für die Entstehung der Störung, da das Verständnis für die Entstehung Voraussetzung für Interventionen und präventive Maßnahmen ist. Ich zeige in meiner Arbeit auch auf, was für Auswirkungen die Borderline-Persönlichkeitsstörung auf das Umfeld der Betroffenen hat und wie Angehörige, Freunde, Partner, und besonders Professionelle konstruktiv mit Borderline-Betroffenen umgehen können. Da es zu dem Berufsbild von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern gehört, beratend tätig zu sein, ist die Angehörigenarbeit ein wichtiger Aspekt. Desweiteren stelle ich vier Therapieformen vor, die jeweils ihren Fokus auf unterschiedliche Aspekte legen, da die Borderline-Persönlichkeitsstörung ganz unterschiedliche Ausprägungen haben kann und je nachdem, welche Symptome vorherrschend sind, sollte die richtige Therapie gewählt werden. Ich erläutere die medikamentöse Therapie, die systemische Therapie, die psychoanalytische Psychotherapie der Borderline-Störung und die Dialektisch-Behaviorale Therapie. Desweiteren gehe ich auf sozialarbeiterische Interventionen im Umgang mit Borderline-Betroffenen ein und werde dabei den Nutzen der unterschiedlichen von mir vorgestellten therapeutischen Ansätze für die Soziale Arbeit aufzeigen. Zum Abschluss befasse ich mich mit der Prävention der Borderline-Persönlichkeitsstörung.
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Vorstellung der Konzepte des Globalen Lernens und deren Wichtigkeit für die Profession der Sozialen Arbeit. Außerdem werden Internationale Freiwilligendienste (zum Beispiel "weltwärts") in einem rassimuskritischen Kontext betrachtet. Es wird verdeutlicht, dass sowohl Materialien und Methoden der Freiwilligendienste als auch des Globalen Lernens, rassismuskritisch rearbeitet werden müssen. Nur so kann das Ziel einer rassismusfreien entwicklungspolitischen Bildungsarbeit erreicht werden.
In der Bachelorthesis geht es um die Strukturierung des Verhältnisses zwischen Fachkräften und bürgerschaftlich Engagierten. Es werden verschiedene Begriffe zum Thema freiwilliges, unentgeltliches, gemeinwohlorientiertes Engagement betrachtet. Zudem wird eruiert ob die Soziale Arbeit die geeignete Profession für dieses Arbeitsfeld ist. Im weiteren Verlauf werden die Anforderungen an Fachkräfte und Träger aufgezeigt sowie 10 Qualitätskriterien des Freiwilligenmanagement aufgeführt. Ebenso wird die Frage beantwortet, ob Bürgerschaftliches Engagement und Soziale Arbeit in Konkurrenz stehen. Es wurden eigene Kriterien zur Bewertung anhand eines Selbstevaluationsfragebogen entwickelt, welche an einem Praxisbeispiel verdeutlicht werden.
Die vorliegende Thesis ist in drei Teile gegliedert: Zunächst wird Antiziganismus definiert, sowie daran anschließend eine kritische Auseinandersetzung mit diesem Begriff vorgenommen, um dann auf die Gruppe der von Antiziganismus Betroffenen einzugehen. Danach wird beschrieben, wie dieses Ressentiment entstand, wie es sich erklären lässt und welche Sinnstrukturen es enthält. Dabei wird der Fokus auf die Mehrheitsgesellschaft und die von ihnen konstruierten Bilder und Vorurteile gelegt, und die daraus resultierenden Auswirkungen für die Betroffenen beleuchtet. Das zweite Kapitel befasst sich mit der Sozialen Arbeit. Als erstes wird auch sie anhand der globalen Definition der International Federation of Social Work (IFSW) definiert und daran anschließend der Ethikkodex erläutert, welcher ethische Prinzipien wie die Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit enthält, an denen sich Sozialarbeitende orientieren sollen. Außerdem wird die Soziale Arbeit als kritische Handlungswissenschaft beschrieben und die Wichtigkeit eines kritischen Verständnisses erklärt und daran anschließend auf zwei Ansätze kritischer Sozialer Arbeit näher eingegangen: Auf die Menschenrechtsprofession von Silvia Staub-Bernasconi und auf die kritisch ambitionierte Soziale Arbeit nach Julia Gebrande, Claus Melter und Sandro Bliemetsrieder. Das dritte Kapitel stellt eine Zusammenführung von Antiziganismus und (kritischer) Sozialer Arbeit dar und beleuchtet die Verschränkungen der beiden Themen. Nach einem historischen Rückblick soll es um die Veränderung des Ressentiments im Laufe der Zeit gehen und wie es sich heute in der modernen Gesellschaft sowie der Sozialen Arbeit manifestiert. Zum Schluss sollen dann noch einige mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung des Antiziganismus auf den Ebenen der Gesellschaft, der Politik und der Sozialen Arbeit beschrieben werden, bevor im Fazit eine Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse, die Beantwortung der Fragestellung sowie ein Ausblick erfolgen soll.
In der Bachelorarbeit wurde die Fragestellung beantwortet, wie Geschwister krebskranker Kinder die Krebserkrankung im Krankheitsverlauf erleben und bewältigen und wie sie von der Sozialen Arbeit in der pädiatrischen Onkologie begleitet und unterstützt werden können. Eine wichtige Erkenntnis der Arbeit ist, dass Belastungen, welche mit der Krebserkrankung einhergehen, unmittelbar nach Diagnosestellung am höchsten sind. Im Krankheitsverlauf scheinen sich Geschwister den Veränderungen anpassen zu können. Aufgrund der Vielseitigkeit der Verläufe von Krebserkrankungen können jedoch keine allgemeingültigen Aussagen über das Erleben und Bewältigen von Geschwistern gesagt werden, weshalb Geschwister krebskranker Kinder als Expert_innen „in eigener Sache“ (Arbeitskreis Geschwister im Deutschen Kinderhospizverein e.V., 2013, S. 76) anzuerkennen sind. Geschwister krebskranker Kinder sollten möglichst frühzeitig, bestenfalls während oder kurz nach der Diagnosestellung, sowie langfristig durch Sozialarbeitende in der Pädiatrischen Onkologie in die psychosoziale Versorgung miteinbezogen werden. Dies impliziert die Bereitstellung von individuellen Angeboten (z.B. Beratung, Gruppenangebote, Trauerbegleitung, Rehabilitationen). Kooperationen und Vernetzungen sind hierfür wichtige Voraussetzungen. Bei der Ausarbeitung der Bachelorarbeit wurde jedoch deutlich, dass bei den bestehenden - aber noch nicht flächendeckenden Angeboten - eine Herausforderung bei der Finanzierung von Angeboten für Geschwister krebskranker Kinder sowie eine Notwendigkeit der wissenschaftlichen Evaluierung und Fundierung besteht. Damit Geschwistern krebskranker Kinder frühzeitig und langfristig eine Stimme gegeben werden kann, hat die Soziale Arbeit die Aufgabe auf die Verhältnisse sowie auf das Verhalten von Geschwistern krebskranker Kinder einzugehen.
In dieser Arbeit soll im weitesten Sinne der Frage nachgegangen werden, was „Gehörlosigkeit“ für Soziale Arbeit bedeutet. Es ist ersichtlich, dass nicht beide Bereiche – Gehörlosigkeit und Profession Sozialer Arbeit – ganz ausgeleuchtet werden können und Facetten bewusst außen vor bleiben. Der Fokus liegt primär auf zwei Leitpunkten, die gleichzeitig auch Ziel bzw. Absicht der Arbeit sind:
(1)eine grundlegende Wissensvermittlung über Gehörlosigkeit und Transparentmachen der Lebenswelt und Kultur gehörloser Menschen, was für eine Soziale Arbeit, die in der Lebenswelt der Betroffen agiert, von zentraler Bedeutung ist und
(2)ein Aufzeigen ausgewählter praktischer Ansätze für die Arbeit mit gehörlosen Menschen mit Bezug zur Theorie der Lebensweltorientierung nach Thiersch, da die Theorie sowohl praxisnah als auch flexibel ist.
