Noch 75 Jahre nach Kriegsende des Zweiten Weltkriegs sind dessen Auswirkungen spürbar. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Kinder und Jugendliche in ihrer Sozialisation und Entwicklung in verheerender Weise durch Belastungen und Traumatisierungen geprägt. Heute sind sie mit den Anforderungen der Lebensphase Alter konfrontiert. Dabei fällt auf, dass sie zunehmend von sich verstärkenden Auswirkungen damaliger Traumatisierungen und von Trauma-Reaktivierungen betroffen sind.
Daneben bewirkt die aktuelle demographische Entwicklung, dass Sozialarbeitende zunehmend mit älteren KlientInnen in Kontakt kommen, die häufig traumatisierende Erfahrungen in der Zeit des Nationalsozialismus gemacht haben. Gleichzeitig gelten diese zeitgeschichtlichen Erfahrungen auch heute noch als Tabuthema.
Ausgehend von diesem Bezugsrahmen behandelt die vorliegende Arbeit folgende Fragen:
Welche Auswirkungen haben Traumata, die Menschen in der Kindheit zur Zeit des Nationalsozialismus erlebt haben, in deren weiterem Lebensverlauf und insbesondere im höheren Lebensalter?
Wie kann die Soziale Arbeit betroffene Menschen im Alter unterstützen?
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob und warum aus professioneller Sicht eine Auseinandersetzung mit der NS- und Kriegsproblematik heute noch sinnvoll und relevant ist. En Großteil der älteren Bevölkerung in Deutschland hat bereits traumatische Erfahrungen gemacht. Die meisten dieser Traumata sind Kriegstraumatisierungen, die auf die Zeit des Nationalsozialismus sowie des Zweiten Weltkriegs und die Nachkriegsphase zurückzuführen sind. Unzählige Kinder und Jugendliche waren im Nationalsozialismus sowie den Kriegs- und Nachkriegsjahren multiplen Traumaerfahrungen ausgesetzt. Vor allem im Alter treten langfristige Folgeerscheinungen der verdrängten Traumata zutage. Dadurch und durch zunehmende Hilfebedürftigkeit sowie durch Trauma-Reaktivierungen oder Retraumatisierungen entsteht ein erhöhter Bewältigungsdruck im Alter. Die Generation der Kriegskinder benötigt im Alter besondere Unterstützung dabei, ihre traumatischen Erfahrungen zu bewältigen. Auch in 20 Jahren wird es noch Menschen geben, die an Traumatisierungen aus der NS- und Kriegszeit leiden. Es ist daher unbedingt erforderlich, dass die Soziale Arbeit, aber auch die Pflege, sich mehr mit dem Thema auseinandersetzen. Schwerpunktmäßig beantwortet diese Arbeit darüber hinaus die Frage, welche Hilfsmöglichkeiten zur Bewältigung die Soziale Arbeit hat. Es werden Grundsätze für die Arbeit mit traumatisierten Menschen, sowie spezifische Ansätze für den stationären Bereich der Altenhilfe erarbeitet. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass Traumatisierungen aus dem Nationalsozialismus und den Kriegsjahren auch heute noch sehr relevant sind und viele ältere Menschen in Deutschland davon betroffen sind. Ihre speziellen Bedürfnisse verlangen Fachkräften Sozialer Arbeit ‒ nicht nur in der Altenhilfe ‒ ein hohes Maß an emotionalem Engagement sowie fachlichem, historischem und handlungsfeldspezifischem Wissen sowie praktischer Handlungskompetenz ab.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Gewalt gegen Frauen in Paarbeziehungen, welche für die Betroffenen traumatisierend verlaufen kann. Es wird die Frage bearbeitet, inwiefern Soziale Arbeit mit Traumatisierungen konfrontiert ist und in ihren Beratungsangeboten zur Stabilisierung und Ermächtigung der Klientinnen beiträgt. Dabei steht eine ressourcenorientierte und alltagsnahe Unterstützungspraxis im Zentrum der Betrachtung. Zentrale Frage ist, wie Frauen es trotz der belastenden Lebensumstände schaffen, den Täter zu verlassen und die Gewalterfahrungen aufzuarbeiten.
