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In der Bachelor Thesis wird das Thema Sozialraum als Benachteiligungsfaktor? erarbeitet. Nach der Klärung der Begrifflichkeiten wird das Thema historische thematisiert: Wie kam es zu belasteten Stadtteilen? Wie wurde und wird darauf reagiert? Anschließend werden Sozialraumtheorien erläutert und in den Quartierseffekten nach Häußermann zusammen gefasst. Das darauf folgende Kapitel soll dann der Frage nachgehen, mit welchen Benachteiligungen Menschen in belasteten Stadtteilen konfrontiert werden könnten. Anhand eines Beispiels sollen dann noch die theoretischen Kapitel erläutert werden. Darüber hinaus wird auch die Aufgabe der Sozialen Arbeit im Bezug auf solche Stadtteile erörtert.
Soziotherapie bei psychisch kranken Eltern - Grundlagen und Handlungsansätze zum Thema Kinderschutz
(2008)
Die Arbeit beschäftigt sich mit "Soziotherapie mit psychisch kranken Eltern" als Handlungsfeld der Sozialen Arbeit im Kontext des Kinderschutzes. Dabei soll die Frage erörtert werden, wie Fachkräfte der Sozialen Arbeit im Rahmen soziotherapeutischer Maßnahmen das Thema Kinderschutz professionell mitdenken und in ihren Handlungsprozess einbinden können. Im ersten Teil der Arbeit werden dazu Grundlagen zu den Themen "Kinderschutz", "psychisch kranke Eltern und ihre Kinder" sowie "Soziotherapie" dargestellt und darauf aufbauend Aufgaben und Anforderungen an die Soziale Arbeit formuliert. Im zweiten Teil der Arbeit führt der Weg von der Theorie zu Handlunsgsweisen und Haltungen professioneller Arbeit. Als theoretische Basis dient das Konzept der Lebensweltorientierung nach Thiersch
Anhand eines konkreten Fallbeispiels wird ein innerbetrieblicher Abwärtsschritt im späten Erwerbsleben (ein Verschieben auf das sprichwörtliche Abstellgleis) thematisiert und daran die subjektive Perspektive von Anerkennung in einem solchen Übergang genauer beleuchtet.
Der Mensch strebt nach Anerkennung für sein Tun, und die Erwerbsarbeit bietet hierfür in gegenwärtigen westlichen Arbeitsgesellschaften nach wie vor eine, wenn nicht die, maßgebliche Quelle. Des Weiteren rücken für diese Arbeitsgesellschaften, vor dem Hintergrund des demografischen Wandels, Mitarbeitende über 55 Jahren zunehmend gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch in den Blick. Gleichzeitig werden individuelle Lebensläufe tendenziell brüchiger und dadurch nehmen Übergangsanforderungen und -erfahrungen im Lebenslauf eines Menschen zu. Diese Grundlegungen bilden die Basis und den Begründungszusammenhang der Arbeit. Es wird der Frage nachgegangen: Wie erfahren Individuen einen beruflichen Abstieg mit wenig Anerkennung im innerbetrieblichen Übergang und wie gehen sie damit um?
Die Zielsetzung der Arbeit ist, auf diese vulnerable Phase im Erwerbsleben von älteren Menschen aufmerksam zu machen und die professionelle Handlungspraxis für die subjektive Anerkennungsperspektive von Betroffenen in einer Statuspassage zu sensibilisieren.
Diese Bachelorarbeit geht der Frage nach, auf welche Weise in der stationären Erziehungshilfe die Arbeit mit Eltern und Familien durch die pädagogische Fachkraft erfolgreich gestaltet werden kann. Hierzu wird der systemische Ansatz herangezogen und dem Erkenntnisinteresse nachgegangen, welcher Grundvoraussetzungen es bedarf, um Eltern und Familien erreichen zu können. In besonderer Weise wird hierbei die Haltung der pädagogischen Fachkräfte herausgearbeitet, die sich aus dem Bewusstsein systemtheoretischer Funktionsmechanismen speist. Zudem werden Vorgehensweisen aufgezeigt, die sich an dieser Haltung anlehnen.
Aufgrund des Gesetzes über die Berufe in der der Gesundheits- und Krankenpflege ist eine Teilzeitberufsausbildung seit 2004 vom Gesetzgeber erlaubt. Dass ein Bedarf an solchen Ausbildungsplätzen vorhanden und wie die Umsetzung der Teilzeitberufsausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege möglich ist, wird in dieser Arbeit aufgezeigt.