Insgesamt beherrschen ungefähr 200.000 Menschen in Deutschland die Deutsche Gebärdensprache (DGS), hörende sowie hörgeschädigte Menschen (vgl. Brammertz 2008). Davon sind 80.000 Menschen gehörlos (vgl. Clarke 2010, S. 9). In Anbetracht der deutschen Gesamtbevölkerung wirkt diese Statistik ernüchternd. Nur wenige lernen die Gebärdensprache. Das liegt daran, dass gehörlose Menschen eine Minderheit darstellen und deshalb die Gehörlosigkeit sowie die Gebärdensprache wenig Präsenz besitzen. Überwiegend wird die Gebärdensprache nur dann erlernt, wenn ein persönlicher Bezug z. B. zu gehörlosen Bekannten besteht. Gemäß der Erfahrung von Simon Kollien, entwickelt sich meist eine Begeisterung bei der Erlernung der Gebärdensprache , nach anfänglichem „Kulturschock“ (vgl. Kollien 2006, S. 422). Auch bei mir hat sich diese Begeisterung eingestellt, als ich meinen ersten Gebärdensprachkurs besuchte. Diese Leidenschaft führte mich in das Berufskolleg für Gebärdensprache in Winnenden. Es ist das einzige Berufskolleg in Deutschland, das den Schwerpunkt der Gebärdensprache beinhaltet, was wieder die niedrige Präsenz der Thematik aufzeigt. Diese Schulform ist in den Räumlichkeiten des Berufsbildungswerks der Paulinenpflege Winnenden für hör-, sprach- und kommunikationsbehinderte Jugendliche angesiedelt. Dort erlernte ich nicht nur die Gebärdensprache, sondern auch allgemein Wissenswertes über das Thema der gehörlosen Menschen und ihren Problemen. Durch den persönlichen Kontakt mit den gehörlosen Jugendlichen des Berufsbildungswerkes lernte ich ihre „Welt“ kennen und lieben. Der Wunsch, auch beruflich mit gehörlosen Menschen zu arbeiten, entwickelte sich in mir schon sehr früh. Durch das Studium der Sozialen Arbeit kam ich diesem Wunsch näher und mit dem Praxissemester konnte ich weitere Erfahrungen in diesem Feld sammeln. Mein Praxissemester absolvierte ich in einem Sozialdienst für hörgeschädigte Jugendliche in dem schon bekannten Berufsbildungswerk in Winnenden. Dort wurde mir erneut die Bedeutung von Gebärdensprache in der Sozialen Arbeit mit gehörlosen Menschen be-wusst.
Dennoch begegnete ich allgemein der Meinung, die Gebärdensprache nur als eine Art Zeichensprache sieht oder als eine Form der Pantomime abtut. Dies zeigt sich an der häufigen Reaktion auf das Thema Gebärdensprache von Menschen, die keinerlei Kenntnisse darüber besitzen. Dabei wird während dem Fragen, was Gebärdensprache ist, oft wild mit den Händen gestikuliert. Dass es sich bei der DGS um eine anerkannte eigenständige Sprache handelt, ist vielen nicht bewusst. Die Notwendigkeit der Gebärdensprache wird häufig angezweifelt, vor allem durch neue technologische Entwicklungen, wie z. B. die des Cochlea Implantates (CI). Dadurch gäbe es auch immer weniger Menschen, die gehörlos sind und somit die Gebärdensprache überflüssig macht. Zudem bemerkte ich, dass viele, die mit gehörlosen Menschen arbeiten, häufig wenig Gebärdensprachkompetenz besitzen. Da stellt sich die Frage, ob Gebärdensprache in Zukunft überhaupt notwendig ist, vor allem im Hinblick auf die Soziale Arbeit.
Gesellschaftlich betrachtet, bilden die gehörlosen Menschen wohl eine Minderheit im Ver-gleich zum Rest der Gesellschaft. Doch für die Soziale Arbeit schwächt dies nicht die Relevanz, sich auch für diese Menschen einzusetzen. Denn die Ethik der Sozialen Arbeit stützt sich auf die Menschenrechte. „Soziale Arbeit basiert auf der Achtung vor dem besonderen Wert und der Würde aller Menschen und aus den Rechten, die sich daraus er-geben. Sozialarbeiter/innen sollen die körperliche, psychische, emotionale und spirituelle Integrität und das Wohlergehen einer jeden Person wahren und verteidigen.“ (vgl. Deut-scher Berufsverband für Soziale Arbeit e.V. – DBSH 2015). Somit zählen die gehörlosen Menschen ebenfalls dazu.
Wird die wissenschaftliche Seite des Themas betrachtet, zeigt sich wieder die geringe gesellschaftliche Präsenz. Es gibt viel wissenschaftliche Literatur zum Thema Behinderung, aber auf das spezielle Thema Gehörlosigkeit wird selten eingegangen. Als ich an der Hochschule Esslingen nach dem Schlagwort „Gehörlosigkeit“ oder „Gebärdensprache“ recherchiert habe, bekam ich nur wenige Treffer. Von diesen waren die meisten nicht mehr aktuell. Zudem ist die meiste Fachliteratur dieser Thematik nicht auf die Soziale Arbeit, sondern auf die Sonder- und Heilpädagogik gerichtet. Dazu existieren wissenschaftliche Ausarbeitungen wie die Bildungswege, das Studium und die Eingliederung in Arbeit gehörloser Menschen. Die Themen Inklusion und Identität treten in der Fachliteratur häufig im Bezug zu gehörlosen Menschen auf. Die Identität besitzt eine entscheidende Rolle im Handeln und Umgang mit gehörlosen Menschen und die Inklusion ist immer ein aktuelles Thema bezüglich behinderter bzw. gehörloser Menschen. Aufgrund des be-grenzten Rahmens dieser Arbeit, werde ich auf diese beiden Themen nicht im Speziellen eingehen. Des Weiteren finden sich speziellere wissenschaftliche Arbeiten, die beispiels-weise die Verhaltensauffälligkeiten bei gehörlosen Kinder und Jugendlichen analysieren, hörende Kinder gehörloser Eltern (CODA) im Rahmen der Familienhilfe betrachten, Gehörlosenkultur- und Theater oder gehörlose Kinder mit Migrationsgeschichte in den Fokus stellen. Darüber hinaus gibt es etliche linguistische wissenschaftliche Arbeiten, die sich um Kommunikation, Spracherwerb und bilinguale Erziehung gehörloser Menschen sowie um die Gebärdensprache handeln. Die Soziale Arbeit dagegen beschäftigt sich weniger mit dem Thema Gehörlosigkeit und mehr mit der Behinderungsthematik allgemein. In meiner wissenschaftlichen Ausarbeitung möchte ich nicht nur das Thema Gehörlosigkeit aus der Perspektive der Sozialen Arbeit betrachten, sondern auf den zentralen Aspekt der Gebärdensprache tiefer eingehen. Damit verbinde ich die Soziale Arbeit mit einem linguistischen, für das Thema relevanten Teil. Aufgrund dessen stütze ich meine Ausarbeitung häufig auf das Werk von Penny Boyes Braem. Sie ist eine sehr bekannte Linguistin, die im deutschsprachigen Raum in den 1970er Jahren während der Gebärdensprachbewegung wichtige Forschungen tätigte (siehe Kapitel 5.4). Das zeigt sich darin, dass ich oftmals in anderen Büchern den Verweis auf ihr Werk gefunden habe. Von der pädagogischen Seite her, hat mir das Buch von Annette Leonhardt sehr weitergeholfen. Im Bereich der Sozialen Arbeit dauerte meine Suche länger und ich musste Allgemeines auf Spezielles anwenden bzw. ableiten.
