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Das steigende gesellschaftliche Interesse an frühkindlicher Bildung und die damit einhergehende Ausweitung des Rechtsanspruchs auf einen Kindergartenplatz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr gaben Anlass zu dieser Arbeit. Das entsprechende Gesetz zur Ausweitung des Rechtsanspruchs regelt zunächst nur den quantitativen Ausbau. Was den qualitativen Aspekt angeht, gibt es bisher keine detaillierten Bestimmungen, bis auf die bundesgesetzlichen Regelungen zur Betriebserlaubnis nach § 45 SGB VIII. Daraus folgt der Trend zum faktisch rein quantitativen Ausbau, obwohl mehrere internationale Studien nachgewiesen haben, dass die öffentliche Betreuung von Kindern unter drei Jahren vor allem dann Sinn macht, wenn sie hohen Qualitätsstandards entspricht. Nur dann wirkt sich eine derartige Betreuung positiv auf die Entwicklung des Kindes aus. Nach § 22 Abs. 3 SGB VIII umfasst der Förderungsauftrag einer Tageseinrichtung „Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes“. Der pädagogische Begriff von Bildung beinhaltet eine Selbsttätigkeit des Individuums, das sich mit seiner kulturellen und sozialen Umgebung auseinandersetzt. Bei der Erziehung dagegen hat – meist ein Erwachsener – die Intention, dem Kind etwas beizubringen oder sein Verhalten dauerhaft zu ändern. Beim dritten Element der Trias, der Betreuung, geht es darum, auf das Kind aufzupassen und dafür zu sorgen, dass es „satt und sauber“ ist. Eine adäquate Erziehung und Betreuung gehören zu den Rahmenbedingungen von Bildung, die sich, wie bereits erwähnt, in der Auseinandersetzung mit genau diesen Bedingungen vollzieht. Aus diesem Grund soll die frühkindliche Bildung im Mittelpunkt stehen. Das erste Kapitel setzt sich deshalb noch einmal genauer mit dem Begriff der frühkindlichen Bildung auseinander, konzentriert auf die ersten drei Lebensjahre. Die Grundlage frühkindlicher Entwicklung ist die Bewältigung zentraler Entwicklungsaufgaben. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich dabei auf die kindlichen Entwicklungsaufgaben vom vollendeten ersten bis zum vollendeten dritten Lebensjahr entsprechend dem Rechtsanspruch. Im Fokus stehen die Entwicklung im Bereich der Motorik und Kognition sowie die sozial-emotionale Entwicklung. Gute pädagogische Rahmenbedingungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder sich in diesen Bereichen optimal entwickeln können und ihre Bildungsprozesse bestmöglich unterstützt werden. Dazu muss zunächst Qualität und insbesondere pädagogische Qualität definiert werden. Dabei wird sich zeigen, dass Qualität ein sehr komplexes, facettenreiches Thema ist. Man kann die unterschiedlichsten Aspekte pädagogischer Arbeit im Hinblick auf Qualität beobachten. Zur Bearbeitung des Themas ist es deshalb notwendig, Gruppen (bzw. Dimensionen) zu bilden, die aus Aspekten bestehen, die eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen. Damit wird die Komplexität des Begriffs reduziert und das macht ihn handhabbarer. Die klassischen Qualitätsdimensionen der Pädagogik sind dabei Struktur-, Prozess- und Orientierungsqualität. Für die Entwicklung in den Bereichen Motorik, Kognition und Sozialverhalten einschließlich Emotion können auf allen drei Qualitätsebenen (Struktur, Prozess, Orientierung) Kriterien ermittelt werden, die sich mit großer Wahrscheinlichkeit in diesen Bereichen positiv auf die Entwicklung auswirken. Für die Arbeit mit unter Dreijährigen wurden bereits zwei wesentliche deutsche Qualitätskonzepte entwickelt: KRIPS und der nationale Kriterienkatalog. Beide Konzepte sollen kurz vorgestellt werden. Die zentrale Fragestellung anschließend soll sein, inwiefern die beiden Instrumente Auskunft geben über die Qualitätskriterien auf allen drei Ebenen, die für eine gute Krippe ausschlaggebend sind. Am Ende der Arbeit möchte ich die zentralen qualitativen Kriterien, die eine gute Krippe ausmachen, zusammenfassen und damit Empfehlungen aussprechen für die Arbeit mit unter Dreijährigen. Diese Empfehlungen sollen generell für die Arbeit mit ein- bis dreijährigen Kindern gelten, weil die Qualität der Rahmenbedingungen unabhängig von der Betreuungsform gewährleistet sein sollte. Dabei darf man nicht vergessen, dass die Zusammenhänge zwischen den Qualitätsmerkmalen und der davon erhofften Förderung der Kinder nicht zwingend sind. Es handelt sich lediglich um Wahrscheinlichkeitsaussagen.