Sozialpädagogische Unterstützung von jungen Erwachsenen mit traumabedingten psychischen Störungen
(2012)
Die Arbeit gibt einen kompakten Überblick über "sozialpädagogische Unterstützung von jungen Erwachsenen mit traumabedingten psychischen Störungen". Dabei wird aufgezeigt, wie bei intensivem Unterstützungsbedarf aufgrund früher, komplexer Traumatisierung Hilfe für Betroffene aussehen kann. Dazu werden die Entwicklungsaufgaben von jungen Erwachsenen skizziert und Traumaarten kurz erläutert. Typische Traumafolgen werden am Beispiel der PTBS aufgezeigt. Dabei werden Diagnosekriterien, Symptome, Epidemiologie, Risikofaktoren und Erklärungsansätze der PTBS bzw. von Traumafolgen aufgezeigt und komorbide Störungen genannt. Auch wird auf die potentiellen Folgen komplexer, frühkindlicher Traumen für die weitere Entwicklung hingewiesen, da diese Zielgruppe in der Regel komplexe, frühe Traumen im nahen sozialen Umfeld erlebt hat. Dann werden die spezifischen Herausforderungen der Betroffenen und die Unterstützungsansätze der Traumatherapie und der Milieutherapie sowie der Lebensbewältigungsansatz von Böhnisch dargestellt. Im letzten Punkt wird ausgehend von einem milieutherapeutischen, stationären Setting aufgezeigt, wie ein breites, ganzheitliches Unterstützungsangebot für früh und komplex traumatisierte junge Erwachsene aussehen kann und welche Aspekte bei der Unterstützung von jungen Erwachsenen mit traumabedingten psychischen Störungen berücksichtigt werden sollten.
Oftmals werden an die pädagogischen Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe Ansprüche gestellt, den Alltag mit hoch belastenden Kindern und Jugendlichen ausdauernd, sinnvoll und fortschrittlich zu gestalten, was die Anforderungen und das Fachwissen dieses pädagogischen Personals - teilweise deutlich - übersteigt. Die Psychotraumatologie zeigt, dass viele Kinder und Jugendlichen unter schweren psychischen Traumata leiden, weshalb die Sensibilisierung für das Thema "Trauma" einen höheren Stellenwert bekommen sollte. Der Ansatz der Traumapädagogik nimmt die Thematik der Traumatisierung und kindlicher Traumata ganz bewusst auf und stellt einen möglichen Lösungsansatz auf praktischer Ebene dar, wie der pädagogische Alltag mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen gemeistert werden kann. Die Thesis bearbeitet folgende Inhalte: (1) Das psychische Trauma, (2) Kindheitstraumata und (3) Traumapädagogik in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Um diesen Kindern und Jugendlichen gezielt helfen zu können, ist ein Verständnis für dessen Belastungen unbedingt erforderlich.
Bevor mit einem traumatisierten Kind gearbeitet werden kann ist ein Verständnis der Grundlagen zum Thema Trauma nötig. Zunächst wird darum die Bedeutung des Begriffes Trauma geklärt werden. Welche Ereignisse können Ursachen für die Entstehung eines kindlichen Traumas sein und wie äußert es sich? Außerdem werden psychische Störun-gen beschrieben, die sich in der Folge einer Traumatisierung entwickeln können. Im zweiten Kapitel wird beschrieben, welche Auswirkungen traumatische Erlebnisse spe-ziell auf Kinder haben. Es wird näher darauf eingegangen, welche Beeinträchtigungen in den Bereichen Identität, Bindungsfähigkeit und emotionaler Entwicklung entstehen kön-nen. Anschließend wird in dem Kapitel „Intervention“ vorgestellt, welche Verpflichtungen sich aus dem § 8a des SGB VIII für die Jugendhilfe ergeben. Es werden die verschiedenen Gefahren, denen Kinder ausgesetzt sein können und ein Eingreifen des Jugendamtes unabdingbar machen, dargestellt. Um weiter der Frage nachzugehen, wie auf traumati-sierte Kinder in den Hilfen zur Erziehung reagiert werden kann, werden Handlungsstrate-gien betrachtet, die bei Verdacht auf eine Gefährdung bzw. einer Traumatisierung des Kindes zu empfehlen sind. In einem weiteren Schritt wird das Setting der Erzieherischen Hilfen vorgestellt. Da ich durch mein praktisches Semester eigene Erfahrungen in einer Einrichtung der Erzieheri-schen Hilfen gemacht habe, stellt dieser Bereich der Kinder- und Jugendhilfe ein persönli-ches Interesse