Zu Beginn meiner Arbeit stelle ich den Bezug von Gehörlosigkeit und Behinderung dar, da die Gehörlosigkeit eine Art der Behinderung ist. Danach wird der Begriff „Gehörlosigkeit“ eingebettet, was in den verschiedenen Begriffsbestimmungen deutlich wird. Die ausführli-che Erklärung der Begrifflichkeiten ist unabdingbar, da sie die Voraussetzung ist für das weitere Verständnis der Arbeit. Die AdressatInnen, auf die ich mich in meiner Arbeit be-ziehe, sind die gehörlosen Menschen. Dies wird schon durch den Titel meiner Arbeit verständlich. Da es in der Ausarbeitung aber auch um die Bedeutung der Gebärdensprache geht und diese nicht nur gehörlose Menschen nutzen können, werde ich an einigen Stellen von hörgeschädigten Menschen sprechen. Der Begriff „Hörschädigung“ ist der Oberbegriff für alle Arten von Hörbeeinträchtigungen und beinhaltet damit die „Gehörlosigkeit“. Im dritten Kapitel erläutere ich die verschiedenen Formen der Kommunikation für gehörlose Menschen. Lautsprache und Gebärdensprache, die zwei unterschiedlichen Verständigungsmöglichkeiten, werden eingehend veranschaulicht, da sie im später beschriebenen Diskurs eine zentrale Rolle spielen. Viele gehörlose Menschen fühlen sich einer Gehörlosengemeinschaft/Kultur zugehörig, weshalb diese in der Sozialen Arbeit und im Umgang mit gehörlosen Menschen gekannt werden muss. Sie kann hilfreich sein im besseren Verstehen der gehörlosen Menschen und deren Denken. Dazu zählt auch die ganz eigene Sicht der MitgliederInnen über die Gehörlosigkeit. Diese kann das Handeln in der Sozialen Arbeit beeinflussen, denn je nachdem wie Gehörlosigkeit bzw. Behinderung allgemein gesehen wird, kann die Herangehensweise beispielsweise defizit- oder ressourcenorientiert sein. Durch die Geschichte der gehörlosen Menschen zeige ich das Spannungsverhältnis zwischen Laut- und Gebärdensprache auf. Die damalige Frage, wie mit gehörlosen Menschen umgegangen und vor allem kommuniziert werden sollte, ist auch heute noch eine aktuelle Frage und wird im letzten Kapitel im Rahmen der Interventionsmöglichkeiten näher beleuchtet. Zuvor wird die Soziale Arbeit gegenüber verschiedener Begrifflichkeiten abgegrenzt und dann ihr Selbstverständnis dargestellt. Da es in dieser Arbeit um die So-ziale Arbeit mit gehörlosen Menschen geht, ist die Darstellung der Sozialen Arbeit an sich, unverzichtbar. Anschließend wird das Feld, in dem die Soziale Arbeit tätig wird aufgezeigt. Zum Schluss möchte ich die wichtigsten Ergebnisse zusammenfassen. Außerdem werde ich die Forschungsfrage beantworten, ob die Gebärdensprache in der Sozialen Arbeit notwendig ist und einen Ausblick für die Zukunft geben.
Aufgrund des begrenzten Umfanges dieser Ausarbeitung konnte ich nicht auf die Ursachen von Gehörlosigkeit eingehen, was jedoch für die Beantwortung der Forschungsfrage nicht notwendig ist. Ebenfalls konnte ich nicht näher auf das Thema Cochlea-Implantat (CI) eingehen, obwohl dieses Thema Auswirkungen auf die Gehörlosenkultur und die gehörlosen Menschen hat. Im Fazit werde ich jedoch bezüglich der Forschungsfrage das Thema CI anschneiden.
In meiner Ausarbeitung gebrauche ich bewusst die Bezeichnung „behinderte bzw. gehörlose Menschen“. Der Begriff „Behinderung“ hat im Laufe der Zeit die Bezeichnungen „Verkrüppelung“ und „Beschädigung“ abgelöst (vgl. Welti 2011, S. 88). Heute findet sich der medizinisch-sozialrechtliche Begriff „Behinderung“ in den Gesetzen wieder. Doch die Substantivierung zu der Bezeichnung „Behinderte/r“ weist auf ein defizitäres Persönlichkeitsmerkmal hin. Aufgrund dessen wurde von Behindertenverbänden eine sprachliche Korrektur zu „Menschen mit Behinderung“ gefordert (vgl. Antor; Bleidick 2001, S.80-81). Mit dieser Bezeichnung soll der Mensch im Mittelpunkt stehen und die Behinderung durch das „mit“ nur als ein Anhängsel gesehen werden. Ich persönlich vertrete jedoch die Meinung, dass durch diese Bezeichnung der Fokus erst recht auf die Behinderung gelenkt wird. Die Bezeichnung „behindert“ ist meines Erachtens am treffendsten, weil dadurch deutlich wird, dass Menschen vielmehr behindert werden, z. B. durch die Gesellschaft, als dass sie behindert sind (siehe Kapitel 2 und 4.4). Die Ambivalenz des Begriffes steht außer Frage und solange sich die hinter der sprachlichen Entmündigung behinderter Menschen stehende Einstellung nicht ändert, hilft ein Austausch der Bezeichnungen auf Dauer nichts. Auch wenn manche Pädagogen sogar einen völligen Verzicht der Behindertenkategorien verlangen (vgl. Cloerkes 2007, S. 8-9) ist nicht zu vergessen, dass der Status „Behinderung“ ebenfalls Schutz und Hilfe verleiht (vgl. Antor; Bleidick 2001, S. 81). Um Diskriminierung auszuschließen habe ich in meiner Ausarbeitung die Schreibweise des „I“s verwendet, um beide Geschlechter anzusprechen und dennoch eine gute Lesbarkeit zu ermöglichen.
Das Thema Flucht ist im Jahre 2014 in der Gesellschaft so präsent wie schon lange nicht mehr. Zurzeit befinden sich ca. 45 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, politischer Verfolgung oder sozialen Problemen. Die Fluchtursachen nehmen in einer globalen Welt vehement zu. Die Weltgemeinschaft ist aufgefordert auf die Ursachen und Fluchtbewegungen zu reagieren, um dem humanitären Gedanken einen Ausdruck zu verleihen. Die Europäische Union reagierte und reagiert sehr unterschiedlich auf die Problematik, meist versucht sie allerdings die Fluchtbewegungen zu regulieren und abzuwehren. Die Strategien der Flüchtlingsabwehr werden optimiert, Mauern immer höher gebaut. Da Flucht meist nur illegal geschehen kann, nehmen Flüchtlinge gefährliche Routen – zum Beispiel über das Mittelmeer – um nach Europa zu gelangen. Auf diesem Weg sterbende oder abgewehrte Menschen lassen sich nicht mit dem Menschenrechtsgedanken vereinbaren. In Deutschland ist die Flüchtlingsdebatte gerade wieder sehr aktuell. Einerseits soll den Flüchtlingen aus den Kriegsgebieten geholfen werden, andererseits wird von der Ausnutzung der deutschen Sozialsysteme gesprochen. Letzteres wird durch zunehmende Proteste der Bevölkerung gegen Flüchtlingsunterkünfte untermauert. Die Flüchtlinge die es schaffen auf europäisches Territorium zu gelangen stellen einen Asylantrag und werden in der Wartezeit in Unterkünften untergebracht. Die Standards innerhalb der Aufnahmeländer variieren sehr stark. In Deutschland sind es meist Gemeinschaftsunterkünfte in denen die Flüchtlinge unterkommen, in Italien beispielsweise sind es oftmals eingezäunte Flüchtlingslager in einem sehr schlechten Zustand. In Deutschland erfahren die Flüchtlinge Beratung, Betreuung und Unterstützung durch Kräfte der Sozialen Arbeit, in manch anderen Ländern fällt diese sehr gering aus. In der vorliegenden Arbeit werden unterschiedliche Problematiken und ihre Ursachen beleuchtet und mögliche Lösungsskizzen aufgezeigt, dabei konzentriert sie sich auf die professionelle Soziale Arbeit.