Das Berufbild der sozialen Arbeit ist in unterschiedlichen Lebensbereichen angesiedelt. Sie versteht sich als handlungsorientierte Profession und arbeitet lebensweltorientiert. Der Umgang mit Menschen aller Kulturen, jeden Alters und Geschlechts ist häufig mit Biographiearbeit verbunden. Der Rückgriff auf familiale Erfahrungen und aktuelle Verhältnisse der KlientInnen gehört zum Alltag der Sozialen Arbeit. Diese Bachelorarbeit betrachtet Strukturen familialer Lebenslagen und familiale Aufgaben aus einem sozialpädagogischen Blick, diskutiert gesetzliche Rahmenbedingungen und sozialpolitische Anstrengungen. Die Relevanz familialer Strukturen als Entwicklungsraum für Kinder wird hierbei ebenso deutlich herausgearbeitet wie die Dilemmata, mit denen potenzielle Eltern in der heutigen Gesellschaft konfrontiert sind.
Ehrenamtliches Engagement hat in den letzten Jahrzehnten verstärkte Aufmerksamkeit von Politik, Wissenschaft und Wohlfahrtsverbänden erfahren. Es ist wichtiger Bestandteil der Wohlfahrtsproduktion und wird als solcher durch vielfältige Maßnahmen gefördert. Der Bedeutungsaufschwung des Ehrenamts wird dabei nicht selten von seiten der Sozialen Arbeit kritisch gesehen. Es stellt sich die Frage, inwiefern diese Haltung begründet ist. Zu diesem Zweck wird der Einfluss des Ehrenamts auf die Profession Soziale Arbeit genauer beleuchtet. Außerdem wird untersucht, welche Folgen sich für den Umgang der Sozialen Arbeit mit dem Ehrenamt ergeben.
Liebe im Alter
(2013)
Gerade im Alter sehnen sich Menschen nach Sicherheit und Kontinuität, weshalb Partnerschaften als ein wichtiger emotionaler Halt für diese Lebensphase gelten. Je nach individueller Biografie und Erfahrungen, die ältere Menschen in ihrem Lebenslauf gemacht haben, wird dem Beziehungsleben mit Zärtlichkeiten und Sexualität ein unterschiedlich wichtiger Stellenwert zugeschrieben. Alter bedeutet nicht gleich Asexualität. Aus gesellschaftlicher Sichtweise werden alte Menschen hinsichtlich ihrer Sexualität stigmatisiert und diskriminiert. Gesellschaftliche (Vor-)Urteile gegenüber alten Menschen wirken sich negativ auf ihr Selbstbild und das Selbstbewusstsein aus. Sie befinden sich ein einem Konflikt, wenn gesellschaftliche Vorstellungen und individuelle Wünsche hinsichtlich einer erfüllten Partnerschaft im Alter auseinanderklaffen. Der Sozialen Arbeit kommt deshalb ein Auftrag auf subjektiver und gesellschaftlicher Ebene zu.