Die Theaterarbeit mit (un-)freiwilligen Subkulturen gehört als Thema wohl eher zu den exotischen Schwerpunkten in der Wissenschaft der Sozialen Arbeit. Was also kann ein Beweggrund dafür sein, sich dieser Thematik anzunehmen. Zu beobachten ist, dass kulturelle Arbeit seit einigen Jahren im Trend liegt und sie in vielfältiger Weise und von verschiedensten Disziplinen ausgeübt wird. So halten z. B. fernöstliche Kampfkünste ihren Einzug in den deutschen Schulalltag, wie derzeit in Esslinger Hauptschulen „Kampfkunst als Ventil gegen Gewalt und Aggressionen“. Zahlreiche Zirkusangebote haben in den Sommerferien Hochkonjunktur, wie der Kinderzirkus „Zack“ aus Berlin. Neben diesen vor allem präventiven Angeboten kann die Theaterarbeit als kultureller Ansatz auch in der Disziplin der Sozialen Arbeit ein wichtiges Mittel sein, um schwer zugängliche Menschen einer Subkultur zu erreichen, was vor allem erwachsene Menschen betrifft. Demnach gehören die meisten Individuen einer Subkultur unfreiwillig an. Sie verfügen nicht über finanzielle Mittel, haben erschwerten Zugang zur Bildung, sind medizinisch mangelhaft versorgt und bleiben von der kulturellen Teilhabe weitgehend ausgeschlossen. Negative Zuschreibungen und Etikettierung erschweren zusätzlich der gesellschaftlich marginalisierten Gruppe den Wiedereinstieg in ein gesellschaftsfähiges Leben. Die Mehrheit entgegnet ihnen zumeist in ablehnender Haltung. (vgl. Neumann/Schraffenberger 1992, 9) Aus dieser Problemstellung lässt sich ableiten, dass die Verfügbarkeit über Ressourcen der Menschen einer Subkultur entscheidet, ob und inwieweit diese Individuen auf die Gesellschaft Einfluss nehmen können. Gesellschaftlich gesehen findet diese Arbeit ihre Begründung in der Bewegung, dass die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird. Demzufolge werden immer mehr Menschen an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, dass gerade für schwer zugängliche Adressat/innen der Sozialen Arbeit neue Zugangsmöglichkeiten geschaffen werden, die bisher aufgrund ihrer schlechten Ressourcenkapazität von der gesellschaftlichen Teilhabe unerreicht und ausgeschlossen sind. Es geht dabei nicht in erster Linie darum, sie wieder in die Gesellschaft einzugliedern, denn diese Individuen entscheiden sich manchmal bewusst gegen das Leben eines „Otto Normalverbrauchers“. Zudem scheint in vielen Fällen die Resozialisierung nach vielen Jahren unrealistisch. Vielmehr soll ihnen das Theater eine Plattform geben, bei der sie die Chance erhalten, gehört zu werden und sich kulturell ausdrücken zu können. Diese Arbeit soll einen wissenschaftlichen Beitrag leisten, in dem sie die Leser/innen über die Theaterarbeit mit (un-)freiwilligen Subkulturen als kulturellen Ansatz informiert, zu einem Umdenken bzw. Andersdenken motiviert, möglicherweise sogar zu anderen kreativen Lösungen anregt. Begleitend möchte ich in meiner Arbeit der Frage nachgehen, welche Bedeutung der Theaterarbeit für die genannte Zielgruppe zukommt. Zusätzlich gilt es zu klären, inwiefern die Theaterarbeit für die individuelle Ressourcenbildung dieser Zielgruppe ausschlaggebend sein kann. Daneben ist die Bedeutung der Theaterarbeit mit (un-)freiwilligen Subkulturen auch auf den gesellschaftlichen Nutzen hin zu untersuchen. Ebenso ist die Theaterarbeit als kultureller Ansatz der Sozialen Arbeit auch auf ihre Grenzen hin zu prüfen. Mein persönliches Interesse liegt in meiner eigenen „Studienbiografie“, in der mich das Thema Theater über zwei Semester lang an der Hochschule Esslingen begleitete. In dieser Zeit kam ich im Rahmen meines Theaterprojekts zum Verein Kultur am Rande e.V., welcher sich wohnungslosen Menschen annimmt. Durch die Inszenierung eines Bühnenwerks mit einer wohnungslosen Frau bekam ich Einblicke in die praktisch umgesetzte Theaterarbeit, wie auch in das Milieu dieser Menschen. Meine Faszination verdanke ich vor allem der Theaterprojektleitung Werner Bolzhauser, der bereits viele Jahre für einen kulturellen Zugang gesellschaftlich Ausgeschlossener kämpft.