In dieser Bachelorarbeit geht es um die Soziale Arbeit mit Flüchlingen, genauer um die Bedeutung von Hilfeangeboten zur Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft. Der theoretische Teil bezieht sich auf Hartmut Essers Integrationstheorie. Weiter werden rassistische und diskriminierende Handlungen im Integrationsprozess von Flüchtlingen thematisiert. Der praktische Bezug erfolgt durch die Vorstellung einer Institution in Südengland, deren Hauptaufgabe es ist, mit entsprechenden Hilfeangeboten anerkannten Flüchtlingen Integration zu ermöglichen. Dabei wird diskutiert ab wann von einer "gelungenen Integration" gesprochen werden kann und welche Hilfen für Flüchtlinge relevant sind. Welchen Beitrag Soziale Arbeit zu einer "gelungenen Integration" leisten kann, erfahren Sie in der vorliegenden Bachelorarbeit.
In Deutschland werden seit dem 19. Jahrhundert statistische Daten zur Lebenserwartung erfasst. Im 21. Jahrhundert veranschaulichen diese Erhebungen, dass die Lebenserwartung eines Neugeborenen über das Doppelte gestiegen ist. Dieser Anstieg hängt mit verbesserten Bedingungen in der Hygiene und am Arbeitsplatz zusammen sowie mit dem Fortschritt in der medizinischen Versorgung. Mit der aktiven Zuwendung für den Erhalt und die Verlängerung von mehr Lebenszeit geht eine Abwendung vom Lebensende einher. Unmittelbar verbunden mit dem Lebensende nach einer langen Lebenszeit sind das Alter(n), das Sterben, der Tod und die Trauer. Die Abwendung von diesem Themenfeld, zugunsten des aktivierenden Sozialstaates, hat Gegenbewegungen hervorgebracht. Zu diesen zählen die Hospizbewegung, die Palliativ Care und die Death Education.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die gesellschaftliche Entwicklung im Umgang mit Alter(n), Sterben, Tod und Trauer ebenso eingehend zu betrachten wie die Auswirkungen auf die Soziale Arbeit und ihre Akteur*innen. Die Soziale Arbeit nimmt sich der sozialen Probleme an, zu welcher die Folgen aus einer zunehmenden Lebenszeit sowohl für das Subjekt als auch für die Gesellschaft gehören. Bis heute wird die Versorgung am Lebensende von Medizin und Pflege dominiert. Gezeigt werden soll in dieser Arbeit, dass die Soziale Arbeit eine wertvolle weitere Perspektive und Kompetenzen mitbringt, die für einen humanitären demokratischen Staat im Umgang mit Alter(n), Sterben, Tod und Trauer unabdingbar sind.
Soziale Arbeit hat in Deutschland selten einen festen Platz im Palliative Care Team - im Gegensatz zu angelsächsischen Ländern, in denen Soziale Arbeit im Palliative-Kernteam fest verankert ist. Darüber hinaus existiert in Deutschland bisher kein definiertes Profil für die Aufgaben der sozialen Arbeit in der Palliative Care. Deshalb ist Soziale Arbeit in Gefahr, noch bevor sie ihre Kompetenzen in diesem Aufgabenbereich konstruktiv zum Einsatz gebracht und sich bewährt hat, von anderen Berufsgruppen verdrängt und einzig auf die Sicherung von Sozialrechtsansprüchen reduziert zu werden. Diese Bachelor-Arbeit verdeutlicht, wie wichtig Soziale Arbeit im interdisziplinären Palliative Care-Team ist und was sie hier leisten kann. Hierzu werden die Kompetenzen der Profession Soziale Arbeit aufgezeigt und diese auf die die Aufgaben im Palliative Care-Team übertragen. Nach der Beschreibung, wie zu verschiedenen Zeiten mit Tod und Sterben umgegangen wurde, wird der Frage nachgegangen, was Menschen benötigen, wenn sie sterben und verschiedene Antworten dazu aufgezeigt, wie diesen Bedürfnissen entsprochen werden kann. Anschließend wird Palliative Care definiert und dessen historische Entwicklung beschrieben, um dann Palliative Care-Angebote in Deutschland aufzuzeigen. Speziell werden die Palliative Care-Arbeit im Krankenhaus und deren Rahmenbedingungen vorgestellt. Weiter werden die einzelnen Berufsgruppen im Palliative Care-Team beschrieben und deren Aufgabenbereiche und Kompetenzprofile abgegrenzt. Besonders wird auf die Kernkompetenzen der Sozialen Arbeit und auf die konkreten Aufgaben der Sozialen Arbeit im Palliative Care-Team im Krankenhaus eingegangen. Ein Fazit schließt die Arbeit ab.
Durch die Teilhabe am Arbeitsmarkt kann ein Großteil der deutschen Bevölkerung am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wohlstand partizipieren. Doch aufgrund einer manifestierten „Sockelarbeitslosigkeit“ gibt es zunehmend Menschen, welche dauerhaft von der materiellen, aber auch teilweise gesellschaftlichen und kulturellen Partizipation in unserer Gesellschaft ausgeschlossen sind. Gerade Erwerbslosigkeit bedeutet in unserer Gesellschaft eine der primären Armutsrisiken und ist damit eine bedeutsame Dimension sozialer Ungleichheit. Unterschiedliche nationale wie auch internationale sozialepidemiologische Studien sind mittlerweile in der Bewertung der gesundheitlichen Situation von erwerbslosen Personen zu einem relativ einheitlichen Ergebnis gekommen. Mit diesen Untersuchungen konnte belegt werden, dass insbesondere langzeitarbeitslose Personen im Durchschnitt vermehrt von psychosozialen und somatischen Belastungen und Beeinträchtigungen betroffen sind als Erwerbspersonen und Personen der oberen Statusgruppen. Der Hauptteil dieser Arbeit ist in fünf aufeinander aufbauende Themenkomplexe gegliedert. Das zweite Kapitel beinhaltet eine sozialpolitische Einführung in die Thematik der „Erwerbslosigkeit“ mit dem Schwerpunkt „Langzeitarbeitslosigkeit“. Hierzu soll zunächst auf die historischen Entwicklungen der Erwerbslosigkeit in Deutschland eingegangen werden. Ausgehend davon wird die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt dargelegt und im Hinblick auf die Fragestellung dieser Arbeit genauer beleuchtet. Hierzu werden die unterschiedlichen Rechtsbereiche kurz erläutert. Sodann folgt eine theoretische Einführung in die Themen psychosoziale Gesundheit und Krankheit. Anhand ausgewählter Theorien wird die Entstehung von psychosozialer Gesundheit und Krankheit dargestellt. Des Weiteren sollen die beiden relevanten gesundheitswissenschaftlichen Strategien, die Gesundheitsförderung und die Prävention, definiert und inhaltlich voneinander abgegrenzt werden. Aus dieser Perspektive werden Untersuchungen zur Gesundheit und Krankheit Langzeitarbeitsloser dargestellt und beleuchtet. Des Weiteren soll eruiert werden, ob erwerbslose Personen einen besonderen Bedarf an Angeboten der Gesundheitsförderung haben und wenn ja, wie konkrete Ansätze konzipiert sein müssen, um nachhaltig wirken zu können. Hierzu soll zunächst das Potential der Sozialen Arbeit im Bezug auf die Initiierung von gesundheitsför-derlichen Maßnahmen für langzeitarbeitslose Menschen herausgearbeitet und dargestellt werden. Daran anschließend wird die Frage abgehandelt, wie durch die Soziale Arbeit adäquate Ansätze zur Gesundheitsförderung gestaltet und entwickelt werden können. Anhand unterschiedlicher Praxisbeispiele, welche die Arbeitsförderung im SGB II mit Angeboten der Gesundheitsförderung ergänzen, sollen zunächst Wege der Gesundheitsförderung für und mit Langzeitarbeitlosen dargestellt werden. Des Weiteren werden Chancen und Herausforderungen einer arbeitsmarktintegrativen Gesundheitsförderung diskutiert. In einem Ausblick werden abschließend Potentiale, Herausforderungen und Handlungsansätze der Sozialen Arbeit sowie anderer relevanter Akteure in der Gesundheitsförderung für und mit langzeitarbeitslosen Personen dargestellt. Hierbei steht zum einen die konkrete Praxis und die Handlungsforschung im Fokus, zum anderen aber auch die Kompetenz der Sozialen Arbeit, sich auf politisch-struktureller Ebene einzubringen, Netzwerke zu bilden und ein politisches Mandat für sich in Anspruch zu nehmen.