‚Mehr Markt-weniger Staat‘: nach diesem Prinzip verläuft die Entwicklung des Staates, der sich zurückzieht und delegiert, sowie der Gesellschaft, die immer mehr der Ökonomiesierung verfällt. Die Ökonomie bestimmt nicht nur den Staat und Sozialsysteme, sondern wirkt hinein in jeden Lebensbereich des Menschen und beeinflusst damit die zentralen Wertvorstellungen jedes einzelnen und der Gesellschaft im Allgemeinen. Die neoliberalen Gedanken bewirken eine Rückbesinnung der staatlichen Dienstleistungssysteme auf ihre Kernaufgaben, wodurch ein neues Staatsverständnis entsteht. Angesichts der schlechten Finanzlage entsteht ein öffentlicher Druck, die sozialen Leistungen zu reformieren. Im Zuge dessen sollen die ehemals kollektiv gesicherten Güter wie Sozial- und Gesundheitssicherung, Bildung und Rechtsschutz privatisiert werden. Dabei sind die individuellen finanziellen Möglichkeiten entscheidend für die Wahl und Qualität der Leistungen. Die Deutsche Gesellschaft für Sozialarbeit widmete bereits in den Jahren 1997 und 1998 zwei wichtige Tagungen den Themen ‚Ökonomisierung des Sozialen‘ und ‚Ethos der Sozialen Arbeit‘. Effizienz, Qualitätssicherung und Kundenorientierung sind neue Begriffe, die die Soziale Arbeit zurzeit dominieren. Bei den SozialarbeiterInnen löst die zutage tretende Ökonomisierung des Sozialen viele Ambivalenzen aus. Es verbreitet sich das Gefühl in der Praxis, dass die Soziale Arbeit sich auf den marktorientierten Wettbewerb und kostengünstige Erbringung von Dienstleistungen reduziert. Wo früher die Humanität und Ethik im Vordergrund standen, dominieren heute Schlagwörter wie Sozialmanagement und Marktorientierung die Diskussionen auf allen Ebenen der Sozialen Arbeit. Die SozialarbeiterInnen stehen unter enormem Druck zwischen Ethik und Effizienz die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Soziale Arbeit nimmt in vielen Bereichen einen ‚Warencharakter‘ ein. Nur die lukrativen Marktsegmente mit entsprechenden zahlungsfähigen Zielgruppen werden bedient, so dass andere Dienstleistungen reduziert werden, die nicht gewinnversprechend sind. Wenn lediglich das ‚wettbewerbsfähige Soziale‘ Überhand gewinnt, droht das ‚sinnvolle Soziale‘ zu verschwinden. „Es geht um die Frage, wie viel Ökonomisierung kann Soziale Arbeit gebrauchen, wie viel kann sie verkraften und wo sind die Grenzen, hinter denen Soziale Arbeit zu etwas mutiert, das dem fachlichen Anspruch nicht mehr gerecht werden kann.“ (Seithe 2010, S. 77). Gerade jetzt werden ethische Haltungen und Argumente immer bedeutsamer. Soziale Arbeit muss sich gegenüber der Öffentlichkeit und der Politik immer mehr rechtfertigen und legitimieren. „Dafür benötigt sie in Theorie und Praxis eine rational begründungsfähige Wertebasis, die im Blick auf die Profession geeignet ist, in Form eines berufsethischen Codes handlungsorientierend zu wirken, um dadurch das Ethos der Profession in einer Binnen- und Außenperspektive repräsentieren zu können“ (Wilken 2000, S. 9). Sich mit den ethischen Ansprüchen intensiv zu beschäftigen, so sagt Wilken, trägt dazu bei, die Würde des Menschen und seine Teilhabemöglichkeiten besser zu vertreten. Gerade angesichts der einseitigen Ökonomisierungstendenzen und der unsicheren ethischen Grundlagen der Gesellschaft und des Staates, muss dies zum zentralen Ziel der Sozialen Arbeit werden (vgl. Wilken 2000, S. 7-10). „Die ethische Argumentationslinie eröffnet eine neue Perspektive in der scheinbar hoffnungslosen Auseinandersetzung zwischen Ökonomie und Sozialer Arbeit.“ (Klug 2000, S. 204)
In der Arbeit wird auf den Zusammenhang von Kindern und Naturerfahrungen eingegangen. Die Fragestellungen lauten: Wo machen Kinder Naturerfahrungen und wie wirken sie? Sind Naturerfahrungen pädagogisch nutzbar und wo werden sie eingesetzt? Wie kann ein waldpädagogisches Konzept für Kleinkinder aussehen? Im theoretischen Teil werden wissenschaftliche Grundlagen gelegt und diskutiert, wie Naturerfahrungen pädagogisch nutzbar sind. Im praktischen Teil wird ein waldpädagogisches Konzept vorgestellt und evaluiert. Abschlüsslich wird die Wirksamkeit und die Naturpädagogik generell kritisch diskutiert.
