@mastersthesis{Teplytska2013, type = {Bachelor Thesis}, author = {Teplytska, Katharina}, title = {"Vermarktung des Sozialen": Soziale Dienstleistungen auf dem Markt unter Ber{\"u}cksichtigung ethischer Anspr{\"u}che an die Profession Sozialer Arbeit}, school = {Hochschule Esslingen}, year = {2013}, abstract = {‚Mehr Markt-weniger Staat': nach diesem Prinzip verl{\"a}uft die Entwicklung des Staates, der sich zur{\"u}ckzieht und delegiert, sowie der Gesellschaft, die immer mehr der {\"O}konomiesierung verf{\"a}llt. Die {\"O}konomie bestimmt nicht nur den Staat und Sozialsysteme, sondern wirkt hinein in jeden Lebensbereich des Menschen und beeinflusst damit die zentralen Wertvorstellungen jedes einzelnen und der Gesellschaft im Allgemeinen. Die neoliberalen Gedanken bewirken eine R{\"u}ckbesinnung der staatlichen Dienstleistungssysteme auf ihre Kernaufgaben, wodurch ein neues Staatsverst{\"a}ndnis entsteht. Angesichts der schlechten Finanzlage entsteht ein {\"o}ffentlicher Druck, die sozialen Leistungen zu reformieren. Im Zuge dessen sollen die ehemals kollektiv gesicherten G{\"u}ter wie Sozial- und Gesundheitssicherung, Bildung und Rechtsschutz privatisiert werden. Dabei sind die individuellen finanziellen M{\"o}glichkeiten entscheidend f{\"u}r die Wahl und Qualit{\"a}t der Leistungen. Die Deutsche Gesellschaft f{\"u}r Sozialarbeit widmete bereits in den Jahren 1997 und 1998 zwei wichtige Tagungen den Themen ‚{\"O}konomisierung des Sozialen' und ‚Ethos der Sozialen Arbeit'. Effizienz, Qualit{\"a}tssicherung und Kundenorientierung sind neue Begriffe, die die Soziale Arbeit zurzeit dominieren. Bei den SozialarbeiterInnen l{\"o}st die zutage tretende {\"O}konomisierung des Sozialen viele Ambivalenzen aus. Es verbreitet sich das Gef{\"u}hl in der Praxis, dass die Soziale Arbeit sich auf den marktorientierten Wettbewerb und kosteng{\"u}nstige Erbringung von Dienstleistungen reduziert. Wo fr{\"u}her die Humanit{\"a}t und Ethik im Vordergrund standen, dominieren heute Schlagw{\"o}rter wie Sozialmanagement und Marktorientierung die Diskussionen auf allen Ebenen der Sozialen Arbeit. Die SozialarbeiterInnen stehen unter enormem Druck zwischen Ethik und Effizienz die richtigen Entscheidungen zu treffen. Die Soziale Arbeit nimmt in vielen Bereichen einen ‚Warencharakter' ein. Nur die lukrativen Marktsegmente mit entsprechenden zahlungsf{\"a}higen Zielgruppen werden bedient, so dass andere Dienstleistungen reduziert werden, die nicht gewinnversprechend sind. Wenn lediglich das ‚wettbewerbsf{\"a}hige Soziale' {\"U}berhand gewinnt, droht das ‚sinnvolle Soziale' zu verschwinden. „Es geht um die Frage, wie viel {\"O}konomisierung kann Soziale Arbeit gebrauchen, wie viel kann sie verkraften und wo sind die Grenzen, hinter denen Soziale Arbeit zu etwas mutiert, das dem fachlichen Anspruch nicht mehr gerecht werden kann." (Seithe 2010, S. 77). Gerade jetzt werden ethische Haltungen und Argumente immer bedeutsamer. Soziale Arbeit muss sich gegen{\"u}ber der {\"O}ffentlichkeit und der Politik immer mehr rechtfertigen und legitimieren. „Daf{\"u}r ben{\"o}tigt sie in Theorie und Praxis eine rational begr{\"u}ndungsf{\"a}hige Wertebasis, die im Blick auf die Profession geeignet ist, in Form eines berufsethischen Codes handlungsorientierend zu wirken, um dadurch das Ethos der Profession in einer Binnen- und Außenperspektive repr{\"a}sentieren zu k{\"o}nnen" (Wilken 2000, S. 9). Sich mit den ethischen Anspr{\"u}chen intensiv zu besch{\"a}ftigen, so sagt Wilken, tr{\"a}gt dazu bei, die W{\"u}rde des Menschen und seine Teilhabem{\"o}glichkeiten besser zu vertreten. Gerade angesichts der einseitigen {\"O}konomisierungstendenzen und der unsicheren ethischen Grundlagen der Gesellschaft und des Staates, muss dies zum zentralen Ziel der Sozialen Arbeit werden (vgl. Wilken 2000, S. 7-10). „Die ethische Argumentationslinie er{\"o}ffnet eine neue Perspektive in der scheinbar hoffnungslosen Auseinandersetzung zwischen {\"O}konomie und Sozialer Arbeit." (Klug 2000, S. 204)}, subject = {Sozialarbeit}, language = {de} }