Die Arbeit beleuchtet Erklärungsansätze, die den geringen Männeranteil in der Sozialen Arbeit beschreiben. Es werden aktuelle Zahlen zum Männeranteil dargestellt und kurz erörtert welche Rolle Männer in der Sozialen Arbeit spielen. Abschließend werden mögliche Zugänge für Jungen und Männer zur Sozialen Arbeit aufgezeigt.
Viele Patient:innen bzw. Klient:innen, die Antipsychotika zur Symptomlinderung nutzen, wünschen sich allerdings ein medikamentenfreies Leben, weshalb es immer wieder vorkommt, dass sie sich entscheiden, auf die Einnahme zu verzichten. Welche Rolle die Soziale Arbeit in diesem Zusammenhang spielt bzw. spielen kann, wird im Rahmen der vorliegenden Literaturarbeit dargestellt. Im Rahmen dieser Arbeit soll eine Auseinandersetzung mit der Diagnose Schizophrenie und deren Behandlungsstrategien aus sozialarbeiterischer Perspektive erfolgen. Schwerpunkt dieser Auseinandersetzung ist die medikamentöse Therapie mit Antipsychotika, deren Nutzen kritisch beleuchtet wird, um schließlich auf die folgende Fragestellung antworten zu können: Inwieweit müssen, sollen und können Sozialarbeitende im Handlungsfeld
der Sozialpsychiatrie am Prozess des Reduzierens und Absetzens von Antipsychotika beteiligt sein?
Diese Arbeit befasst sich mit der Idee von Solidaritätskonzepten in der Profession der Sozialen Arbeit. Dahingehend werden die Ideen Zygmunt Baumans Analysen von (Post)modernen Gesellschaften, sowie seine darauf aufbauenden ethischen Konzepte aufgegriffen. Durch die Verarbeitung Baumans Publikationen wird der Versuch unternommen einen Solidaritätsbegriff nach Bauman herzuleiten. Dabei wird außerdem auf andere Philosophen wie Emmanuel Lévinas und Richard Rorty eingegangen.
Um dieses Solidaritätsverständnis in den Kontext der Struktur der Sozialen Arbeit einzubetten, werden vorab die verschiedenen Mandatsfragen der Profession beschrieben.
Wie dieses Zusammendenken funktionieren könnte, wird anhand zweier Expert_inneninterviews diskutiert. Im dritten Teil der Arbeit werden die Aussagen der Befragten mit der zugrundeliegenden Theorie dialektisch ausgehandelt. Dabei ist die Arbeit nicht lösungsorientiert, eindeutig oder endgültig, denn wie Bauman sagen würde gibt es keine Eindeutigkeiten. Vielmehr diskutiert die Arbeit, zeigt Perspektiven auf und versucht ethische Ideen zu Solidaritätskonzepten auf das professionelle Arbeitsverhältnis in der Sozialen Arbeit zu übertragen.
Jana Mattes hat sich in ihrer Bachelorarbeit ein Jahr zuvor bereits mit den Fragestellungen der Postmodernen Ethik nach Zygmunt Bauman auseinandergesetzt und nach Anreizen für den ethischen Diskurs in der Sozialen Arbeit gesucht. Diese Arbeit schließt sich ihrem Ausblick an und fokussiert die Idee der Solidarität.
In dieser Bachelorarbeit ging ich der Frage nach inwieweit die psychischen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz nach Trost, Beschäftigung, Identität, primärer Bindung und Einbeziehung vom Angebot des Snoezelen befriedigt werden. Zugleich werden aber auch die Grenzen, die dieses Angebot aufweist betrachtet. Zuerst wird auf das Krankheitsbild der Demenz genauer eingegangen und anschließend werden die theoretischen Grundlagen des Snoezelenangeobtes eingehender betrachtet. Anschließend erfolgt dann die Beurteilung ob die Bedürfnisse durch das Snoezelen erfüllt werden. Am Schluss werden Empehlungen aufgeführt, was bei der Einrichtung eines Snoezelenraumes für Menschen mit Demenz zu beachten ist.
Skillmix im Krankenhaus
(2016)
Aus multiplen Faktoren wie bspw. der Alterung der Bevölkerung, der steigenden Anzahl pflegebedürftiger, multimorbider und chronisch kranker Menschen oder dem prognostizierten Anstieg der Fallzahlen in deutschen Krankenhäusern ergeben sich Herausforderungen für das deutsche Gesundheitswesen. Was für das Gesundheitswesen im Allgemeinen gilt, gilt für die Pflegelandschaft, als Teilbereich des Gesundheitswesens, im Speziellen. Den benannten Herausforderungen muss in Teilen bereits heute, in Gänze aber vor allem in den kommenden Jahren und Jahrzehnten begegnet werden. Innovative Lösungen und Konzepte sind gefordert. Eine mögliche Lösung ist das Thema „Skill- und Grademix“. Ein Bestandteil dieses Skill- und Grademix-Ansatzes ist das Konzept „Pflegerische Assistenzkräfte“. Pflegerische Assistenzkräfte unterstützen examinierte Pflegefachkräfte, indem sie Aufgaben aus dem Tätigkeitsfeld der Pflegefachkräfte übernehmen (Substitution) oder Aufgaben im Auftrag von Pflegefachkräften durchführen (Delegation). Für die Assistenzkräfte entstehen durch die übertragenen Aufgaben eigene, im Idealfall logisch definierte Handlungsfelder. Die Übertragung von Aufgaben aus dem Tätigkeitsfeld der Pflege auf die Assistenzkräfte kann wiederum dazu führen, dass der ärztliche Dienst Aufgaben an die Pflegefachkräfte überträgt. Diese sich fortsetzende Übertragung von Aufgaben wird als Kaskadeneffekt bezeichnet. Letztlich muss, und dies ist Aufgabe der Führungsebene, klar definiert werden wer welche Tätigkeiten ausführt und wie und in welcher Form bestimmte Tätigkeiten zu erledigen sind. Den Einsatz pflegerischer Assistenzkräfte praktisch veranschaulichend wurde das Fallbeispiel „Ostalb-Klinikum Aalen“ (OAK) gewählt. Die Verantwortlichen des OAK trafen im Jahr 2012 die Entscheidung (pflegerische) Assistenzkräfte einzuführen. Die Einführung der Assistenzkonzepte erfolgte im Rahmen eines über drei Jahre andauernden Projektes. Die implementierten Assistenzkonzepte einer Bewertung unterziehend wurde von den Mitgliedern der
Pflegedirektion des OAK zusammen mit dem Autor dieser Bachelorarbeit und dessen betreuendem Dozenten eine Fragebogenaktion initiiert. Im Rahmen der Fragebogenaktion wurden die Mitarbeitenden der Berufsgruppen „Assistenzkräfte“, „Mitglieder der Pflegedirektion“, „Mitglieder der Berufsgruppe Pflege“ und „Stationsleitungen“ dazu aufgerufen die Assistenzkonzepte des OAK zu bewerten.