In dieser Arbeit wird den Fragestellungen nachgegangen welche Herausforderungen bei einer Zusammenarbeit zwischen Hauptamtlichen und Engagierten in Kindertageseinrichtungen oder Schulen auf die Beteiligten zukommen und unter welchen Bedingungen in diesen Institutionen eine erfolgreiche Zusammenarbeit gelingen kann
Selbsterfahrung in Form von Lehranalysen, Lehrtherapien, ... sind in sämtlichen therapeutischen Ausbildungen Pflichtbestandteil der Ausbildungen. Die Vertreter_innen derselben begründen dies damit, dass der/die angehende Therapeut_in seine eigenen biograhischen Verstrickungen erst für sich selbst - zumindest in den Grundzügen- erfahrend, reflektierend und lösend bearbeitet haben muss, bevor er in die professionelle therapeutische Arbeit einsteigt. In der Sozialen Arbeit ist dies in dieser Art nicht der Fall. Wohl gibt es viele Seminare, die einen Selbsterfahrungs- und Selbstreflexionscharakter besitzen oder es werden Supervisionsgruppen angeboten. Aber eine Plattform, wie eine Selbsterfahrungsgruppe, die sich begleited über die komplette Ausbildungszeit erstreckt gibt es nicht/kaum. Diese Thematik wird in dieser Arbeit beleuchtet. Es wird der Begriff Selbsterfahrung an sich sowie in Zusammenhang mit den Begriffen Selbstreflexion, Selbsterkenntnis und Selbstbewusstheit/-sein beleuchtet. Weiterhin werden die Argumente die für und gegen Selbsterfahrung in den therapeutischen Ausbildungen sprechen gesammelt und mit den Positionen von Dozent_innen der Sozialen Arbeit abgeglichen. Dadurch können Möglichkeiten aufgezeitgt werden, die für und gegen die Einführung von Selbsterfahrung in der Sozialen Arbeit sprechen.
Nach der Darstellung der in der entsprechenden Forschungsbereichen üblichen Begrifflichkeiten und Definitionen von „Studierende mit Migrationshintergrund“, „BildungsinländerInnen“ und „BildungsausländerInnen“ ,sowie der (auch rechtlichen) Definition von „Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit“, „Personen mit europäischer Staatsangehörigkeit“ und „Personen, welche weder die deutsche noch eine europäische Staatsangehörigkeit besitzen“ werden diese reflektiert. Danach werden die Begriffe und Rechtspraxen bei der Vergabe von Visa, Finanzierungsnachweise für das Studium, aufenthaltsrechtliche Fragen, Sprachprüfungen bezogen auf die im Studium verwendete Bildungssprache Deutsch sowie die Anerkennungsprozesse bei Zeugnissen beschrieben. Im Folgenden werden Zulassungspraxen und Statistiken der Hochschule Esslingen, bezogen auf BildungsinländerInnen und -ausländerInnen sowie deren Situation geschildert. Dann wird das Thema Diskriminierung und Hochschule sowie Lösungsansätze thematisiert, am Ende erfolgen eine Zusammenfassung und ein Ausblick.
Wie lebt und Studiert es sich 2013 an der HSE? In einer Vergleichsstudie mit der HIS-Studie 2012, wurden Studierende nach ihrem Stressempfinden, Stressbewältigung und der Einnahme leistungssteigernder Substanzen befragt. Die Ergebnisse wurden mit der bisher einzigen vorhandenen Studie zu Hirndoping verglichen und ausgewertet.