Theaterpädagogik in der politischen Bildungsarbeit mit Jugendlichen im Rahmen der Sozialen Arbeit
(2016)
In dieser Arbeit geht es um Möglichkeiten und Grenzen des Ansatzes, theaterpädagogische Methoden in der historisch-politischen Jugendarbeit an Gedenkstätten anzuwenden. Dazu wird auf die spezifischen Anforderungen der menschenrechtsorientierten Gedenkstättenpädagogik einerseits und der Theaterarbeit mit Jugendlichen andererseits eingegangen.
In der vorliegenden Arbeit wird thematisiert inwiefern Tiergestützte Pädagogik in Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit eingesetzt wird und positive Einflüsse auf zahlreiche Aspekte der Lebensqualität der Menschen mit und ohne Beeinträchtigung haben kann. Zudem wird eine Abgrenzung der
einzelnen Formen Tiergestützter Interventionen vorgenommen.
Transgeschlechtlichkeit und Soziale Arbeit. Perspektiven - Lebenssituationen - Herausforderungen.
(2015)
Die Bachelorarbeit widmet sich verschiedenen Perspektiven (theoretische, Außen- und Innenperspektiven) auf Transgeschlechtlichkeit, fasst empirische Erkenntnisse zu Lebenssituationen, speziell zu Diskriminierungserfahrungen, zusammen und stellt Angebote für transgeschlechtliche Menschen vor. Aus diesen Erkenntnissen werden wiederum Herausforderungen für die Soziale Arbeit erarbeitet und es wird ein Vorschlag für eine Soziale Arbeit gemacht, die sich mit transgeschlechtlichen Menschen solidarisiert.
Immer wieder berichten die Medien von Familien, die auf tragische Weise ein Kind verloren haben und in meinem privaten Umfeld sind in den letzten Jahren acht Kinder und Jugendliche durch Unfall, Suizid, Krankheit oder Gewalteinwirkung gestorben. Der Tod eines Kindes stellt für die zurückbleibende Familie ein einschneidendes und tragisches Erlebnis dar, welches unwiderruflich in der Biografie der Familienmitglieder verankert ist. Die Mitmenschen zeigen zwar zumeist Anteilnahme, können jedoch oft durch ihre eigene Unsicherheit nur begrenzt unterstützend zur Seite stehen und kehren deshalb bald in die Normalität zurück. Die Familie, die das Schicksal so schwer getroffen hat, bleibt oftmals mit ihrer Trauer allein. Es ist jedoch sehr wichtig Familien in der Zeit der Trauer zu begleiten und zu unterstützen, was möglicherweise eine Aufgabe der Sozialen Arbeit ist. Da ich während des Studiums der Sozialen Arbeit nur im zweiten Semester mit dem Thema Tod und Trauer in Berührung gekommen bin, dieses mir jedoch aufgrund eigener Erlebnisse wichtig ist, kam ich zu dem Entschluss mich diesem Thema in der Bachelorarbeit zu widmen. Die persönliche Auseinandersetzung mit den Todesfällen von jungen Menschen in meinem Umfeld brachte mich zu folgender Fragestellung: Wie geht die Soziale Arbeit mit Tod und Trauer in der Familie nach dem Tod eines Kindes um, welche Erklärungsmodelle für die Trauerbegleitung gibt es und welche Unterstützungsmöglichkeiten bietet die Soziale Arbeit an?
Oftmals werden an die pädagogischen Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe Ansprüche gestellt, den Alltag mit hoch belastenden Kindern und Jugendlichen ausdauernd, sinnvoll und fortschrittlich zu gestalten, was die Anforderungen und das Fachwissen dieses pädagogischen Personals - teilweise deutlich - übersteigt. Die Psychotraumatologie zeigt, dass viele Kinder und Jugendlichen unter schweren psychischen Traumata leiden, weshalb die Sensibilisierung für das Thema "Trauma" einen höheren Stellenwert bekommen sollte. Der Ansatz der Traumapädagogik nimmt die Thematik der Traumatisierung und kindlicher Traumata ganz bewusst auf und stellt einen möglichen Lösungsansatz auf praktischer Ebene dar, wie der pädagogische Alltag mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen gemeistert werden kann. Die Thesis bearbeitet folgende Inhalte: (1) Das psychische Trauma, (2) Kindheitstraumata und (3) Traumapädagogik in der stationären Kinder- und Jugendhilfe. Um diesen Kindern und Jugendlichen gezielt helfen zu können, ist ein Verständnis für dessen Belastungen unbedingt erforderlich.