Neben dieser Einleitung umfasst die vorliegende Arbeit acht Kapitel. Gegenstand des ersten Kapitels ist die Eingrenzung einer Definition und die Ätiologie von Burnout. Dabei wird auf die Prozessentwicklung und die Symptome der Erkrankung sowie auf die Prävalenz eingegangen. Da Ermittlungsansätze und Erhebungsverfahren eng miteinander verknüpft sind, werden im Anschluss im zweiten Kapitel einige Messinstrumente vorgestellt. Abschluss des zweiten Kapitels bilden zwei mit diesen Messinstrumenten durchgeführte Studien. Kapitel drei zeigt die theoretischen Erläuterungsansätze, die in den jeweiligen Unterkapiteln, persönliche Risikofaktoren und Umweltfaktoren, detailliert behandelt werden. In den weiteren Unterkapiteln wird der Zusammenhang zwischen den persönlichen, arbeitsorganisatorischen und sozialen Faktoren auf Burnout untersucht. Dabei wird speziell auf die Besonderheiten der Arbeit in Sozial- und Dienstleistungsberufen eingegangen: was unterscheidet die Arbeitswelt in Großorganisationen im Vergleich zu kleineren Organisationen und welche gesellschaftlichen Einflüsse auf die Arbeitsbedingungen der Helfer im Augenblick einwirken. Das Kapitel vier befasst sich mit dem Beruf der Sozialen Arbeit. Zu Beginn wird die geschichtliche Entwicklung des Berufsstandes kurz betrachtet, die Leitmotive der professionellen Arbeit und die Aufgaben der Sozialen Arbeit gegenüber der Gesellschaft und gegenüber ihren KlientenInnen aufgezeigt. Nachdem kurz auf die Leitprinzipien für das berufliche Handeln in der Sozialen Arbeit, also den Ehrenkodex der IFSW (International Federation of Social Workers), eingegangen wird, schließt das Kapitel mit der Beschreibung der Motive, die vorherrschen, wenn ein Mensch sich entschließt einen helfenden Beruf zu ergreifen. Eine zentrale Frage dieser Arbeit wird in Kapitel fünf diskutiert, „sind helfende Berufe am meisten von Burnout betroffen.“ Zu Beginn wird auf die Imponderabilitäten (Unwägbarkeiten, Unberechenbarkeiten) eingegangen, wie die Messverfahren, und im Anschluss wird ein umfassender Überblick über die Häufigkeit von Burnout gegeben. Nachdem vermutet wird, dass es sich tatsächlich um eine steigende Tendenz der Erkrankungen handelt, werden nun die helfenden Berufe genauer unter die Lupe genommen. Es wird im Besonderen die Persönlichkeitsstruktur des Helfers analysiert. Abschließend kann festgehalten werden, dass eine Beantwortung der Frage aufgrund der vielschichtigen Lebenssituationen, die außerordentlich schwierige Forschungsfelder bedingen, bisher noch nicht möglich ist. Die wichtigsten Strategien gegen Burnout sind präventiv erfolgende Maßnahmen. Diese Strategien behandelt das Kapitel sechs. Es geht darum, seine Gesundheit zu erhalten und zu fördern und die Risikofaktoren zu reduzieren. Hier ist das persönliche Verhalten gefragt, die Einstellung des Individuums zur Arbeit bzw. zum Arbeitsumfeld sowie die Arbeitsbedingungen. Die Prävention reicht vom Erkennen der Krankheitssymptome bis zum Wiederherstellen seiner Fähigkeiten. Was für Bewältigungsstrategien gibt es und welche Schritte sind zu ergreifen, wenn eine Burnout-Symptomatik festgestellt worden ist? Im Kapitel sieben werden Vorschläge zur Gesundung vorgestellt. Der Schlussteil, in Kapitel acht, beschreibt die Defizite in der Forschung von Burnout und betont nochmals die möglichen Ursachen der Erkrankung und deren Risiko- und Präventionsmaßnahmen.
Sozialpädagogen/ Sozialarbeiter gehören zu den Berufsgruppen mit der höchsten Burnoutrate. Wie kann es dennoch gelingen, in diesem anspruchsvollen und beanspruchenden Beruf auf Dauer nicht "auszubrennen"? Ausgehend von einer Annäherung an den Begriff Burnout und seine Geschichte werden mögliche Erklärungszusammenhänge für die Burnoutentstehung erläutert sowie die Frage wirkungsvoller Burnout-Prävention auf individueller, organisatorischer und gesellschaftlicher Ebene diskutiert.
Warum herrscht ein Bewusstsein über die Wichtigkeit des Themas sexueller Bildung, aber es wird in vielen Einrichtungen nicht konzeptionell verankert? Ich möchte in meiner Arbeit herausarbeiten, welche Aspekte und Inhalte in einem solchen sexualpädagogischen Konzept enthalten sein müssen, um eine positive psychosexuelle Entwicklung der Kinder zu fördern und beispielsweise Übergriffen vorzubeugen. Ziel der Arbeit ist es, aus der Literatur Kriterien für ein gutes sexualpädagogisches Konzept für die Praxis herauszuarbeiten. Ich werde mich mit der zentralen Fragestellung beschäftigen, was Qualitätskriterien für sexualpädagogische Konzepte im Elementarbereich sein können. Darüber hinaus möchte ich mich insbesondere mit dem Zusammenhang zwischen dem Konzept und der professionellen pädagogischen Haltung beschäftigen.
Ziel dieser Arbeit war, das Thema 'Sexualisierte Gewalt gegen Mädchen und Jungen'näher zu beluchten und einen umfassenden Überblick zu schaffen. Dabei war ein wichtiger Teil, die Bedeuutng für die Soziale Arbeit im Umgang mit betroffenen Mädchen und Jungen herauszuarbeiten. Auch wurde versucht, die geschlechtsspezifischen Aspekte nicht außer Acht zu lassen.
„Was du nicht willst was man dir tu‘, das füge keinem andern zu.“ (Link, Schubert 2005, S. S. 8) Diese ‚Goldene Regel‘ ist in Anlehnung an Matthäus 7, 12 und durch die Christianisierung in unserer Gesellschaft weit verbreitet (vgl. Link, Schubert 2005, S. 8). Dennoch findet diese Regel, wenn man die Gewaltsituation in stationären Altenhilfeeinrichtungen betrachtet, wenig Anwendung. Gerade in den letzten Jahren fand das Thema Gewalt in der stationären Altenhilfe eine große Beachtung. Besonders skandalisierende Berichte über körperliche Gewalttätigkeiten sind in den Medien berichtet worden. In diesen werden die Pflegenden immer öfter als Täter charakterisiert. Damit unterbleibt häufig eine Sensibilisierung der Gesellschaft für die Thematik. (vgl. Kuhlmann, Naegele 2008, S. 182) Der Auslöser für diese Gewalthandlungen wird häufig mit der hohen körperlichen und psychischen Belastung der Pflegenden assoziiert, welche seit circa zwanzig Jahren mit einem Mangel an ausgebildetem Pflegepersonal zu kämpfen haben. Verstärkend hinzu kommt der demografische Wandel, welcher mit einem Anstieg an multimorbiden und schwerstpflegebedürftigen Menschen einhergeht. In Deutschland sind das bis zum Jahr 2020 circa 2,9 Millionen Pflegebedürftige (vgl. Pflege-Statista-Dossier 2011, S. 38). Bis zum Jahr 2050 ist ungefähr jeder Dritte in Europa sechzig Jahre alt und älter (vgl. World Health Organization 2011, S. vii). Dies bedeutet, dass vor allem die Schwerstpflegebedürftigen in stationären Einrichtungen der Altenhilfe sind. Dabei fehlen seit 2005, 39000 und bis zum Jahr 2025 112000 Pflegende (vgl. Pflege-Statista-Dossier 2011, S. 41) Dadurch gelangen immer mehr Pflegende an ihre Belastungsgrenzen, was das Risiko für Gewalthandlungen gegenüber den Pflegebedürftigen verstärkt. Mit diesen Erfahrungen werden alle Pflegenden und zumeist auch schon Auszubildende zu Beginn ihrer Ausbildung konfrontiert. Sie geraten häufig in Konfliktsituationen, in welchen sie keinen anderen Ausweg mehr sehen, als Gewalt anzuwenden. Sie kennen nur wenige Möglichkeiten um die Gewalt gegen ältere Menschen zu vermeiden. Ebenso ist das Thema Gewalt in Einrichtungen der Altenhilfe und deren Auslösende Faktoren schon seit gut zwanzig Jahren bekannt ohne dass die Entscheidungsträger etwas daran geändert haben. Deshalb sollten vor allem präventive Maßnahmen mehr Aufmerksamkeit erhalten. Dabei ist jedoch zu beachten, dass es unrealistisch ist, Gewalt gegen alte Menschen komplett zu verhindern. (vgl. Hirsch 2001, S. 1-2) In dieser Arbeit wird das Augenmerk auf die Selbstreflexion gerichtet, welche als gewaltpräventive Maßnahme Anwendung findet. Dabei werden die Begriffe Gewalt, Gewaltprävention und Selbstreflexion in der stationären Altenhilfe näher beschrieben, bevor eine Auseinandersetzung mit der Selbstreflexion als Gewaltprävention stattfindet. Hierbei findet ebenso eine Auseinandersetzung der Selbstreflexion als personale Kompetenz und der Einbindung in die Altenpflegeausbildung statt.