Definitionen von Begrifflichkeiten und die Vorstellung verschiedener Theorien wie Rassismus, Kultur, Mehrsprachigkeit, reflexive Soziale Arbeit und weitere führen in die Materie ein. Anschließend wird der Umgang mit Mehrsprachigkeit von Kindern mit Migrationsgeschichte vor und nach der Einführung der Vergleichsstudie PISA aus rassismus und linguizismuskritischer Perspektive beleuchtet, um danach Interventionsmöglichkeiten einer reflexiven Sozialen Arbeit aufzuzeigen.
Die Arbeit befasst sich mit den unterschiedlichen Kompetenzen und Qualifikationen von Altenpflegehilfskräften in der stationären Altenpflege. Die unterschiedlichen Qualifikationen werden hierbei dargestellt und die Auswirkungen des pflegerischen Handelns dieser Pflegekräfte auf die Pflegequalität und somit auf die Professionalisierungschance der Altenpflege aufgezeigt. Des Weiteren wird in diesem Zusammenhang die neue gesetzliche Regelung zur Verkürzung der Ausbildungsdauer zur Altenpflegefachkraft für Altenpflegehilfskräfte vorgestellt und angesichts der verschiedenen Voraussetzungen, welche diese aufweisen können, diskutiert.
Habitus und Lebenswelt sind zwei bedeutende Konzepte in der Soziologie, deren Auswirkungen in der Sozialen Arbeit einfließen. Vor allem in der Lebenswelttheorie nach Hans Thiersch finden sich Aspekte aus den beiden, doch oft als konträr bezeichneten Konzepten. Die Verbindungslinien werden aufgezeigt und noch fehlende Stränge in der Lebenswelttheorie angesprochen.
Inklusive Sozialraumgestaltung wird aufgrund der Komplexität ihrer inhaltlichen Bezüge und den daraus hervorgehenden Herausforderungen oftmals als abstraktes und praktisch nicht zu verwirklichendes ethisches Prinzip wahrgenommen. Hilflosigkeit und die Frage, ob und wie dieses Konstrukt wenigstens ansatzweise in die Praxis transferiert werden kann, prägen noch immer weitgehend den Umgang der Verantwortlichen damit. Aus diesem Grund ist es Anliegen dieser Arbeit, einen weit gefächerten Einblick in mögliche allgemeine wie spezifische, theoretische wie praktische Ansätze zu geben, die SA nutzen kann, um am Aufbau kommunaler Strukturen mitzuwirken und so Barrierefreiheit im Sinne von Inklusion zu fördern. "Wie kann SA am Aufbau kommunaler Strukturen mitwirken, um Barrierefreiheit im Sinne von Inklusion zu fördern?" Diese Frage wird auf folgende Weise in der vorliegenden Bachelorarbeit beantwortet: In Kapitel 2 wird, ausgehend von der Definition des Inklusionsbegriffes, eine gesellschaftliche und rechtliche Verortung der maßgeblichen Kategorien vorgenommen und die Verbindung zur Profession der Sozialen Arbeit hergestellt. Kapitel 3 beschreibt das Handlungsfeld der kommunalen Sozialpolitik sowie der Verortung der Sozialen Arbeit innerhalb dieser. Ferner stellt es das wissenschaftstheoretische Konzept der "Sozialraumorientierung" vor, mit dem sich SA der strukturellen Arbeit vor Ort nähert. Kapitel 4 wird anhand des konkreten Beispiels der "Barrierefreien Stadt Tübingen" und Baden-Württembergs aufzeigen, wie ein inklusives kommunales Sozialraumkonzept aufgebaut, entwickelt und umgesetzt werden kann. Besagtes Handlungskonzept ist Grundlage dieser Arbeit, weil es einerseits als Best Practice Beispiel vom Bundesbeauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen ausgezeichnet worden ist, andererseits aufgrund dessen ausführlicher Beachtung vielfältiger Lebensbereiche. Es ermöglicht eine tatsächliche Vorstellung von der Komplexität der Aufgabe, die das Herstellen von Barrierefreiheit in Kommunen mit sich bringt. Hier ist zentral, welche Aufgaben und Möglichkeiten die Soziale Arbeit hat, am Abbau vorhandener Barrieren und am Aufbau von Barrierefreiheit mitzuwirken. Konkretisiert werden das konzeptionelle Arbeiten und die Umsetzungserfahrungen anhand des Sportbereiches bzw. durch das Landesprojekt "BISON - Baden-Württemberg inkludiert Sportler ohne Norm", das Tübingen seit 2012 umsetzt. Kapitel 4 schließt mit einer Reflexion über die infrastrukturelle Soziale Arbeit im Bereich des barrierefreien Sportes. Im letzten Kapitel wird ein Gesamtfazit zu den durch die Analyse des Tübinger Konzeptes gewonnenen Erkenntnissen gezogen und in Bezug zu den ausgeführten sozialwissenschaftstheoretischen Grundlagen der Sozialraumorientierung und Inklusion gesetzt.