für mich dar. Um diesem Interesse und der Eingrenzung des Themas Rechnung zu tragen, beschränke ich mich auf eben dieses Setting. Es gibt den Rahmen für die Arbeit mit den traumatisierten Kindern vor. Zuerst wird geklärt, welche Gesetze als Grundlage der Erzieherischen Hilfen gelten. Dann werden die verschiedenen Hilfeformen vorgestellt und deren Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Im nächsten Schritt wird der Frage nachgegangen, unter welchen Voraussetzungen die Kinder an die Hilfen gelangen und welche Kinder mit den Leistungen der Hilfen zur Erziehung angesprochen werden. Danach wird die Notwendigkeit der Hilfe herausgestellt. Abschließend wird diskutiert, wel-che Möglichkeiten sich aus den Erzieherischen Hilfen für die Arbeit mit traumatisierten Kindern ergeben, und an welchen Stellen Grenzen gezogen werden müssen. Anschließend werden die Möglichkeiten einer Prävention dargestellt. Da die Kinder meist bereits mit Traumaerfahrungen in die Einrichtungen kommen, ist es schwierig die Bedeu-tung der Prävention zu erfassen. In meiner Arbeit möchte ich Teile der Resilienzforschung vorstellen, da diese Möglichkeiten aufzeigt, Kinder vor Traumatisierungen zu schützen, aber auch sie für erneute traumatische Erlebnisse und in der Bewältigung von Vergange-nem zu stärken. Einige interessante Ergebnisse hat hierzu die Kauai-Studie geliefert, die in diesem Zusammenhang vorgestellt wird. Dazu werden Möglichkeiten dargestellt, die sich in Bezug auf eine Umsetzung für die Traumabewältigungsarbeit in der praktischen Arbeit mit den Kindern in den Hilfen zur Erziehung ergeben. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit dem professionellen Umgang mit traumatisierten Kinder in den Einrichtungen. Was bedarf es nun konkret, wenn einem Kind dabei geholfen werden soll, ein Trauma zu bewältigen. Hierzu werden zunächst die Ziele der Traumabe-wältigung vorgestellt. Welche Schritte sind dafür nötig und welche Methoden können da-bei hilfreich sein? Auch der Frage nach möglichen Gefahren, die eine Konfrontation mit einem erlebten Trauma mit sich bringt, wird nachgegangen. Außerdem werden konkrete Vorschläge gemacht, wie mit einem Kind über traumabedingte Gefühle und Gedanken gesprochen werden kann. Um einen Bogen zum ersten Kapitel zu spannen, wird auf den „Flashback“ noch einmal eingegangen. Diesmal jedoch mit einem starken Praxisbezug, in dem beschrieben wird, wie reagiert werden kann, wenn ein Kind in der Einrichtung einen Flashback erlebt, oder wie dieser gemeinsam mit dem Kind kontrollierbarer gemacht wer-den kann. Um darauf hinzuweisen, dass es im Erleben von Traumata Unterschiede zwi-schen den Geschlechtern gibt, wird zudem eine geschlechterbewusste Pädagogik vorge-stellt. Schließlich wird im letzten Punkt davon ausgegangen, dass das kindliche Trauma überwunden werden konnte. Dabei wird beschrieben, worauf zukünftig geachtet werden sollte, um einen Rückfall zu vermieden. Abschließend werden in einem Fazit die Antworten, die sich auf meine Fragestellungen gefunden haben, zusammengefasst und in einer kritischen Reflektion Stellung dazu be-zogen.
Diese Arbeit will die Themen Trauma, Tod und Trauer, sowie speziell die traumatische Erfahrung einer Totgeburt aufarbeiten. Aus zwei Erfahrungsberichten von Frauen, die in den 60 er Jahren ein Kind tot gebären mussten und einem Erfahrungsbericht aus heutiger Zeit werden verletzende und hilfreiche Erfahrungen in Bezug gesetzt. Das Thema Trauma wird im allgemeinen und im speziellen abgehandelt. Die Arbeit will Außenstehende sensibilisieren im Umgang mit traumatisierten und trauernden Menschen und gibt praktische Tipps und Hilfestellungen. Zum Schluss der Arbeit werden die Handlungsfelder in der Sozialen Arbeit und ihr Hineinwirken in Institutionen (Krankenhaus, Bestattungsunternehmen, Arztpraxen, SPDis,...) beleuchtet. Anhand Literatur und persönlichen Erfahrungen werden außerdem die Bereiche psychologische Betreuung, seelsorgerliche Betreuung, Selbsthilfegruppen und Einzel-Beratung in den Blick genommen und Ideen entwickelt für einen guten Umgang mit diesen Themen.