1. Einleitung 1.1 Bedeutung der Selbstevaluation im Spektrum von Qualität und Qualitätssicherung in der Sozialen Arbeit 1.2 Aufbau der Arbeit 2. Begriffliche Zuordnungen und Abgrenzungen 2.1 Qualität in der Sozialen Arbeit 2.2 Qualitätsmanagement und Qualitätssicherung 2.3 Selbstevaluation in Abgrenzung zu Evaluation 3. Selbstevaluation in der Sozialen Arbeit 3.1 Theoretische Grundlagen 3.1.1 Systemtheorie 3.1.2 Qualitative Sozialforschung 3.1.3 Handlungsforschung 3.2 Merkmale der Selbstevaluation 3.3 Aufgaben der Selbstevaluation für die Soziale Arbeit 3.3.1 Kontrolle 3.3.2 Aufklärung 3.3.3 Qualifizierung 3.3.4 Innovation 3.3.5 Legitimation 3.4 Voraussetzungen für die Selbstevaluation 3.4.1 Methodische Vorgehensweise als Arbeitsbasis 3.4.2 Klärung der organisatorischen Rahmenbedingungen 3.4.3 Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter 4. Selbstkontrolle und Aufklärung durch Selbstevaluation: Ablauf eines Selbstevaluationsprozesses an einer beispielhaft bearbeiteten Fragestellung aus dem Arbeitsfeld der stationären Behindertenhilfe 4.1 Exkurs: Selbstbestimmung im Kontext einer Behinderung 4.2 Ausgangssituation 4.2.1 Beschreibung der Einrichtung 4.2.2 Beschreibung der Wohngruppe „Egaustrasse“ 4.2.3 Aktuelle Situation 4.2.4 Initiierung der Selbstevaluation 4.3 Ziele klären und formulieren 4.4 Organisatorische Gestaltung der Selbstevaluation 4.4.1 Institutionelle Rahmenbedingungen 4.4.2 Informationsquellen erörtern 4.4.3 Untersuchungsmethode auswählen 4.5 Inhaltliche Gestaltung der Selbstevaluation 4.5.1 Gegenstand bestimmen und Fragestellung konkretisieren 4.5.2 Operationalisierung des Gegenstandes 4.5.3 Bewertungsmaßstäbe entwickeln und Erfolgsspanne festlegen 4.6 Erhebungsphase 4.7 Daten auswerten und interpretieren 5. Grenzen der Selbstevaluation 6. Zusammenfassung 6.1 Fazit 6.2 Relevanz der Selbstevaluation für die Zukunft im Arbeitsfeld der Behindertenhilfe
Selbsterfahrung in Form von Lehranalysen, Lehrtherapien, ... sind in sämtlichen therapeutischen Ausbildungen Pflichtbestandteil der Ausbildungen. Die Vertreter_innen derselben begründen dies damit, dass der/die angehende Therapeut_in seine eigenen biograhischen Verstrickungen erst für sich selbst - zumindest in den Grundzügen- erfahrend, reflektierend und lösend bearbeitet haben muss, bevor er in die professionelle therapeutische Arbeit einsteigt. In der Sozialen Arbeit ist dies in dieser Art nicht der Fall. Wohl gibt es viele Seminare, die einen Selbsterfahrungs- und Selbstreflexionscharakter besitzen oder es werden Supervisionsgruppen angeboten. Aber eine Plattform, wie eine Selbsterfahrungsgruppe, die sich begleited über die komplette Ausbildungszeit erstreckt gibt es nicht/kaum. Diese Thematik wird in dieser Arbeit beleuchtet. Es wird der Begriff Selbsterfahrung an sich sowie in Zusammenhang mit den Begriffen Selbstreflexion, Selbsterkenntnis und Selbstbewusstheit/-sein beleuchtet. Weiterhin werden die Argumente die für und gegen Selbsterfahrung in den therapeutischen Ausbildungen sprechen gesammelt und mit den Positionen von Dozent_innen der Sozialen Arbeit abgeglichen. Dadurch können Möglichkeiten aufgezeitgt werden, die für und gegen die Einführung von Selbsterfahrung in der Sozialen Arbeit sprechen.
Neben den Grundlagen des Schulungsauftrages für pflegende Angehörige werden die möglichen Unterstützungsangebote für diese vorgestellt sowie auf die verschiedenen Schulungsarten eingegangen. Es werden Qualitätskriterien von Angehörigenschulungen aus der Sicht Schuluender sowie für Angehörige dargestellt
In dieser Arbeit, „Schulsozialarbeit- Anspruch und Wirklichkeit“ handelt es sich darum, wie die Rahmenbedingungen der Schulsozialarbeit aussehen im Vergleich zu den bisherigen Schulsozialarbeitsprojekten, um festzustellen ob gravierende Unterschiede vorliegen. Und ob die bisherigen Rahmenbedingungen die Schulsozialarbeit auch im Ganzen untermauert oder noch Lücken aufweisen. Durch den Vergleich von Rahmendedingungen und Praxis, möchte ich darstellen, wie der Anspruch und die Wirklichkeit der Schulsozialarbeit aussehen. Das Ziel dieser Arbeit ist es, festzustellen ob die Schulsozialarbeit grundlegende Rahmenbedingungen hat, die sie stützen und wie diese in der Realität umgesetzt werden.