Mit der Unterzeichnung der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung hat sich unsere Politik auf den Weg zur Verwirklichung der Inklusion gemacht. Nun ist es Aufgabe der Fachkräfte und Verantwortlichen in den jeweiligen Einrichtungen, diesen Weg zu verfolgen und weiter zugehen. Die Inklusion zu verwirklichen. Die Fragen wie Inklusion in Familienzentren genau verwirklicht werden kann und damit verbunden auf was geachtet werden sollte und wo Informationen über die jeweiligen Themen zu finden sind, sollten in dieser Arbeit mit dem Ergebnis einer Handlungsempfehlung beantwortet werden.
Zahlreiche Schülerleistungsuntersuchungen (z.B. PISA) der jüngeren Vergangenheit verweisen auf einen engen biografischen Zusammenhang von sozialer/kultureller Herkunft, Bildungschancen und Lebensaussichten. Gesellschaft und Ökonomie drängen mit Entgrenzung, Pluralisierung und Ungewissheit Heranwachsende zum Erhalt der eigenen Handlungsfähigkeit, damit steht Bildung in öffentlicher Verantwortung vor der Aufgabe, jungen Menschen neben berufsrelevanten Qualifikationen auch jene Kompetenzen zu vermitteln, die sie zu einer eigen- und sozialverantwortlichen Lebensführung befähigen. Eine bildungspolitische Antwort darauf ist die Einführung der Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg, die mit individualisiertem, inklusivem Lernen und kommunalen Bildungskooperationen die Bildungsbeteiligung erhöhen und Bildungsbarrieren abbauen will. Die Soziale Arbeit ist herausgefordert, mit ihren Erkenntnissen vor allem aus Gemeinwesenarbeit und Kinder- und Jugendhilfe eine eigene bildungstheoretische Programmatik zu entwickeln, die mehr als nur Ergänzung zu schulischer Bildung darstellt. Moderne Bildungskonzepte erfordern die Synthese von lebensweltlicher, sozialräumlicher Alltagsbildung und allgemeiner, qualifizierender Kompetenzbildung zu einer subjektorientierten Ganztagsbildung, die biografische Bewältigungs- und Gestaltungsperspektiven für ein selbstbestimmtes gutes Leben eröffnet. Soziale Arbeit orientiert sich dabei an Stärke- und Ressourcenmodellen, die jenseits von Abschlüssen und Zertifikaten Heranwachsende auf das Leben und die Gesellschaft auf die Nachkommenden vorbereitet. Verbunden damit ist ein erweitertes zeitgemäßes Bildungsverständnis mit dem Verwirklichungsanspruch sozialer Gerechtigkeit, die Generationen übergreifend allen Menschen gleich und berechtigt die Teilhabe an (Selbst-)Bildung und an gesellschaftlicher Gestaltung ermöglicht. Im Fokus der vorliegenden Ausarbeitung steht daher die Frage, wie Bildung unter Berücksichtigung subjektiver Bildungsbedürfnisse und gesellschaftlich-ökonomischer Anforderungen in kommunalen Kontexten heutzutage möglich ist.