Flavian Knoblauch, Sarah Stellmacher

• Methoden: Eine Repräsentativbefragung mit n=177 Auszubildenden der generalistischen Pflegeausbildung an zwei deutschen Pflegeschulen in Baden-Württemberg wurde mithilfe des adaptierten Sustainability Attitudes in Nursing Survey 2 (SANS_2) durchgeführt. Die Auswertung umfasst die Deskription sowie Explorationen mittels testtheoretischer Hypothe-sentests, wie dem Kruskal-Wallis-H-, Chi-Quadrat- und Mann-Whitney-U-Test, auf einem Signifikanzniveau α 0,05. Außerdem wurden Korrelationen mittels Koeffizienten, wie dem Pearson (r), Spearmans Rho (ρ) und Kendalls Tau (τ), zwischen der Bedeutung von Klimawandel und Nachhaltigkeit und den soziodemografischen Daten der Auszubildenden erfasst. Ergebnisse: Zum Thema Klimaschutz zeigt der Gesamtscore des SANS_2 auf einer Likert-Skalierung von 1-7 eine annähernd neutrale Bedeutung (M=4,63) der Auszubildenden an. Themen zur Nachhaltigkeit wurden von den Teilnehmenden im Schnitt bei einer positiven Korrelation (r=0,60; p < 0,001) höher bewertet als Themen zum Klimawandel. Es konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Bildungsstand und der Bedeutung von Nachhaltigkeit (χ2=21,91; p=0,04) nachgewiesen werden. Auszubildende mit einem Hauptschulabschluss bewerten Themen zum Klimawandel mit einem niedrigeren Score als Auszubildende mit Abitur (U=119,50; p=0,03). Diskussion: Eine Diskrepanz zwischen den Konzepten Klimawandel und Nachhaltigkeit wird beobachtet, obwohl die zwei Thematiken eng miteinander in Verbindung stehen. Es ist wichtig und dringlich, die Themen in die generalistische Pflegeausbildung aufzunehmen. Die gesetzlichen, curricularen und empfohlenen Verankerungen sind rudimentär und bedürfen einer Erweiterung und Vertiefung. Schlussfolgerung: Diese Arbeit zeigt auf, dass das Bewusstsein für die Bedeutung von Klimawandel und Nachhaltigkeit bei Auszubildenden der generalistischen Pflegeausbildung wenig ausgeprägt ist. Es bedarf Sensibilisierung und Aufklärung.