In der vorliegenden Arbeit möchte ich einen Überblick über Erscheinungsformen und mögliche Hintergründe von Schulabsentismus geben. Des Weiteren möchte ich aufzeigen wie Schulabsentismus auf verschiedenen Ebenen begegnet werden kann, welche Handlungsmöglichkeiten derzeit existieren und welcher Bedarf eventuell noch besteht. Beschäftigt man sich mit dem Phänomen Schulabsentismus, so stößt man auf die unterschiedlichsten Auslegungen sowie Begrifflichkeiten für dieselbe Thematik. Leider herrscht noch immer kein konsensfähiger Begriff, was es enorm erschwert Forschungen wissenschaftlich auszuwerten und miteinander in den Vergleich zu setzen. Im ersten Teil meiner Arbeit gebe ich daher einen Überblick über das Facettenreichtum des Begriffes Schulabsentismus. Weiterhin beschreibe und begründe ich meine individuelle Begriffverwendung. Schließlich werde ich im zweiten Teil aufführen, welchen Standpunkt Schulabsentismus in der Gesellschaft hat. Ich gebe einen Überblick über die Entwicklung der Schulpflicht in Deutschland und der bei Nichterfüllung entstehenden Probleme, die den unbedingten Handlungsbedarf verdeutlichen. Im dritten Teil meiner Arbeit werde ich mich den Bedingungsfaktoren von Schulabsentismus widmen. Hierfür möchte ich zunächst die soziologischen Erklärungsansätze für abweichendes Verhalten aufzeigen. Anschließend werde ich in die Tiefe gehen und die individuellen, familiären und schulischen Ursachen für Schulabsentismus herausarbeiten. Im vierten Teil meiner Arbeit beschäftige ich mich schließlich mit den verschiedenen Handlungsoptionen von Schule, Jugendhilfe und Gesellschaft gegen Schulabsentismus. Hierfür habe ich eine Unterteilung in Prävention, Intervention und Rehabilitation vorgenommen. Unter Prävention möchte ich Denkanstöße für eine verbesserte Bildungspolitik geben, die Chancengleichheit ermöglicht und Schullust bewahrt. Auch werde ich auf die Präventionsmöglichkeiten von Schulen und Lehrkräften eingehen. Schließlich schildere ich die Funktion, Besonderheiten aber auch Kritikpunkte von interventiven und rehabilitativen Maßnahmen und werde jeweils ein Beispiel aus der Praxis charakterisieren. Im abschließenden fünften Teil, stelle ich noch einmal zusammenfassend die wichtigsten Erkenntnisse dar und biete einen Ausblick auf zukünftige Perspektiven im Umgang mit Schulabsentismus.
Zweck der Arbeit: Die Thematik der School-Shootings soll in der Gesellschaft allgemein mehr an Präsents finden, damit diese auf Warnsignale für solche Taten sensibilisiert wird und durch gesellschaftliche Interaktion Wege gefunden werden die gegen School-Shootings vorbeugen können. Zwar kommt dieses Gewaltphänomen im Vergleich zu anderen, wie zum Bespiel Schlägereien oder Mobbing, an Schulen eher selten vor, doch erlebt dieses, wie man aus Statistiken entnehmen kann (siehe Anlage 1 und 2) weltweit eine Konjunktur. Das erste School-Shooting geht auf das Jahr 1974 zurück, seitdem wurden weltweit 99 School-Shootings gezählt (vgl. Robertz, Wickenhäuser 2007, 13). Die Statistik zeigt ebenfalls, dass die zeitlichen Abstände zwischen den School-Shootings immer kürzer werden. Die Relevanz der Thematik der School-Shootings findet sich nicht nur in steigenden, statistischen Zahlen, sondern auch darin, wie wir noch erfahren werden, dass School-Shootings oft als ein letzter Kompensationsversuch von jugendlichen Subjekten gedeutet werden können, die durch diese Tat ihre subjektiv wahrgenommene auswegslose Lebenssituation versuchen zu bewältigen. Betrachten wir die Zeit in der wir momentan leben und agieren – eine so genannte Postwohlfahrtstaatlichkeit – geprägt durch die Maxime der Modernisierung und Individualisierung, welche für Menschen neue Chancen und zugleich Risiken eröffnen. Allerdings bin ich der Auffassung, dass diese Zeit verstärkt die Risiken hervorheben wird, da aufgrund vielfältiger individueller Problemzustände (verursacht durch die Modernisierung und Individualisierung) die möglichen Chancen von Menschen oft nicht erkannt, aktiviert und genutzt werden können. Davon ausgehend wird das Leben für jugendliche Subjekte in der Zukunft sicher risikoreicher und die damit verbundenen Lebenssituationen immer komplexer und somit auch schwieriger zu bewältigen. Gewalt als Kompensationsweg, für subjektiv auswegslose Lebenssituationen, hat für Kinder und Jugendliche schon - Tendenz steigend - Anklang gefunden. Ich sehe hier so eine mögliche Gefahr, dass School-Shootings als Kompensationsweg zur situativen Lebensbewältigung für jugendliche Subjekte weltweit und auch an deutschen Schulen an Trend gewinnen könnte. Deshalb möchte ich durch diese Arbeit über das Gewaltphänomen der School-Shootings informieren und auch eine Signifikanz für die Soziale Arbeit bezüglich dieser Thematik herstellen. Im ersten Teil dieser Arbeit möchte ich die LeserInnen an die Thematik der School-Shootings heranführen, indem ich Begrifflichkeiten wie Gewalt, Erscheinungsformen von Gewalt in der Schule beschreibe und den Terminus der School-Shootings erkläre, definiere und zuordnen werde. Des Weiteren werde ich den Fall von Robert Steinhäusers School-Shooting, welcher mir hauptsächlich als exemplarisches Beispiel und als Modell für diese Arbeit zur Verfügung stehen wird, vorstellen und dessen Tatablauf aufzeigen. Im zweiten Teil, im Hauptteil dieser Arbeit werde ich der Frage nachgehen, warum School-Shootings begangen werden bzw. was für diese ausschlaggebend sein könnte. Zuerst werde ich die Komplexität der Verkettung von möglichen relevanten Einflussfaktoren = Risikofaktoren darstellen und versuchen diese Verkettung an verschiedenen Theorieansätzen aufzuzeigen. Im Anschluss daran möchte ich auf verschiedene, mögliche relevante Einflussfaktoren wie Jugendalter, Schule, Phantasie, Neue Medien und das Soziale Umfeld eingehen, diese genauer beschreiben und einzeln mit exemplarischen Beispielen verdeutlichen. Im Anschluss daran werde ich im dritten Teil dieser Arbeit einige der beschriebenen, möglichen relevanten Einflussfaktoren für School-Shootings auf den Fall von Robert Steinhäuser in einem Modell beziehen und überprüfen ob diese auch auf andere School-Shootings generalisierbar sind. Dieses schriftliche Modell wird in den Anlagen durch ein von mir erstelltes grafisches Modell verdeutlicht, welches nochmals die komplexe Verkettung der möglichen relevanten Einflussfaktoren darstellt. Im vierten und letzten Teil dieser Arbeit werde ich, basierend auf den erhaltenen Informationen über die Thematik und anhand von erhaltenen Informationen über die möglichen relevanten Einflussfaktoren für School-Shootings Überlegungen anstellen, welcher Einflussfaktor zu einem Schutzfaktor umgewandelt werden könnte, um somit School-Shootings vorzubeugen. Weiter möchte ich im Anschluss daran bestehende Möglichkeiten der primären und sekundären Gewaltprävention aufzeigen, diese auf die Thematik der School-Shootings anwenden und hierbei weiter überlegen welche Rolle die Soziale Arbeit dabei einnehmen könnte.
Zu Beginn der Arbeit werden unter anderem aktuelle Zahlen von Kindern im Frauenhaus, die Auswirkungen des Erlebens von häuslicher Gewalt zwischen den Eltern auf die Kinder und das Thema der Kindesmisshandlung aufgezeigt. Danach folgt ein Kapitel über die Inhalte des Resilienzkonzepts und am Ende wird das Thema der Prävention und der Resilienzförderung näher beleuchtet. Die Chance der Resilienz wird untersucht und es wird darauf eingegangen, wie Resilienz gestärkt beziehungsweise gefördert werden kann. Hier wird zum einen die Förderung auf der Ebene der Kinder und zum anderen die Förderung auf der Ebene der Erziehungspersonen in den Blick genommen. Dazu werden jeweils unterschiedliche Programme der Resilienzförderung vorgestellt und anschließend ein Bezug zum Mädchen- und Jungenbereich des Frauenhauses hergestellt.