Bevor mit einem traumatisierten Kind gearbeitet werden kann ist ein Verständnis der Grundlagen zum Thema Trauma nötig. Zunächst wird darum die Bedeutung des Begriffes Trauma geklärt werden. Welche Ereignisse können Ursachen für die Entstehung eines kindlichen Traumas sein und wie äußert es sich? Außerdem werden psychische Störun-gen beschrieben, die sich in der Folge einer Traumatisierung entwickeln können. Im zweiten Kapitel wird beschrieben, welche Auswirkungen traumatische Erlebnisse spe-ziell auf Kinder haben. Es wird näher darauf eingegangen, welche Beeinträchtigungen in den Bereichen Identität, Bindungsfähigkeit und emotionaler Entwicklung entstehen kön-nen. Anschließend wird in dem Kapitel „Intervention“ vorgestellt, welche Verpflichtungen sich aus dem § 8a des SGB VIII für die Jugendhilfe ergeben. Es werden die verschiedenen Gefahren, denen Kinder ausgesetzt sein können und ein Eingreifen des Jugendamtes unabdingbar machen, dargestellt. Um weiter der Frage nachzugehen, wie auf traumati-sierte Kinder in den Hilfen zur Erziehung reagiert werden kann, werden Handlungsstrate-gien betrachtet, die bei Verdacht auf eine Gefährdung bzw. einer Traumatisierung des Kindes zu empfehlen sind. In einem weiteren Schritt wird das Setting der Erzieherischen Hilfen vorgestellt. Da ich durch mein praktisches Semester eigene Erfahrungen in einer Einrichtung der Erzieheri-schen Hilfen gemacht habe, stellt dieser Bereich der Kinder- und Jugendhilfe ein persönli-ches Interesse für mich dar. Um diesem Interesse und der Eingrenzung des Themas Rechnung zu tragen, beschränke ich mich auf eben dieses Setting. Es gibt den Rahmen für die Arbeit mit den traumatisierten Kindern vor. Zuerst wird geklärt, welche Gesetze als Grundlage der Erzieherischen Hilfen gelten. Dann werden die verschiedenen Hilfeformen vorgestellt und deren Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Im nächsten Schritt wird der Frage nachgegangen, unter welchen Voraussetzungen die Kinder an die Hilfen gelangen und welche Kinder mit den Leistungen der Hilfen zur Erziehung angesprochen werden. Danach wird die Notwendigkeit der Hilfe herausgestellt. Abschließend wird diskutiert, wel-che Möglichkeiten sich aus den Erzieherischen Hilfen für die Arbeit mit traumatisierten Kindern ergeben, und an welchen Stellen Grenzen gezogen werden müssen. Anschließend werden die Möglichkeiten einer Prävention dargestellt. Da die Kinder meist bereits mit Traumaerfahrungen in die Einrichtungen kommen, ist es schwierig die Bedeu-tung der Prävention zu erfassen. In meiner Arbeit möchte ich Teile der Resilienzforschung vorstellen, da diese Möglichkeiten aufzeigt, Kinder vor Traumatisierungen zu schützen, aber auch sie für erneute traumatische Erlebnisse und in der Bewältigung von Vergange-nem zu stärken. Einige interessante Ergebnisse hat hierzu die Kauai-Studie geliefert, die in diesem Zusammenhang vorgestellt wird. Dazu werden Möglichkeiten dargestellt, die sich in Bezug auf eine Umsetzung für die Traumabewältigungsarbeit in der praktischen Arbeit mit den Kindern in den Hilfen zur Erziehung ergeben. Das letzte Kapitel beschäftigt sich mit dem professionellen Umgang mit traumatisierten Kinder in den Einrichtungen. Was bedarf es nun konkret, wenn einem Kind dabei geholfen werden soll, ein Trauma zu bewältigen. Hierzu werden zunächst die Ziele der Traumabe-wältigung vorgestellt. Welche Schritte sind dafür nötig und welche Methoden können da-bei hilfreich sein? Auch der Frage nach möglichen Gefahren, die eine Konfrontation mit einem erlebten Trauma mit sich bringt, wird nachgegangen. Außerdem werden konkrete Vorschläge gemacht, wie mit einem Kind über traumabedingte Gefühle und Gedanken gesprochen werden kann. Um einen Bogen zum ersten Kapitel zu spannen, wird auf den „Flashback“ noch einmal eingegangen. Diesmal jedoch mit einem starken Praxisbezug, in dem beschrieben wird, wie reagiert werden kann, wenn ein Kind in der Einrichtung einen Flashback erlebt, oder wie dieser gemeinsam mit dem Kind kontrollierbarer gemacht wer-den kann. Um darauf hinzuweisen, dass es im Erleben von Traumata Unterschiede zwi-schen den Geschlechtern gibt, wird zudem eine geschlechterbewusste Pädagogik vorge-stellt. Schließlich wird im letzten Punkt davon ausgegangen, dass das kindliche Trauma überwunden werden konnte. Dabei wird beschrieben, worauf zukünftig geachtet werden sollte, um einen Rückfall zu vermieden. Abschließend werden in einem Fazit die Antworten, die sich auf meine Fragestellungen gefunden haben, zusammengefasst und in einer kritischen Reflektion Stellung dazu be-zogen.
Die vorliegende Bachelor- Thesis wurde im Zeitraum vom 15. August bis 15. September 2011 verfasst. Zu Beginn der Arbeit werden allgemeine Begrifflichkeiten definiert, die für das Verständnis des Themas im Gesamtkontext der wissenschaftlichen Ausführungen unumgänglich sind. Im Anschluss daran werden mögliche psychische kinderspezifische Traumata dargestellt unter Einbezug gegebener Risiko-, Mittler- und Schutzfaktoren. Wie sich individuelle Traumaerlebnisse konkret auf die physischen, psychischen und entwicklungspsychologischen Aspekte des Kindes auswirken, wird in Kapitel 4 erläutert. Ebenfalls werden innerhalb dieses Kapitels unter einem gesonderten Punkt mögliche Auswirkungen auf den stationären Gruppenalltag beleuchtet. Während meines Praktikums entstand bei mir der Eindruck, dass sich der ständige Mitarbeiterwechsel innerhalb der stationären Wohngruppen kontraproduktiv auf die Beziehungsgestaltung zwischen Fachkraft und Kind auswirkt. Dieser Eindruck wird unter 4.4.4 aufgegriffen, mit der zentralen Fragestellung, in wie fern institutionelle Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Mitarbeiterfluktuationen und das verbreitete Arbeitsmodell des Schichtdienstes unmittelbaren Einfluss auf eine gelingende Traumabewältigung ausüben. Das Thema der pädagogischen Traumabewältigung im Rahmen der Heimerziehung wird im darauffolgenden Kapitel bearbeitet und stellt zugleich den Schwerpunkt dieser Arbeit dar. Das erkenntnisleitende Interesse der Verfasserin bezieht sich speziell auf die Frage, welche Methoden und Kenntnisse bzw. pädagogischen Kompetenzen traumaspezifische Verhaltensweisen der Kinder für PädagogInnen verstehbar und handhabbar werden lassen. Unterstützende Bewältigungsmöglichkeiten lassen sich jedoch nicht nur auf pädagogischer Seite konstatieren. Auch therapeutische Unterstützungsleistungen können zur Traumabearbeitung im Heimsektor von betroffenen Kindern in Anspruch genommen werden. Somit stellt sich in diesem Kontext ebenfalls die Frage, ob therapeutische Inhalte in stationären Jugendhilfeeinrichtungen sowohl durch pädagogische Fachkräfte, als auch durch TherapeutInnen zur Anwendung kommen und wenn ja, wie dann ganz praktisch die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Professionen aussieht. Wann man von einem professionellen Umgang mit traumatisierten Kindern sprechen kann und welche institutionellen Rahmenbedingungen Traumabewältigungsvorgänge in Erziehungshilfeeinrichtungen verhindern oder aber fördern, wird speziell in den letzten beiden Kapiteln thematisiert.
Noch 75 Jahre nach Kriegsende des Zweiten Weltkriegs sind dessen Auswirkungen spürbar. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden Kinder und Jugendliche in ihrer Sozialisation und Entwicklung in verheerender Weise durch Belastungen und Traumatisierungen geprägt. Heute sind sie mit den Anforderungen der Lebensphase Alter konfrontiert. Dabei fällt auf, dass sie zunehmend von sich verstärkenden Auswirkungen damaliger Traumatisierungen und von Trauma-Reaktivierungen betroffen sind.
Daneben bewirkt die aktuelle demographische Entwicklung, dass Sozialarbeitende zunehmend mit älteren KlientInnen in Kontakt kommen, die häufig traumatisierende Erfahrungen in der Zeit des Nationalsozialismus gemacht haben. Gleichzeitig gelten diese zeitgeschichtlichen Erfahrungen auch heute noch als Tabuthema.
Ausgehend von diesem Bezugsrahmen behandelt die vorliegende Arbeit folgende Fragen:
Welche Auswirkungen haben Traumata, die Menschen in der Kindheit zur Zeit des Nationalsozialismus erlebt haben, in deren weiterem Lebensverlauf und insbesondere im höheren Lebensalter?
Wie kann die Soziale Arbeit betroffene Menschen im Alter unterstützen?